Roger Federer

(FILE PHOTO - IMAGE NUMBERS 815568516,148037575,88828079,75274034,71402013,53190487,51024191,2354081) In this composite image , Roger Federer holds up the trophy for each of his eight singles Wimbledon titles from clockwise top left the first Wimbledon 2003,2004,2005,2006,2007,2009,2012,2017. (Photo by Getty Images)

Pro & Contra: Gewinnt Roger Federer noch ein Grand Slam-Turnier?

Nach seinen Knie-OPs kehrt Roger Federer beim ATP-Turnier in Doha (ab 8. März 2021) auf die Tour zurück. Wird sein Comeback so erfolgreich, dass er noch einen Majortitel holt? Darüber streitet die tennis MAGAZIN-Redaktion. 

Roger Federer

Tim Böseler meint: „Federer wird sich mit einem Knall verabschieden“

Jemand wie Roger Federer, der ­Tennis zu einer Kunstform erhoben hat und dessen Auftritte als spirituelle Erfahrung mit Bewegungen in purer Posie beschrieben wurden, kann nicht einfach so aufhören. Das geht nicht. Er, der Überspieler, als Mitläufer auf der Tour? Nein, niemals. Es wird noch einen großen Knall geben, bevor er in nicht allzu ferner Zukunft seine Karriere beendet. Noch einmal wird er all das auf dem Platz zeigen, womit er Fans auf der ganzen Welt fast zwei Jahrzehnte lang verzückt hat. Noch einmal wird er seine ewigen Widersacher Nadal und Djokovic in Schach halten können. Noch einmal wird er ein Grand Slam-Turnier erwischen, bei dem alles zusammenpasst. Die besten Aussichten für so einen Knall hat Federer in Wimbledon (acht Titel, insgesamt zwölf Endspiele). Rasen und Roger – das passt perfekt. Auf keinem anderen Belag ist Erfahrung so wichtig wie auf Gras. Federer hat auf Rasen 214 Matches bestritten, von denen er 187 gewann. Von solchen Zahlen ist die Konkurrenz Lichtjahre entfernt. Auf seinen Erfahrungsfundus lässt sich bauen, selbst wenn Federer im August 2021 40 Jahre alt wird. Natürlich: Es ist viel Wunschdenken dabei, in Federer den Wimbledon-Champion 2021 zu sehen. Aber wenn es jemandem zuzutrauen ist, ein Comeback inklusive Major-Sieg mit knapp 40 Jahren hinzulegen, dann ihm. Was Federer dabei hilft: Er hat mehr als ein Jahr lang kein Turniertennis gespielt. Das heißt: Er wird fit und hungrig in die neue Saison gehen, um es noch einmal richtig knallen zu lassen.    

Christian Albrecht Barschel meint: „Federer hat nicht mehr den Killerinstinkt“

Ich gebe zu: Einen weiteren Grand Slam-Titel von Roger Federer wünsche ich mir von Herzen. Doch allein mir fehlt der Glaube daran. Natürlich darf man Federer nie abschreiben, doch die letzten zehn Jahre haben gezeigt, dass dem Schweizer der Killerinstinkt immer mehr abhanden gekommen ist. 16 Grand Slam-Titel zwischen 2003 und 2010, nur vier Erfolge bei den Majors zwischen 2011 und 2020. Der Trend ist eindeutig: Federer spielt zwar konstant oben mit, erreichte zahlreiche Finals, aber wenn es um die großen Titel ging, dann fehlte ihm plötzlich die Durchschlagskraft. Zu viele Spiele hat Federer auf der großen Bühne trotz Matchbällen und zahlreichen Chancen noch verloren. Zwar gibt es sie immer noch, diese Federer-Momente, in denen man staunend zuschaut und sich fragt, wie er diese Schläge fabriziert hat. Doch diese Momente werden seltener. Die Magie des Maestros scheint verflogen. Sein Fabeljahr 2017 nach sechsmonatiger Verletzungspause bleibt einmalig. Ein ähnliches Kunststück ist angesichts der nun einjährigen Auszeit kaum vortstellbar. Ein 21. Grand Slam-Titel im Alter von (fast) 40 Jahren würde einem Wunder gleichkommen. Federer wird bald weder Grand Slam-Rekordsieger sein noch die meisten Wochen als Nummer eins in seiner Vita stehen haben. Schuld daran ist er selbst, weil er viel zu viele Chancen in den letzten Jahren nicht nur unglücklich, sondern auch leichtfertig vergeben hat. Federer ist für mich zwar der beste Tennisspieler der Geschichte, er wird aber nicht als der erfolgreichste in die Annalen eingehen.

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