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Schüttler mit Fehler-Festival gegen Koubek

Schlecht gespielt, verdient verloren: Routinier Rainer Schüttler hat das deutsche Davis-Cup-Team gleich im ersten Einzel der Erstrunden-Begegnung gegen Österreich in große Bedrängnis gebracht. Der bald 33 Jahre alte Korbacher ließ in einem wahren Fehler-Festival gegen Stefan Koubek jegliche Konstanz vermissen und unterlag bei seinem ersten Einsatz seit drei Jahren dem derzeit in der Weltrangliste 224 Plätze schlechter platzierten Linkshänder 4:6, 5:7, 7:5, 2:6. Philipp Kohlschreiber tritt danach gegen Österreichs Nummer eins Jürgen Melzer zum zweiten Einzel an.

Viel Kampf und vor allem auch Krampf

Was Schüttler und Koubek den 4000 munter mitgehenden Zuschauern in der ausverkauften Eissporthalle von Garmisch-Partenkirchen boten, hatte mit hochklassigem Tennis nur entfernt etwas zu tun. Die beiden Kontrahenten überboten sich in einem über weite Strecken niveauarmen Match gegenseitig beim Verlust ihrer Aufschlagspiele, leisteten sich massenweise „unforced errors“ und zeigten neben viel Kampf vor allem Krampf. Koubek hatte nach dem Zwischenhoch von Schüttler im dritten Satz am Ende die besseren Nerven und verwandelte nach 3:37 äußerst zähen Stunden seinen ersten Matchball.

Nach Schüttlers Niederlage kommt dem Doppel am Samstag (ab 13. 30 Uhr/live im DSF) nun eine noch größere Bedeutung zu. Für die deutsche Mannschaft hat Kapitän Patrik Kühnen den gerade genesenen Nicolas Kiefer und Davis-Cup-Debütant Christopher Kas nominiert. Die Österreicher bieten an der Seite von Melzer den Spezialisten Julian Knowle auf: Der US-Open-Sieger von 2007 ist derzeit die Nummer 19 der Doppel-Weltrangliste.

Zumutungen an das Publikum gingen im zweiten Satz weiter

Die bisherigen vier Aufeinandertreffen mit Österreich hat Deutschland gewonnen, zuletzt gab es vor 15 Jahren das denkwürdige 3:2 in Unterpremstätten bei Graz. Seitdem sind die rot-weiß-roten Tennis-Profis in der Weltgruppe sieglos. Das DTB-Team hatte zuletzt 2006 nach einer Erstrundenniederlage gegen Frankreich (2:3) gegen den Abstieg aus der „ersten Liga“ kämpfen müssen. Im vergangenen Jahr war die deutsche Mannschaft am späteren Titelgewinner Spanien gescheitert.

Für Schüttler, Nummer 31 der Weltrangliste, hatte sein erster Einsatz seit 2006 schon miserabel begonnen. Nach zwei Doppelfehlern im ersten Spiel und den ersten leichten Patzern lag er 0:3 zurück, kämpfte sich dann auf 3:3 heran, brachte aber keine Stabilität in seine Aktionen. Zum 3:4 verlor er erneut seinen Aufschlag. Beim Stand von 3:5 konnte Schüttler noch zwei Satzbälle abwehren, wenig später aber nutzte sein Gegner die vierte Chance. Überzeugen konnte der 32-Jährige Koubek ebenfalls nicht.

Im zweiten Satz gingen die Zumutungen an das Publikum weiter. Bis zum 3:3 verloren beide Spieler jeweils ihr Service, dann hielten sie es auf einmal beinahe ohne Probleme. Beim Stand von 5:5 war es erneut Schüttler, der in der entscheidenden Phase ein Zitterhändchen bekam. Koubek, der im vergangenen Jahr aufgrund einer langwierigen Bandscheibenverletzung in der Weltrangliste weit abrutschte, nutzte erneut die Gunst der Stunde, machte das Break und gewann auch den zweiten Satz.

Im dritten Durchgang ging das niveaurme Auf und Ab weiter. Schüttler stürmte auf 4:1 davon, Koubek konterte zum 4:4. Danach bäumte sich der Deutsche auf und schaffte nach knapp drei Stunden mit dem sechsten Satzball den Anschluss zum 1:2. Doch das Zwischenhoch entpuppte sich sogleich als Strohfeuer. Der Kärtner Koubek, im März 2000 schon einmal die Nummer 20 der Welt, nahm Schüttler zum 2:1 und 5:2 den Aufschlag ab und machte unter dem Jubel der 400 österreichischen Fans schließlich den Sieg perfekt.

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