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Leon spielte auf einem Future-Turnier mit seinem gehörlosen Doppelpartner Urs um seinen ersten Weltranglistenpunkt.

Texas is calling: Doppel mit einem Olympioniken

Leon Hein (18) und Juri Reckow (18), zwei tennisbegeisterte Jungs aus Hamburg, flogen zum Jahreswechsel in die USA, um an der „University Texas San Antonio“ (UTSA) ihr Tennis-Stipendium zu beginnen. Leon wird über seine Erlebnisse auf tennismagazin.de in der Kolumne „Texas is calling“ regelmäßig berichten.

Jetzt hab’ ich mich ’ne ganze Weile nicht gemeldet. Unsere Semesterferien sind tatsächlich vollgepackt, wir spielen Turniere, trainieren für unsere Zeit im Herbst in Amerika, holen ein paar Dinge nach, die wir in Amerika nicht konnten und genießen immer noch die tollste Stadt der Welt.

 Weltranglistenpunkt knapp verpasst

Vor den Toren Hamburgs fand jetzt ein Future Turnier statt. Leider konnte ich mich im Einzel nicht für das Hauptfeld qualifizieren, doch im Doppel standen mein Partner Urs Breitenberger und ich im Hauptfeld. Da war sie, die erste Chance auf den ersten Weltranglistenpunkt! Wir beide hatten noch nie miteinander gespielt, deshalb ging auch der erste Satz schnell verloren, doch wir kamen immer besser ins Match und konnten gegen sehr starke Gegner einen Tiebreak erzwingen, leider mit dem glücklicheren Ende für unsere Gegner. Man, das war echt schade, aber weiter dran bleiben lautet die Devise.

Goldmedaillengweinner

Leon spielte auf einem Future-Turnier mit seinem gehörlosen Doppelpartner Urs um seinen ersten Weltranglistenpunkt.

Urs, der Goldmedaillengewinner

Ein paar Worte zu meinem Doppelpartner Urs Breitenberger. Urs ist gehörlos und als Olympiasieger 2015 aus Sofia heimgekehrt. Von den drei deutschen Goldmedaillen brachte Urs zwei mit nach Hause und war damit einer der erfolgreichsten Sportler der Delegation der Gehörlosen. Der 29-Jährige ist der einzige Gehörlose in der Deutschen Rangliste der Herren. Urs trainiert vier- bis fünfmal in der Woche, anders als wir, kann er allerdings die Anweisungen seiner Trainer nicht hören, genauso wenig wie das Geräusch der Tennisbälle. Er muss sich auf seine Intuition verlassen, auf die Gestik und das Abgucken. Das klappt alles ganz fantastisch und Urs ist ein so netter Bursche, dass alles an seiner Seite extremen Spaß macht. Auf der Tour gibt es jetzt ja mit dem 18-Jährigen Südkoreaner Duck-hee Lee einen gehörlosen Shootingstar. Urs arbeitet sehr hart und ich wünsche ihm ganz viel weitere Erfolge in seiner Tennislaufbahn. Urs verstärkt seit diesem Sommer das Team der 1. Herren des THC Klipper.

Heute bin ich jetzt mit drei Freunden aufgebrochen zu einem Turnier in Aurich. Wir werden bestimmt ’ne coole Reise- und Turniergruppe sein.

Viel Spaß mit Kindern

Hier in Hamburg gebe ich in letzter Zeit auch relativ viel Training und bemerke, wie viel mir schon jetzt meine Zeit in Amerika auch dafür geholfen hat. Ich habe sehr viel Spaß daran, mit Kindern, aber auch mit Erwachsenen zu arbeiten und das Beste aus ihren persönlichen Möglichkeiten zu machen. Das ist für mich ein sehr befriedigendes Gefühl.

Nur noch sechs freie Wochenenden

Leider bin ich doch tatsächlich noch nicht dazu gekommen mit Thommy Andersen in den privaten Besaitungskurs zu gehen. Das wird aber jetzt angegangen und mit Nachdruck verfolgt. Denn mit dem Blick auf den Kalender musste ich mit Erschrecken zur Kenntnis nehmen, dass ich nur noch sechs Wochenenden zur freien Verfügung habe, bis es dann wirklich wieder heißt: Texas is calling.
In diesem Sinne grüßt Euch Euer Leon.womens air jordan 6 barely rose dh9696 100 release date | air jordan outlet reviews