Was macht eigentlich…Tatiana Golovin?

2008 beendete sie ihre Karriere wegen einer Rückenverletzung. Heute spielt die 25-Jährige kaum noch Tennis.

Frau Golovin, sind Sie eine typische Rampensau?
Fragen Sie, weil ich als Expertin für das französische Fernsehen viel vor der Kamera stehe (lacht)? Ich glaube, ich habe zwei Persönlichkeiten. Wenn wir auf Sendung sind, bin ich eine Entertainerin. Privat bin ich ganz anders. Ich ziehe mich gern zurück, spiele in der Natur mit meinen Hunden oder gehe reiten.

Wie kamen Sie zu Ihrem neuen Job und was sind Ihre Aufgaben?
Nachdem ich 2008 meine Karriere beendet hatte, suchten die TV-Kollegen eine Expertin, die dicht an den Profis dran ist und selbst auf der Tour unterwegs war. Während der French Open 2009 habe ich zum ersten Mal reingeschnuppert. Es funktionierte super. Inzwischen bin ich etabliert. Für France 2 analysiere ich die Matches bei den French Open und für den Sender Canal plus bin ich bei allen ATP-Masters1000-Turnieren im Einsatz.

Sind Sie nervös vor einer Livesendung?
Natürlich! Es ist ein ähnliches Gefühl wie vor einem Match. Man kann beides miteinander vergleichen – sowohl auf dem Court als auch vor der Kamera muss man professionell vorbereitet und extrem konzentriert sein. Das Adrenalin hilft mir, den Job gut zu machen.
Spielen Sie manchmal noch Tennis?
Nur noch bei Sponsorenterminen, maximal dreimal im Jahr. Ich kann meinen Rücken leider immer noch nicht wieder voll belasten. Inzwischen mache ich viel Pilates. Aber richtig zu schwitzen und nach einem harten Training abends müde ins Bett zu fallen, fehlt mir.

Gab es ein Highlight in Ihrer Karriere?
An Stuttgart habe ich tolle Erinnerungen, dort stand ich zweimal im Finale. Ärgerlich, dass es für das Auto nicht gereicht hat. Toll war der Titel im Mixed bei den French Open. Immerhin bin ich ein Grand Slam-Champion – das kann nicht jeder von sich behaupten.

Vermissen Sie das Leben auf der Tour?
Darüber denke ich nicht nach, denn sonst würde ich es vermissen. Ich bin damals in ein tiefes Loch gefallen, hatte keine Ziele mehr. Seit ich fünf Jahre alt war, bin ich täglich aufgestanden, um Tennis zu spielen. Plötzlich war da eine Leere. Das war am Anfang hart.

Gibt es neue Herausforderungen?
Ja, ab September studiere ich in New York Journalismus oder Psychologie. Ich kenne die Stadt nur von den Reisen zu den US Open. Sie neu zu entdecken, wird ein großes Abenteuer. Ich freue mich auf die Herausforderung.

Was machen Sie in zehn Jahren?
Hey, ich bin doch erst 25 (lacht)! Ich denke nicht an die Zukunft. Durch meine schwere Zeit habe ich gelernt, jeden Tag zu genießen und im Hier und Jetzt zu leben.

men’s new jordans release dates | cheapest nike air jordan 1 high