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Williams nach Skandal im Halbfinale uneinsichtig

Als Serena Williams nach dem Fußfehler-Skandal von New York mit versteinerter Miene die US-Open-Bühne verließ, blieben eine verängstigte Linienrichterin, eine geschockte Gegnerin und pfeifende Zuschauer zurück. Die schlechte Verliererin zeigte sich nach ihrem spielentscheidenden Ausraster im Halbfinale wenig einsichtig. „Ich bin nun mal ein wirklich emotionaler Mensch, der immer 200 Prozent gibt. Ich habe etwas gesagt, das mir einen Strafpunkt eingebracht hat. Unglücklicherweise war das beim Matchball“, berichtete Williams nach dem abrupten Ende einer denkwürdigen Partie gegen die Belgierin Kim Clijsters (4:6, 5:7).

Stuhlschiedsrichterin Louise Engzell besiegelte nach 90 Minuten mit einem „Game, Set, Match Clijsters“ das spektakuläre Aus von Williams. Auslöser des unrühlichen Abgangs der Titelverteidigerin war zunächst eine umstrittene Fußfehler-Entscheidung beim zweiten Aufschlag der Amerikanerin, die Clijsters zwei Matchbälle einbrachte. „In all den Jahren habe ich nie Fußfehler gemacht, und jetzt plötzlich bei diesem Turnier werde ich bestraft“, klagte Williams, die vor lauter Wut mit ausgestrecktem Schläger auf die „schuldige“ Linienrichterin zulief und sie lautstark beschimpfte.

Turnier-Schiedsrichter Brian Early musste einschreiten

Was zur Folge hatte, dass die Unparteiische an der Linie ihren Stuhl verließ und Engzell Bericht über die verbale Attacke Williams“ („Ich weiß nicht mehr, was ich gesagt habe“) erstattete. Zudem soll sie sich von der Melbourne- und Wimbledonsiegerin bedroht gefühlt haben – was Williams später sichtlich erheiterte.

Engzell bat daraufhin den verantwortlichen Turnier-Referee Brian Earley zu sich und verhängte wenig später einen Strafpunkt gegen die jüngere Williams-Schwester, der den Sieg für Clijsters auf ungewöhnliche Weise besiegelte. „So sind die Regeln“, sagte Earley, der aber darauf hinwies, dass die Weltranglistenzweite bereits nach dem ersten Durchgang eine Ermahnung erhalten hatte. Nach dem verwandelten Satzball ihrer Gegnerin hatte Williams wutentbrannt ihren Schläger zertrümmert.

Clijsters war nach Sieg „geschockt“

Clijsters, nach 27-monatiger Pause erst vor vier Wochen wieder auf die Tour zurückgekehrt, konnte das unrühmliche Ende des Matches kaum fassen. Entgeistert stand sie noch an der Grundlinie, als Williams zu ihr lief und zum Sieg gratulierte. Noch Minuten später saß die Belgierin mit ernster Miene auf ihrem Stuhl, während die dreimalige US-Open-Siegerin Williams längst in den Katakomben des größten Tennis-Stadions der Welt verschwunden war. „Ich hatte einen anderen Schluss erwartet. Ich war geschockt und hatte erstmal nicht das Gefühl, das ich sonst nach Siegen habe“, sagte die 26-jährige Clijsters, die am Sonntagabend (Ortszeit) im Finale auf Caroline Wozniacki (Dänemark) trifft.

Williams, die jüngst ein Buch mit dem Titel „On the Line“ (Auf der Linie) herausgebracht hat, ließ sich nach ihrem K.o. von ihrer ebenfalls an Clijsters gescheiterten Schwester Venus trösten. Einsichtig zeigte sie sich danach aber immer noch nicht. „Irgendwie schimpft und schreit doch jeder die Linienrichter an. Das ist halt manchmal so“, sagte Serena Williams und überraschte kurz nach Mitternacht dann doch noch mit ihrer eigenen Einschätzung der Situation. Auf die Frage, ob sie daran interessiert sei, ob es tatsächlich ein Fußfehler war, sagte Williams trocken: „Ich bin sehr sicher, dass es einer war.“

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