2021 French Open – Day Two

Serena Williams

Land
USA
Geburtsdatum
26.09.1981
Körpergröße
175 cm
Körpergewicht
70 kg
Schlaghand
Rechts, beidhändige Rückhand
Profi seit
1995
Trainer
Patrick Mouratoglou

Die US-Amerikanerin, die mit vollem Namen Serena Jameka Williams heißt, gilt als erfolgreichste Spielerin seit der Open Era. Sie konnte bislang 23 Grand Slam Titel im Einzel, 14 im Doppel und 2 im Mixed holen. Sie ist die jüngste von fünf Schwestern. Eine ihrer Schwestern, Venus Williams, ist ebenfalls eine sehr erfolgreiche Spielerin.

Im Oktober 1995 begann Serena Williams im Alter von 14 Jahren ihre Profikarriere in der Qualifikation eines Turniers in Québec. Nachdem sie 1996 kein Match bestritt, gelang ihr im November 1997 mit der Halbfinalteilnahme in Chicago der Durchbruch, als sie mit Monica Seles und Mary Pierce zwei Top 10-Spielerinnen besiegte. Gegen ihre Landsfrau Lindsay Davenport war dann Schluss. Nachdem die damals 16-Jährige zuvor kein Hauptfeldmatch in der Saison gewinnen konnte, schaffte sie es durch den Viertelfinalerfolg in die Top 100 und beendete das Jahr auf Rang 99 im WTA-Ranking.

Es ging rasant bergauf in der Karriere der jungen US-Amerikanerin. 1998 spielte sie sich in die Top 20 und nahm das erste mal an allen Grand Slam Turnieren teil. Die Saison begann für Williams in Sydney, wo sie bis ins Halbfinale kam. Zuvor warf sie im Viertelfinale ihre Landsfrau Davenport aus dem Turnier, der sie einige Wochen zuvor noch unterlegen war. Arantxa Sanchez-Vicario ließ ihr dann im Halbfinale allerdings keine Chance. Bei den Australian Open überstand sie bei ihrem ersten Major-Auftritt die erste Runde, traf dann allerdings auf ihre Schwester Venus, die sie in zwei Sätzen besiegte. Es sollte das erste von vielen Duellen der beiden Schwestern sein. Noch im gleichen Jahr trafen sie im Viertelfinale der Italian Open erneut aufeinander, erneut war die ältere Williams-Schwester überlegen. Insgesamt sechs Viertelfinals erreichte Serena im Jahr 1998 auf der Tour im Einzel. Bei den US Open und in Wimbledon schaffte sie es in die dritte Runde, in Roland Garros reiche es erstmals für ein Achtelfinale. Das Jahr beendete Williams auf Platz 17. 

Schöne Geste: Nach ihrem Aufeinandertreffen in der zweiten Runde der Australian Open hebt Venus (li.) den Arm ihrer Schwester Serena, die das Match verloren hatte.

In der folgenden Saison, spielte sich die immer noch erst Jahre 18 Jahre alte Williams in die Top 5 im Ranking vor. Fünf Titel gewann sie im Jahr 1999, während sie in den Jahren zuvor noch kein einziges Finale auf der WTA-Tour erreichen konnte. In den ersten Monaten des Jahres spielte sie gleich drei Finals in Folge. In Paris (gegen Amélie Mauresmo) und in Palm Springs (gegen Steffi Graf ) war sie dort auch erfolgreich und nahm den Titel mit nach Hause. Nur im dritten Finale, das in Lipton in Florida ausgetragen wurde, war ihre Schwester erneut zu stark. Bei den US Open gelang dann der, zu diesem Zeitpunkt, größte Erfolg der Amerikanerin. Auf heimischen Boden holte sie ihren ersten Grand Slam-Titel bei den US Open. Auf dem Weg dorthin schlug sie mit Monica Seles, Lindsay Davenport und Martina Hingis drei Top 5-Spielerinnen. Hingis war zu diesem Zeitpunkt sogar an der Spitze der Weltrangliste zu finden. Beim Compaq Grand Slam Cup in München gelang im Finale dann endlich auch der erste Sieg gegen Venus, die in drei Sätzen unterlegen war. Beide Schwestern stellten zudem unter Beweis, dass sie nicht nur gegeneinander, sondern auch miteinander können. Im gleichen Jahr gewann sie zusammen zwei Grand Slam-Titel. Im Fed Cup bezwangen die Schwestern zudem an der Seite von Lindsay Davenport und Monica Seles das Team aus Russland im Finale und holten den Titel für die USA.

Ein Moment, den sie so schnell nicht vergessen wird: Serena gewinnt 1999 in New York ihren ersten Grand Slam-Titel mit einem 6:3, 7:6 über Martina Hingis.

Nach zwei weiteren Jahren in den Top 10 und insgesamt sechs Titelgewinnen, darunter auch ein Sieg bei den Tour Championships, schaffte Williams es 2002 durch ihren ersten Titel in Wimbledon erstmals auf die Eins der Weltrangliste. Im Finale bezwang sie auf dem „heiligen Rasen“ ihre Schwester Venus. Doch nicht nur im Finale von Wimbledon trafen die beiden aufeinander. Auch in Roland Garros und bei den US Open begegneten sie sich noch im selben Jahr im Finale. Jedes Mal gewann die Jüngere der Schwestern in zwei Sätzen. Im Nachhinein wäre der „Golden Slam“ nicht ausgeschlossen gewesen. Allerdings wurde Serena Williams am Anfang des Jahres von einer Knöchelverletzung gestoppt und musste die Australian Open absagen. Obwohl sie Anfang des Jahres relativ wenig Turniere spielte, sprangen am Ende, neben den drei Major-Erfolgen, noch fünf weitere Titel heraus für die damals 21-Jährige.

Gleich zum Beginn des Jahres 2003 gewann die US-Amerikanerin den Grand Slam-Titel, der ihr noch fehlte: Beim „Happy Slam“ in Melbourne holte sie sich die Australian Open-Trophäe. Ihre Gegnerin im Finale war wenig überraschend … Venus Williams. In Wimbledon spielte sich das gleiche Szenario ab, wieder mit dem besseren Ende für Serena, die damit ihren insgesamt sechsten Grand Slam-Titel holte. Nach dem Triumph in Melbourne erreichte Williams noch drei weitere Finals in Folge, zwei davon konnte sie gewinnen. Damit gewann sie insgesamt vier Titel in einer Saison, die für die US-Amerikanerin aufgrund einer Knie-OP bereits nach Wimbledon zu Ende war. Erst im März des Folgejahres kehrte sie auf die Tour zurück. Damit ging es für sie im Ranking auf Platz drei zurück.

Williams wurde auch in den Jahren danach von Verletzungen verfolgt. 2005 beendete sie das Jahr erstmals seit 1998 außerhalb der Top 10 (Rang 11), obwohl sie zu Beginn des Jahres noch die Australian Open gewinnen konnte. Die restliche Saison ging dann allerdings, zumindest für Williams‘ Verhältnisse, nicht mehr viel. Ein Halbfinale in Dubai war das beste Ergebnis. Bei den French Open konnte sie verletzungsbedingt nicht teilnehmen.

2006 erreichte Williams dann den Tiefpunkt. Gerade einmal vier Turniere konnte sie in dieser Saison spielen. Die Folge: Ein Fall im Ranking zurück auf Rang 95.

Zum Glück für die damals 26-Jährige ging es 2007 dann schnell wieder bergauf. Sie kämpfte sich, unter anderem mit aufeinanderfolgenden Titelgewinnen bei den Australian Open und in Miami, zurück in die Top 10. Das Jahr beendete sie auf Rang 7.

Im September 2008 kehrte Serena, nach dem dritten Sieg bei den US Open, zurück an die Spitze der Weltrangliste. In den ersten Monaten der Saison konnte sie bereits drei Titel in Folge gewinnen. In Wimbledon erreichte sie ebenfalls erneut das Finale, musste dieses Mal aber ihrer älteren Schwester den Vortritt lassen. Bei den olympischen Spielen gewinnen die beiden wenige Wochen später gemeinsam die Goldmedaille.

Gold im Doppelpack: Bei den olympischen Spielen in Peking im Jahr 2008 konnte keiner die Williams-Schwestern im Doppel bezwingen.

Williams machte oft Jagd auf die großen Titel. Das stellte sie auch 2009 unter Beweis. Sie gewann drei Titel: zwei bei Majors und einen beim Jahresendturnier in Qatar. So konnte sie zum zweiten Mal in ihrer Karriere an Position Nummer eins im Ranking in die „Off-Season“ gehen.

Das Jahr 2010 startete ebenfalls gut für die US-Amerikanerin. Bei den Australian Open triumphiert sie bereits zum fünften Mal in acht Jahren, doch danach kam der erneute Rückschlag: fast drei Monate Turnierpause, bedingt durch ihr Knie. In Wimbledon feierte die Amerikanerin dann ihren 13. Major-Titel, nachdem sie wenige Wochen zuvor auf die Tour zurückkehrte. Doch auch nach diesem Erfolg hielt die Freude nur kurz an. Dieses Mal machte ihr der rechte Fuß einen Strich durch die Rechnung. Nach Wimbledon spielte Williams kein einziges Turniermehr in der Saison. Dieses mal sollte die Zwangspause noch länger andauern.

Erst im Juni des Jahres 2011, also fast genau ein Jahr nach ihrem letzten Turnier, spielte Williams das nächste Tour-Match. Nachdem sie bei den ersten beiden Turnieren, Eastbourne und Wimbledon, für ihre Verhältnisse relativ schnell (nach dem Achtelfinale) wieder die Koffer packen musste, fand die Amerikanerin wieder zu alter Stärke zurück. Mit Erfolgen in Stanford und Toronto folgten zwei Turniersiege nacheinander. In New York erreichte sie im September des Jahres das nächste Finale bei den US Open, scheiterte aber in zwei Sätzen an Samantha Stosur. Das Glück war nach diesem Finalerfolg war allerdings wieder nicht auf Williams Seite. Den Rest der Saison spielte sie, erneut aus medizinischen Gründen, keine Turniere mehr und beendete das Jahr auf Rang 12 in der Weltrangliste.

In Brisbane, beim ersten Turnier des Jahres 2012, kehrte Serena wieder zurück auf die Tour und erreichte immerhin das Viertelfinale. Bis April musste sie noch bis auf den ersten Titel des Jahres warten, doch in Charleston war es dann so weit: im Finale gegen Lucie Safarova verlor sie im gesamten Match nur ein Spiel. Es folgten Turniersiege in Madrid, Wimbledon, Standford, bei den US Open und den WTA Finals am Ende des Jahres. Doch damit nicht genug: Nachdem sie ja bereits 2008 im Doppel mit ihrer Schwester olympisches Gold gewann, gelang ihr das in London auch im Einzel. Im Finale bezwang sie Maria Sharapova. Nach Steffi Graf wurde die US-Amerikanerin damit die erste Spielerin, die den „Karriere Golden Grand Slam“ schaffte, also sowohl eine olympische Goldmedaille als auch alle Grand Slam Turniere mindestens einmal gewinnen konnte. Durch die starke Saison kehrte sie auch im Ranking wieder unter die besten 5 zurück.

Der Rasen des All England Lawn Tennis and Croquet Club liegt ihr einfach: In London holt Williams 2012 sowohl im Einzel als auch im Doppel Gold. 

Doch es ging auch noch besser. In der nächsten Saison, im Jahr 2013, gelangen ihr ganze elf Turniersiege, darunter auch der erst zweite Titel in Roland Garros. Die WTA-Finals gewann sie zum vierten Mal in ihrer Karriere. Qualifiziert hatte sie sich durch 78 gewonnene Matches in der Saison. Am Stück gewann sie davon 34 (von Miami bis Wimbledon) und damit so viele nacheinander wie noch nie zuvor. Zu Beginn des Jahres war ihr schon ein anderer Meilenstein gelungen: Die damals 31-Jährige wurde zur ältesten Nummer eins der Weltrangliste überhaupt.

Zwei weitere Jahre an der Spitze der Weltrangliste und zwölf WTA-Titel später, kam in der Saison 2016 dann die nächste Verletzung, dieses mal an der rechten Schulter. Nach den US Open beendete Williams frühzeitig die Saison und das, nach drei Jahren, erstmals auf Rang zwei. Es war aber keineswegs eine schlechte Saison der Amerikanerin, obwohl sie, für ihre Verhältnisse, „nur“ zwei Titel auf der Tour gewann. Bei jedem Grand Slam-Turnier erreichte sie mindestens das Halbfinale. Dies reichte bei den US Open allerdings nicht, um die Nummer eins zu bleiben. Den Posten übernahm Angelique Kerber, die sie dann auch im Finale schlagen konnte.

Respekt: Williams zeigte sich bei den US Open als faire Verliererin. Sie verlor gegen Kerber das Endspiel bei den US Open und damit auch die Weltranglistenspitze.

2017 ging es dann im Ranking bergab für Serena Williams. Erstmals seit über 10 Jahren konnte sie sich am Jahresende nicht in den Top 20 halten. Und das, obwohl sie beim ersten Grand Slam des Jahres noch den Titel holen konnte. Die Finalgegenerin war nach längerer Zeit mal wieder ihre eigene Schwester. Mit dem Sieg in Melbourne gewann sie ihren insgesamt 23. Grand Slam Titel und ist damit die Frau mit den zweitmeisten Major-Erfolgen. Auch auf die Nummer eins im Ranking kletterte sie kurzzeitig zurück, allerdings nur für einige Woche. Das „Sunshine Double“ in Indian Wells und Miami sagte sie ab. Im April offenbarte Williams dann auch den Grund dafür: Sie erwartet ihr erstes Kind. Folglich legte die US-Amerikanerin eine Tennispause sein. Auch zum Zeitpunkt ihres bis heute letzten Grand Slam-Erfolgs im Januar war sie bereits schwanger.

Nach der Geburt ihrer Tochter Alexis Olympia im September 2017, gab sie ihr Comeback auf dem Platz ein halbes Jahr später, im März 2018. Der größte Erfolg war zunächst das Finale im Wimbledon, dass sie allerdings erneut gegen Angelique Kerber verlor. Auch bei den US Open zog sie ins Finale ein, verpasste ihren 24. Grand Slam-Titel aber erneut und beendete anschließend ihre Saison.

Auch 2019 konnte sie keinen Titel gewinnen, zog dafür aber wieder in die Top 10 der Weltrangliste ein. In Wimbledon und bei den US Open folgten die nächsten Finalniederlagen für die damals  37-Jährige (gegen Halep und Andreescu). Aber den ersten Turniersieg nach ihrem Comeback als Mutter, holte sie dann wenige Wochen später. Beim ersten Turnier im Jahr 2020 gewann sie den Titel in Auckland, indem sie im Finale ihre Landsfrau Jessica Pegula schlug. Bei den Australian Open scheiterte sie überraschend früh in der dritten Runde an der Chinesin Wang.

Erster Titel nach dem Comeback: Töchterchen Alexis Olympia freut sich mit ihrer Mutter über den Erfolg in Auckland.

 

 

 

Grand-Slam-Bilanz
2003, 2005, 2007, 2009, 2010, 2015, 2017Australian OpenSieg
2002, 2013, 2015French OpenSieg
2002, 2003, 2009, 2010, 2012, 2015, 2016WimbledonSieg
1999, 2002, 2008, 2012, 2013, 2014US OpenSieg

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