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Zverev folgt Kiefer ins Viertelfinale

Davis-Cup-Debütant Mischa Zverev hat durch den Überraschungscoup auf dem Stuttgarter Weissenhof die Pleite von Hoffnungsträger Philipp Kohlschreiber vergessen lassen. Der 21 Jahre alte Hamburger schlug beim ATP-Turnier in der Schwabenmetropole den topgesetzten Gilles Simon (Frankreich) mit 6:4, 6:2 und zog als zweiter Deutscher ins Viertelfinale ein. „Ich hatte immer das Gefühl, dass ich gewinnen kann. Ich bin glücklich“, sagte Zverev. Zuvor hatte sich Nicolas Kiefer (Hannover) durch ein 6:3, 6:4 gegen Simon Greul (Stuttgart) die erste Viertelfinal-Teilnahme in diesem Jahr gesichert.

Während Zverev am Freitag auf den ebenfalls ungesetzten Franzosen Jeremy Chardy trifft, bekommt es Kiefer mit dem Polen Lukasz Kubot zu tun. Der Qualifikant hatte den saft- und kraftlos wirkenden Kohlschreiber mit 6:2, 6:4 bezwungen. „Ich hatte das Gefühl, ich war immer einen Tick langsamer. Im Kopf fehlte die Kreativität, ich konnte mich auch nicht ins Match reinkämpfen“, erklärte der 25 Jahre alte Augsburger und mutmaßte: „Vielleicht bin ich ein bisschen tennismüde.“

Zverev ohne Respekt

Zverev zeigte auf dem Center Court großes Tennis und beeindruckte durch sein druckvolles Spiel. Der Linkshänder hatte keinerlei Respekt vor dem Weltranglisten-Siebten Simon, den er bereits auf dem Weg ins Masters-Viertelfinale von Rom besiegt hatte. „Er scheint mir zu liegen, es passt einfach“, erklärte der Weltranglisten- 45., der bei der Davis-Cup-Niederlage am Wochenende in Spanien (2:3) im Doppel enttäuscht hatte.

Zuvor hatte sich Kiefer gegen Greul deutlich durchgesetzt und seinen Teil zum möglichen Prestigeduell gegen Kohlschreiber beigetragen. „Mir ist viel gelungen, in den entscheidenden Phasen war ich da“, erklärte der 32-Jährige. Kiefer verteidigte zudem seine Entscheidung, ohne festen Trainer auf Tour zu gehen. „Ich weiß, wie ich zu spielen habe. Um Dinge wie Bälle oder Handtücher kann ich mich allein kümmern. Im späteren Leben wird mir auch nicht alles abgenommen“, sagte „Kiwi“, der seit April in Eigenregie spielt.

Neben Kohlschreiber und Greul verpasste auch der zweite Stuttgarter Lokalmatador Michael Berrer den Sprung in die Runde der letzten Acht. Der letztjährige Viertelfinalist verlor gegen den den an Nummer zwei gesetzten Nikolaj Dawydenko (Russland) in nur 65 Minuten mit 3:6, 3:6.

Kohlschreiber enttäuscht

Nach seinen beiden überragenden Einzel-Siegen im Davis Cup in Marbella präsentierte sich Kohlschreiber in seinem zweiten Match auf dem Killesberg in schwacher Verfassung. Allerdings spielte Qualifikant Kubot auch groß auf und zeigte einige Kunstschläge. Kohlschreiber waren indes die Strapazen der vergangenen Tage deutlich anzumerken. Nach nur 70 Minuten verwandelte Kubot den ersten Matchball. Als bislang einziger Deutscher hatte Michael Stich 1991 in Stuttgart triumphiert.

Am Rande der mit 450.000 Euro dotierten Veranstaltung sorgte eine besondere Aktion für Aufsehen. Die Veranstalter hatten über Nacht sämtliche Werbeflächen eines Wettanbieters abdecken lassen. Grund dafür war eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim vom Mittwoch, die die Werbung des Premiumsponsors auf dem Weissenhof untersagt hatte. „Wir haben auf diesen gerichtlichen Beschluss reagiert und akzeptieren das. Aber es muss eine einheitliche Rechtsprechung geben. So weiß keiner, was erlaubt ist und was nicht“, sagte Turnierveranstalter Herwig Straka.

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