Life-Kinetik-übung2b

Besser Spielen: Trainingsreize für jedes Alter

Life Kinetik hilft Leistungssportlern, Neues schneller umzusetzen. Die Methode kann auch bei älteren Spielern viel bewirken. Mit diesen Übungen fördern Sie Ihr Gehirn. 

Viele erfahrene Spieler werden folgenden Satz schon einmal gehört haben: „Das habe ich schon immer so gemacht.“ Oder vielleicht hat der ein oder andere schon einmal vor sich hergemurmelt, oder es zumindest insgeheim gedacht: „Das lerne ich in meinem Alter nicht mehr.“ Nach Aussage unseres Partners TennisGate, einer Onlineplattform für Training, hilft Life Kinetik, alte Strukturen mit einfachen Kniffen aufzubrechen – ohne, dass Sie darüber groß nachdenken müssen. Die Übungen eins bis drei auf den Seiten 63 und 64 werden nicht bis zur Automatisierung wiederholt, sondern ständig variiert. Durch permante Veränderungen werden Lernprozesse gefördert, die durch „Aha-Effekte“ der Trainierenden ausgelöst werden. Life Kinetik zielt auf die Verbindung kognitiver Strukturen und motorischer Handlungen ab. Bedeutet: Sie führen Bewegungen aus, während das Gehirn gefördert wird. Gefordert sind Sie auch, wenn plötzlich ein Doppel- oder Trainingspartner ausfällt. Wie Sie diese Zeit dennoch effektiv nutzen können, zeigen zwei Übungen auf dieser Seite. Beides lässt sich leicht in das normale Training einbinden.

Übung: Do it like Federer 

Diese Life Kinetik-Übung gehört zur Aufwärmroutine von Roger Federer. Spieler A ist mit einem Handball bewaffnet. Spieler B wartet im gegenüberliegenden T-Feld mit einem Medizinball. A wirft den Ball übers Netz. Die Aufgabe von B ist es, das Wurfgerät nach dem Aufspringen mit dem Medizinball zurückzuschlagen. Dabei soll nach Möglichkeit eine Vor- oder Rückhand imitiert werden. Tipp: Zu Beginn können Sie den Handball vor dem Körper treffen – es wird Ihnen leichter fallen. Mit zunehmender Übungsdauer sollten sie den Treffpunkt seitlich neben oder vor den Körper verlagern, um die Tennistechnik authentischer zu imitieren. Variation: Das Spielgerät abwechselnd nach Aufsprung oder per Volley zurückspielen; oder einen Tennisball als Spielball verwenden.

Voller Fokus: Dieser liegt auf dem Spielgerät. Hinzu kommt der richtige Treffpunkt. Einfacher zunächst vor dem Körper (li.) und nach einiger Zeit seitlich vor dem Körper (re.) ausführen.

Übung: Bälle abwerfen

Unsere Übungen zur Life Kinetik (Basis-Informationen finden Sie auf Seite 66) sind allesamt Partner-Übungen. In diesem Fall sind die Trainingspartner jeweils mit einem Ball bewaffnet, den sie sich gleichzeitig zuwerfen. Ziel: Die Bälle sollen sich über der Netzkante treffen. Bei dieser Zielvorgabe wird nicht nur die Augen-Hand-Koordination geschult, sondern auch der sogenannte Dreifachblick (Raum, Partner, Objekt). Wichtig für die Partner ist zudem das Thema Rhythmus. Fliegen die Bälle in unterschiedlicher Richtung, Höhe und Geschwindigkeit, wird das Unternehmen scheitern. Vorgabe: Treffen sich die Bälle nicht, fangen Sie den Ball und es geht fließend weiter, bis der Versuch gelingt. Mit unterschiedlichen Distanzen können Sie das Unterfangen schwerer oder einfacher gestalten.

Abstimmung: Die Spieler beobachten während der Übung das Objekt (Ball), den Raum (Abstand, Netzhöhe, Feld) und den Partner (Gegenspieler/Trainingspartner), um die Aufgabe erfolgreich zu lösen.

Übung: Multitasking

Diese Übung kombiniert das Fangen, Werfen und Beobachten. Spieler A hält zu Beginn einen Handball in der rechten Hand, fängt den von Spieler B zugeworfenen Tennisball mit der linken Hand und wirft diesen umgehend zurück. Dann wechselt A den Handball in die linke Hand und fängt den von B wieder zugeworfenen Tennisball nun mit der rechten Hand. Diese Übung benötigt eine Weile, bis das Prozedere und der Rhythmus eingespielt ist. Haben Sie das Gefühl, dass die Abläufe passen, können Sie die Frequenz erhöhen. Bedeutet: Werfen Sie den Ball bereits dann zu, wenn der andere schon in der Luft ist. Fangen und Werfen im ständigen Wechsel. Dadurch entsteht ein höherer Anspruch an die Aufmerksamkeitsleistung. Sinn der Übung ist es, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu lösen.

Hoher Anspruch: Nur wenn Sie zusammenarbeiten, wird Ihnen der Wechsel zwischen Handwechsel, Fangen und Werfen
gelingen.

Übung: Druck für den Aufschläger

Bei dieser Übung geht es darum, dass der Einzelspieler unmittelbar nach dem Aufschlag einen hohen Handlungsdruck verspürt. Der Fokus liegt auf einem qualitativ hochwertigen zweiten Schlag. Der Aufschläger (Spielfläche Einzelfeld) serviert gegen ein Doppel (Spielfläche Doppelfeld). Das Duo steht klassisch; einer hinten, einer vorne am Netz (aber nicht zu nahe am Netz). Nach dem Return rückt der Returnspieler vor zu seinem Partner. Der Einzelspieler steht also unmittelbar vor einer Drucksituation und muss eine Entscheidung treffen. Der Einfachheit halber agiert dieser Spieler oft mit einem Lob. Das kann unterbunden werden, in dem man zur Regel macht, dass der Aufschläger mit seinem ersten Grundschlag eben genau dies nicht tun darf. Gespielt wird bis 10, dann wechseln alle Akteure im Uhrzeigersinn.

Qualität: Der Einzelspieler erhält in dieser Spielform die Möglichkeit, sich nach dem Aufschlag auf die Umsetzung eines bestimmten Grundschlags zu fokussieren.

Übung: Rhythmus zu dritt 

Diese Übung eignet sich ebenfalls hervorragend für das alternative oder erweiterte Einschlagen. Hierzu positionieren sich zwei Partner am Netz (siehe Bild); der dritte Akteur steht an der gegenüberliegenden Grundlinie. Ziel ist es, einen Ballwechsel möglichst lange aufzuziehen. Dazu bedarf es Rhythmus. Daher fordert der Einzelspieler abwechselnd diverse unterschiedliche Volley ein, in dem er das Netzduo entsprechend links und rechts anspielt. Hat das Trio einen gewissen Rhythmus entwickelt, geht der Einzelspieler dazu über, die Akteure am Netz willkürlich anzuspielen – auch mit Lobs. Nach zwei, drei Minuten wechseln die Spieler im Uhrzeigersinn.

Richtige Position: Nicht zu weit vorne am Netz agieren, da Volleys nicht von oben gedrückt und zu kurz werden sollen. Es sollen Ballwechsel entstehen.

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