Andy Murray spendet Preisgelder aus 2022 an UNICEF Bild: AFP/SID/DAVID GRAY

Andy Murray

Land
Großbritannien
Geburtsdatum
15.05.1987
Körpergröße
191cm
Körpergewicht
82kg
Schlaghand
Rechts, beidhändige Rückhand
Profi seit
2005
Trainer
Ivan Lendl
Website

Grand Slam- und Olympia-Bilanz Einzel (jeweils beste Ergebnisse)

Australian OpenFinale (2010, 2011, 2013, 2015, 2016)
French OpenFinale (2016)
WimbledonSieg (2013, 2016)
US OpenSieg (2012)
OlympiaSieg (2012, 2016)

Biografie

Andy Murray wurde im schottischen Glasgow geboren und fand im Alter von drei Jahren zum Tennis. In frühen Jahren wurde Murray gemeinsam mit Bruder Jamie Murray, der sehr erfolgreich auf der Doppeltour der ATP unterwegs ist, von seiner Mutter Judy Murray als Trainerin betreut. Murray hat zusammen mit Ehefrau Kim Sears vier Kinder.

Im Jahr 2003 gewann Murray seinen ersten Futures-Titel im schottischen Glasgow. Zwei Jahre später, 2005, feierte der Schotte sein Debüt auf der ATP-Tour, als er in Barcelona sein erstes Match auf ATP-Ebene absolvierte. Der Durchbruch auf ATP-Ebene gelang ihm während der britischen Rasensaison. Beim Turnier in Queens gewann er seine ersten Matches bei einem ATP-Turnier, als er die dritte Runde erreichte. Auch beim nachfolgenden Wimbledon-Turnier erreichte er die dritte Runde und war damit der letzte Brite, der so lange im Turnier verblieb.

Turniersieg mit 18 Jahren: In San Jose konnte Murray 2006 seinen ersten Titel auf der ATP-Tour erringen.

Ein Jahr später erreichte Murray in Washington das Finale und konnte in San Jose als 18-Jähriger seinen ersten Titel auf der ATP-Turnier erringen. Er stieß damit zum ersten Mal in die Top 20 der Weltrangliste vor und beendete das Jahr 2006 auf Rang 17. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung in San Jose erreichte Murray Mitte 2007 mit Platz acht seine bis dato beste Weltranglistenplatzierung. Vier Monate, in denen er wegen Rücken- und Handgelenksbeschwerden kaum ein Match bestreiten konnte, warfen ihn jedoch zurück. Erst im Oktober konnte er seine gute Form mit einem Turniersieg in St. Petersburg bestätigen.

2008 gelang dem Schotten der endgültige Durchbruch: Fünf Turniersiege (unter anderem beim Masters 1000 in Madrid, beim Masters 1000 in Cincinnati und die Titelverteidigung in St. Petersburg) und die erste Grand Slam-Finalteilnahme (US Open, 2:6 5:7 2:6 gegen Roger Federer) katapultierten ihn zurück unter die besten zehn Spieler der Weltrangliste. Er schloss das Jahr als Nummer vier der Welt ab.

Applaus vom Maestro: Im US Open-Finale 2008 unterlag Murray dem Schweizer Roger Federer.

Im Folgejahr konnte er seine Zahl an fünf Turniersiegen aus 2008 sogar noch übertreffen: Seine sechs Turniersiege (unter anderem beim Masters 1000 Canada und beim Masters 1000 in Miami) und seine Finalteilnahme beim Masters 1000 in Indian Wells 2009 brachten ihm im August vorübergehend Platz zwei der Weltrangliste ein, ehe er das Jahr an Position vier beendete.

Beim Auftakt-Grand Slam des Jahres 2010 stand Murray zum zweiten Mal in seiner Karriere im Finale eines Majors. Im Endspiel der Australian Open musste sich der Schotte jedoch abermals Roger Federer geschlagen geben (3:6 4:6 6:7). Durch den Triumph beim Masters 1000 in Shanghai und die Titelverteidigung beim Masters 1000 Canada sowie die Finalteilnahme in Los Angeles hielt Murray sich nahezu die gesamte Saison unter den Top vier der Weltrangliste (nur fünf Wochen außerhalb der Top vier) und schloss die Saison zum dritten Mal in Folge auf Position vier ab.

Auch das Jahr 2011 begann für Murray mit einer Finalniederlage bei den Australian Open. Dieses Mal war der Schotte dem Serben Novak Djokovic mit 4:6 3:6 2:6 unterlegen. Das Australian Open Finale sollte jedoch das einzige Finale in diesem Jahr bleiben, das Murray verlor. Er triumphierte unter anderem beim Masters 1000 in Shanghai und beim Masters 1000 in Cincinnati. Außerdem erreichte er sowohl bei den French Open als auch in Wimbledon und bei den US Open das Halbfinale. Zum vierten Mal in Folge beendete er das Jahr auf Platz vier der Weltrangliste.

Olympia im eigenen Land: Bei den Olympischen Spielen 2012 in London triumphierte Murray im Einzel und holte im Mixed mit Laura Robson Silber.

Murray startete stark in das Jahr 2012 und triumphierte beim Turnier in Brisbane, bevor er bei den Australian Open das Halbfinale erreichte. Bei seinem Heim-Grand Slam in Wimbledon erreichte er zum ersten Mal das Finale, musste sich aber nach einem vielversprechenden Start ins Match Roger Federer mit 6:4 5:7 3:6 4:6 geschlagen geben. Keinen Monat später begegnete er auf demselben Court demselben Gegner in einem großen Finale: Die Olympischen Spiele 2012 wurden in London auf der Anlage Wimbledons ausgetragen und wieder standen sich Murray und Federer im Endspiel gegenüber. Dieses Mal mit dem besseren Ende für Murray: Vor heimischem Publikum krönte der Brite sich mit einem 6:2 6:1 6:4-Erfolg über den Schweizer zum Olympiasieger. In der Mixed-Konkurrenz errang Murray an der Seite von Laura Robson außerdem die olympische Silbermedaille. Das Jahr ging erfolgreich weiter: Beim letzten Grand Slam des Jahres konnte Murray in der fünften Finalteilnahme bei einem Major endlich zum ersten Mal triumphieren. Im Endspiel der US Open 2012 setzte er sich in einem hart umkämpften Match mit 7:6 7:5 2:6 3:6 6:2 gegen Djokovic durch. Mit Rang drei wurde er mit seiner bis dahin besten Endjahresplatzierung belohnt.

Endlich: Nach vier verlorenen Major-Finals durfte Murray bei den US Open 2012 erstmals mit einem Grand Slam-Siegerpokal posieren.

Die Australian Open und Murray sollten einfach keine Freunde werden: Anfang 2013 gelang Murray abermals der Finaleinzug in Melbourne, musste sich allerdings wieder einem stark aufspielenden Djokovic geschlagen geben. Er verlor die Partie nach gewonnenem ersten Satz mit 7:6 6:7 3:6 2:6. Die Saison ging erfolgreich weiter. Seine insgesamt vier Turniersiege in diesem Jahr feierte unter anderem beim Masters 1000 in Miami. Der größte Erfolg: sein Triumph in Wimbledon. Nachdem Murray das Vorjahresfinale noch verlor, sicherte er sich in diesem Jahr die wohl begehrteste Trophäe des Tennissports. Im Endspiel überzeugte er mit einem 6:4 7:5 6:4-Sieg über Djokovic und wurde der erste britische Wimbledon-Sieger seit Fred Perry 1936. Im September unterzog sich Murray einer Operation am Rücken – dies bedeutete das vorzeitige Saisonende für den Schotten.

Ein Moment für die Ewigkeit: 2013 krönte sich Murray zum ersten britischen Wimbledonsieger seit 1937 – sehr zur Freude seiner Landsleute.

2014 gewann Murray die Turniere in Valencia, Wien und Shenzhen und erreichte bei allen Grand Slams das Viertelfinale, in Paris sogar das Halbfinale. Dennoch rutschte er nach den US Open zum ersten Mal seit Juni 2008 aus den Top-Ten, bevor er sich am Ende des Jahres auf Position sieben der Weltrangliste wiederfand. Das Jahr 2015 begann nach altbekanntem Muster: Murray startete gut ins Jahr und spielte sich bis ins Finale der Australian Open. Dort traf er wieder einmal auf den Serben Djokovic – und verlor erneut. Endstand: 6:7 7:6 3:6 0:6. Im Laufe des Jahres triumphierte Murray bei vier Turnieren auf drei unterschiedlichen Belägen. Unter anderem konnte er Turniersiege beim Masters 1000 Canada und beim Masters 1000 in Madrid sowie Finalteilnahmen bei den Masters 1000 in Paris und Miami für sich verbuchen. Außerdem führte Murray sein Team zum ersten britischen Davis Cup-Triumph seit 1936.

Teamleader im Davis Cup: Im Finale schlägt die Mannschaft um Murray Konkurrent Belgien.

2016 begann mit einem erneuten Finaleinzug bei den Australian Open das erfolgreichste Jahr in Murrays Karriere. Dortiger Dauerkontrahent im Endspiel und Australian Open-Rekordsieger Djokovic verwehrte ihm jedoch einen Triumph in Melbourne (1:6 5:7 6:7). In Roland Garros wurde Murray der erste britische Finalteilnehmer der Geschichte, verlor das Endspiel des Asche-Majors jedoch mit 6:3 1:6 2:6 4:6. Auf der anderen Seite des Netzes: wieder einmal Novak Djokovic. In Wimbledon lief es jedoch besser für den Schotten: In einem engen Drei-Satz-Finale gegen den Kanadier Milos Raonic trat Murray als Sieger hervor: 6:4 7:6 7:6. Bei den US-Open erreichte er das Viertelfinale.Weitere Erfolge in diesem Jahr: das Masters 1000 in Rom, das Masters 1000 in Shanghai und das Masters 1000 in Paris sowie Finalteilnahmen bei den Masters 1000-Turnieren in Cincinnati und Madrid. Außerdem schrieb Murray Geschichte, als er bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro als erster Tennisspieler seine zweite Goldmedaille im Einzel gewann (7:5 4:6 6:2 7:5 im Finale gegen Juan Martin del Potro). Krönender Abschluss der Saison war der Turniersieg bei den ATP Finals in London und die erstmalige Eroberung der Nummer eins der Weltrangliste.

Der Finger zeigt es an: Murray schließt das Jahr 2016 als Sieger der ATP Finals und als Weltranglistenerster ab.

Murray blieb für insgesamt 41 Wochen die Nummer eins der Weltrangliste. Erst im August 2017 fiel er auf Rang zwei zurück. Diese Entwicklung entspricht der Saison, in der er nur zwei Finals erreicht und nur das Turnier in Dubai gewinnt. Damit gelang es ihm, in zwölf Saisons in Folge ein Turnier auf der ATP-Tour zu gewinnen. Im Achtelfinale der Australian Open schied Murray gegen den Deutschen Mischa Zverev aus, bei Roland Garros spielte er sich ins Halbfinale. In Wimbledon endete das Turnier für ihn im Viertelfinale. Im Anschluss legte Murray aufgrund einer Hüftverletzung ein Pause ein. Auch bei den US Open im Herbst trat der Schotte nicht an. Die Verletzungsserie ging im Jahr 2018 weiter. Nach einer Zwangspause von elf Monaten fiel der Schotte im Juli auf Rang 839 der Weltrangliste. Erstmals seit 2005 gewann Murray in einem Jahr kein ATP-Turnier.

Anfang Januar 2019 unterzog sich Murray einer Hüftoperation, in Folge derer er fünf Monate ausfiel. Seitdem spielt Murray mit einer Unterstützung aus Metall in der Hüfte. Mithilfe von Protected Ranking und Wildcards spielte er die Turniere in Cincinnati, Zhuai und Peking. In Antwerpen, wo er ebenfalls durch sein Protected Ranking an den Start gehen durfte, kämpfte er sich bis ins Finale und besiegte dort den Schweizer Stan Wawrinka (3:6 6:4 6:4). Ende 2019 hatte Murray erneut mit Verletzungsproblemen zu kämpfen.

2022 erreichte Murray nach drei Jahren wieder ein Finale auf der ATP-Tour. Das Endspiel in Sydney im Januar verlor er jedoch mit 3:6 3:6 gegen den Russen Aslan Karatsev. Auf Rasen in Stuttgart kämpfte der Brite sich ebenfalls bis ins Endspiel vor und besiegte unter anderem Stefanos Tsitsipas und Nick Kyrgios. Im Finale musste er sich Matteo Berrettini knapp mit 4:6, 7:5, 3:6 geschlagen geben. Das Jahr 2022 beendete Murray wieder unter den Top 50.

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