Justin Engel verliert sein erstes Match bei den Next Gen Finals
Justin Engel startet mit einer Niederlage bei den Next Gen Finals. Das Halbfinale kann der Teenager aber nach wie vor erreichen.
Justin Engel schrieb schon vor dem Start der Next Gen Finals 2025 deutsche Tennis-Geschichte, mal wieder. Er ist mit 18 Jahren der jüngste Teilnehmer dieses Saison-Abschlussturniers der besten acht U21-Profis im saudi-arabischen Jeddah, das 2017 zum ersten Mal ausgerichtet wurde. Und: Engel ist der erste Deutsche, der sich für dieses Event qualifizieren konnte.
Gut, er profitierte davon, dass etablierte Jungprofis wie Vorjahressieger Joao Fonseca und Jabuk Mensik nicht in Jeddah antreten. Aber das ist bei diesem Turnier keine Besonderheit. Schon bei der Premiere 2017 wäre nämlich Alexander Zverev, damals 20 Jahre alt, qualifiziert gewesen. Aber er war zu der Zeit schon so gut, dass er auch bei den großen ATP-Finals teilnehmen konnte und sich dann dafür entschied – verständlich.
Justin Engel: Halbfinale lautet das Ziel
Engel jedenfalls sieht in seiner Teilnahme bei den Next Gen Finals den Lohn für eine starke Saison, die er im Oktober mit seinem ersten Challenger-Titel in Hamburg krönte. Die Teilnahme in Jeddah mag überraschend gekommen sein, ein ambitioniertes Ziel hat sich Engel aber trotzdem gesetzt: „Ich genieße es und ich will mich für das Halbfinale qualifizieren!“
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Das ist nach der Auftaktniederlage gegen den Belgier Alexander Blockx zwar noch möglich, wird nun aber verdammt schwierig. Gegen den an zwei Gesetzten holte sich Engel zwar den ersten Kurzsatz im Tiebreak, hatte danach aber keine Chance mehr. Blockx gewann am Ende 3:4, 4:2, 4:2, 4:2. Der größte Unterschied zwischen den beiden lagen bei Aufschlag und Return. Blockx servierte unglaubliche 17 Asse und erspielte sich zehn Breakbälle, von denen er drei nutzte. Engel kam „nur“ auf vier Service-Winner und erspielte sich lediglich drei Breakbälle, von denen er keinen verwandelte.
Mit zunehmender Spieldauer wurde der 20-jährige Belgier, der kurz vor dem Sprung in die Top 100 steht, immer stabiler und selbstbewusster. Im vierten Satz hatte Engel plötzlich doch noch mal die Chance, ins Match zurückzukommen. Er hatte bei einer 2:1-Führung und Einstand einen Breakball, da bei 40:40 der nächste Punkt entscheidet („Deceiding Point“).
Blockx musste über den zweiten Aufschlag gehen, Engel spielte einen soliden Return zurück, aber der Belgier ging mit voller Wucht auf den Ball und hämmerte ein Vorhand-Geschoss zum direkten Punkt- und Spielgewinn ins Feld – 2:2. Danach machte er acht Punkte hintereinander und gewann die Partie souverän. Immerhin gestand er nach dem Match, dass er „noch nie in meinem Leben so gut aufgeschlagen hätte“ wie heute. Über Justin Engel sagte er: „Er ist erst 18 Jahre alt und hat noch so viel Potenzial. Ich bin sicher, dass wir uns noch oft begegnen werden auf der Tour.“
Für Engel geht es im nächsten Match am Donnerstag schon fast um alles. Er muss nun gegen Dino Prizmic aus Kroatien gewinnen, sonst wird es wohl nichts mit seinem Traum vom Halbfinale. Neulich beim Challenger in San Marino verlor Engel glatt mit 2:6, 2:6 gegen Prizmic. Allerdings fand das Match auf Sand statt. In Jeddah auf Hartplatz sollte Engel zumindest in der Lage sein, die Partie enger zu gestalten.
