ATP World Tour Finals – Day One

Highnoon in der O2-Arena

Eins ist jetzt schon klar. Es wird ein Spektakel. Wenn heute Roger Federer und Andy Murray zu ihrem zweiten Gruppenspiel unter Popklängen in die O2-Arena einmarschieren, werden 17.500 Zuschauer klatschen, jubeln, brüllen. Und: Sie werden verrückt nach Murray sein. Der ist zwar Schotte, aber heute abend spielt das keine Rolle. Er soll für Great Britain siegen. Am besten am Ende auch den Titel holen. Das wäre die perfekte Dramaturgie vor den Olympischen Spielen in London 2012, wo ebenfalls Murray die Sehnsüchte einer Nation stillen soll.

Federer gegen Murray das Duell am dritten Spieltag des ATP World Tour Finals könnte richtungsweisend sein für das ganze Turnier. Beide haben ihr erstes Match gewonnen. Federer schlug Verdasco knapp in drei Sätzen, Murray bezwang del Potro mit Mühe. Der Sieger dürfte gleichzeitig auch der Sieger der Gruppe A sein, einen Platz im Halbfinale hat er wohl auch sicher.

Die Bilanz spricht mit 6:3 für den Schotten, der aktuellen Nummer vier der Welt. Vielleicht das beste Match lieferten sich die beiden letztes Jahr, als das Saisonfinale noch in Shanghai gespielt wurde. 4:6, 7:6, 7:5 endete die Partie, die viele Beobachter in puncto Intensität, Spannung und Spielkunst mit dem jetzt schon legendären Wimbledonfinale zwischen Federer und Nadal verglichen. Nach drei Stunden Spielzeit nutzte Murray seinen achten Matchball.

Federer: Training in Roland Garros
Und diesmal? „Es wird ein schwieriges Match, aber ich freue mich darauf“, sagt Federer. Seit den US Open hatte der Schweizer nicht allzu viel Spielpraxis. Er spielte Davis Cup gegen Italien (und gewann seine beiden Einzel). Danach pausierte er bis Anfang November. In Basel unterlag er Novak Djokovic im Finale. Eine Woche später in Paris-Bercy unterlag er bereits zum Auftakt Julien Benneteau. Was kein schlechtes Zeichen sein muss. Immerhin nutzte er den Rest der Woche zum intensiven Training in der Halle von Roland Garros.

Er fühle sich gut, sagt Federer: „Ich müsste lügen, wenn ich behauptete, dass ich hier bin, um gut zu spielen ich bin hier, um das Turnier zu gewinnen und die Nummer eins zu bleiben.“ Es wäre das fünfte Mal, dass Federer am Saisonende Weltranglisten-Erster ist und sein fünfter Masters-Titel.

Auch Murray pausierte nach dem Davis Cup (und dem bitteren Abstieg gegen Polen). Eine Handgelenkverletzung machte ihm zu schaffen. Als er genau wie Federer Anfang November in Valencia auf die Tour zurückkehrte, holte er gleich den Titel. Federer hält große Stücke auf seinen Rivalen. Für den Turniersieg müsste er Murray zweimal gegenübertreten: in der Vorrunde und auch im Finale.

Andrej Antic
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