2014 Australian Open – Day 2

Melbourne-Blog: Tomic, Maria und das liebe Wetter

In den großen Melbourner Tageszeitungen – The Age, The Australian und Herald Sun – gibt es gefühlt nur zwei Themen: Bernard Tomic, der gefallene Hoffnungsträger, der nach seiner Aufgabe gegen Nadal ein ganzes Volk erzürnte (in der Rod Laver Arena waren die Buh-Rufe so laut, dass man sie noch Downtown hören konnte) und das Wetter. Während man Tomic, der mit 20 ja schon als Grand Slam-Sieger in den Top Ten stehen wollte, raten kann, seinen – sagen wir – etwas legeren Lebensstil zu wandeln, kann man am Wetter bekanntlich nichts machen.
43,9 Grad war am Donnerstag der Höchstwert. Um kurz nach 15 Uhr wurde er gemessen. Es gibt eine schöne Seite im Internet – baywx.com.au – die immer die aktuelle Temperatur in Melbourne anzeigt – sehr empfehlenswert in diesen Tagen.
Die Veranstalter machen sich logischerweise auch so ihre Gedanken. In den letzten Tagen hatte es Kritik gegeben. Ob es an den Protesten lag? Oder daran, dass tatsächlich der magische Grenzwert überschritten wurde (eine Kombination aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit)? Jedenfalls trat die Extreme Heat Policy in Kraft. Das klingt nach Miami Vice. Und es war auch ein bisschen dramatisch. Die Ansage um kurz nach 14 Uhr Ortszeit lautete: Abbruch! Nur bei den Matches, die aktuell liefen, sollte der angefangene Satz noch beendet werden.
Für Jo-Wilfried Tsonga, der in der Hisense-Arena, dem zweiten großen Centre Court spielte, war das wenig problematisch – er beendete den ersten Satz gegen Thomaz Bellucci 7:6, spielte dann unter dem Hallendach weiter, gewann die weiteren Durchgänge 6:4, 6:4 und meinte später grinsend: „Für mich war das kein Problem. Vielleicht bin ich physisch so stark.“ Für Maria Sharapova, die zeitgleich in der Rod Laver Arena gegen Karin Knapp kämpfte, wurde die Regelung dagegen zum Drama. Die schöne Russin spielte im dritten Satz. Und der dauerte und dauerte und dauerte. Insgesamt 1:55 Stunden! Am Ende gewann Maria zwar 10:8 im dritten Satz, aber sie war geschafft und sauer.
„Jeder weiß, dass es im dritten Satz keinen Tiebreak gibt. Also hätte man das Dach schließen müssen“, schleuderte sie in Richtung Turnierleitung. Not amused war sie auch über eine Verwarnung: „Man sollte bei so einer Hitze den Spielern zwischen den Ballwechseln mehr Zeit geben.“ Das kann man durchaus so sehen.

Während die Russin im klimatisierten „Press Conference Room“ saß, war es auf der Anlage geradezu gespenstisch. Es war ziemlich leer da draußen. Die Fans drängelten sich in den Shops oder verkrochen sich unter die Treppen der Stadien. Oder sie gingen shoppen. Ein paar badeten auch im Springbrunnen vor der riesigen Video-Leinwand. Auf der wurde Rafael Nadal gegen den 17-jährigen (!) griechisch-australischen Wild Card-Mann Thanasi Kokkinakis gezeigt. Nadal siegte unter dem Hallendach 6:2, 6:4, 6:2. Für ihn war die Hitze kein Problem.mens jordan release dates 2022 | WpadcShops – Common Projects Summer Edition low-top sneakers Grigio – Sneaker scarpe & Release Dates