Off Court At The 2015 Australian Open

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 24: Andreas Seppi of Italy poses as he visits Italian cafe Pellegrini's during the 2015 Australian Open at Melbourne Park on January 24, 2015 in Melbourne, Australia. (Photo by Graham Denholm/Getty Images)

Andreas Seppi im Interview: „Mein Coach ist wie ein zweiter Vater“

Andreas Seppi ist seit 12 Jahren auf der Tour unterwegs. Drei Turniersiege feierte der 31-Jährige. tennis MAGAZIN sprach mit dem Südtiroler über sein besonderes Verhältnis zu seinem Trainer, seinen Lieblingsbelag Rasen und warum es mit der Ski-Karriere nicht geklappt hat.

Herr Seppi, Sie haben bislang drei Turniere gewonnen, alle auf unterschiedlichen Belägen. Welcher ist ihr Lieblingsbelag?
Rasen ist der Belag, auf dem ich am liebsten spiele. Dort fühle ich mich am besten und bin recht locker drauf. Ich weiß gar nicht, warum. Klar, es sind nur drei bis vier Turniere pro Jahr, aber ich empfinde das als die beste Zeit in der Saison. Zuletzt habe ich auch gute Resultate auf Sand und Hardcourt erzielt. Es hängt auch immer etwas vom körperlichen Befinden und der eigenen Form ab.

Woher kommt Ihr Faible für Rasen? Auf dem Belag sind Sie ja sicher nicht groß geworden.
Es ist schwierig in Italien auf Rasen groß zu werden (lacht). Dort gibt es überhaupt nur ein oder zwei Grascourts. Vielleicht hängt es mit der Geschichte von Rasentennis und Wimbledon zusammen. Jedes Kind träumt davon, einmal dort mitspielen zu können. Aufgewachsen bin ich auf Sandplätzen.

 

Italy's Andreas Seppi (R) shakes hands as he celebrates after victory in his men's singles match against Switzerland's Roger Federer (L) on day five of the 2015 Australian Open tennis tournament in Melbourne on January 23, 2015. AFP PHOTO / MAL FAIRCLOUGH-- IMAGE RESTRICTED TO EDITORIAL USE - STRICTLY NO COMMERCIAL USE        (Photo credit should read MAL FAIRCLOUGH/AFP/Getty Images)

GRÖSSTER SIEG: Andreas Seppi schlägt Roger Federer in der dritten Runde der Australian Open 2015.

Ihren ersten Turniersieg haben Sie mit 27 Jahren gefeiert. Würden Sie sich als Spätstarter bezeichnen?
Das ist schwer zu sagen. Letztendlich stand ich schon mit 21 in den Top 100. Mit 23 habe ich mein erstes Finale in Gstaad erreicht, das ich leider verlor. Dann kamen aber vier bis fünf Jahre, in denen ich kein Endspiel mehr erreicht habe. Da hätte ich mir sicher mehr erwünscht und auch erwartet. Dennoch war ich seitdem stets in den Top 100 und die meiste Zeit sogar Top 50. Die Konstanz hat also gestimmt.

In den Jahren 2011 und 2012 platzte der Knoten mit insgesamt drei Titeln und zwei Finals. Haben Sie in dieser Zeit etwas an Ihrem Spiel verändert?
2011 habe ich die Zusammenarbeit mit einem neuen Konditionstrainer Dalibor Sirola begonnen. Da haben wir das gesamte Fitnesstraining umgestellt. Vorher lag der Fokus auf Krafttraining, ich habe viel Zeit im Fitnessraum verbracht. Mit Dalibor ist es komplett anderes: Balance, Flexibilität und Mobilität stehen in den letzten Jahren im Vordergrund. Das hat mir sehr gut getan, auch auf dem Platz. Ich fühle mich lockerer und bin beweglicher geworden.