2015 US Open – Day Eight

NEW YORK, NY - SEPTEMBER 07: Roger Federer of Switzerland returns a shot against John Isner of the United States during their Men's Singles Fourth Round match on Day Eight of the 2015 U.S. Open at the USTA Billie Jean King National Tennis Center on September 7, 2015 in the Flushing neighborhood of the Queens borough of New York City. (Photo by Chris Trotman/Getty Images for the USTA)

Federer und die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Auch nicht seinem Landsmann Stan Wawrinka, jener Gatlin-Gun an der Grundlinie, auf den er am Freitag trifft. Wawrinka diese Wundertüte, die mit einer Urkraft Geschosse abfeuert, bei denen einem Yevgeny Kafelnikow das Feierabendbier gefriert.

Wawrinka, der mittlerweile fest im Konzert der Großen mitspielt, der Djokovic in Paris demütigte, der für die wohl beste Rückhand der Welt nur einen Arm benötigt. Er ist keineswegs chancenlos gegen „Big Roger“.

Eine Nation, zwei unterschiedliche Typen: Stan Wawrinka (l.) und Roger Federer aus der Schweiz

Eine Nation, zwei unterschiedliche Typen: Stan Wawrinka (l.) und Roger Federer aus der Schweiz

Doch beim Kräftemessen dieser Tennis-Giganten entscheiden meist Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage, über Triumph oder Trostpreis. Das Service, die Big Points, das Publikum, die Lässigkeit. Und all das hat Federer derzeit im Gepäck. Er spielt wie ein altersmilder Surferdude, der noch ein paar schöne Wellen mitnimmt, bevor er endlich ans Lagerfeuer zu seiner Gitarre darf.

Vielleicht ist es diese unerträgliche Leichtigkeit des Seins, die Djokovic-Coach Boris Becker zu jener psychologischen Kriegsführung veranlassen. Becker beherrschte etwas, das Federer völlig fremd ist. Er gewann regelmäßig Spiele, in denen er der schlechtere Spieler war. Er hatte Nerven wie Kruppstahl – und im Gegensatz zu Federer wollte er nie Saubermann sein. Er wollte Erfolg – bis heute – und er hat ihn mit Djokovic wieder gefunden.

Beckers Nadelstiche könnten Wirkung zeigen

Im Gegensatz zu Federer aber haben diese beiden nie in Paris gewonnen. Und im Gegensatz zu Federer sind sie bei Fans eher unbeliebt. Und im Gegensatz zu Federer ist ihnen jedes Mittel zum Sieg Recht.

Wenn der Sieger der US-Open Sonntag Nacht feststeht, könnte das Maschinentennis einmal mehr über die Feinmechanik des stillen Eidgenossen gesiegt haben. Beckers Nadelstiche könnten Wirkung zeigen, Federer könnte seine Leichtigkeit bereits am Freitag verlieren.

Doch es wird immer sein Verdienst bleiben, dass er nicht nur der erfolgreichste Tennisspieler seiner Zeit war – sondern mit Abstand der talentierteste.

Möge er es allen noch einmal zeigen. Ein letztes Mal. Oder vielleicht ein Vorletztes.air jordan 1 mid outlet | vans shoe outlet store near me