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Rafael Nadal: Findet er auf Sand zurück in die Spur?

Von solchen Triumphzügen ist Nadal aktuell weit entfernt. Warum, das erklärte er bemerkenswert schonungslos in Miami nach der Niederlage gegen Verdasco. „Vor sechs Wochen war ich spielerisch noch nicht soweit, das ist in der Zwischenzeit deutlich besser geworden. Jetzt bin ich in vielen Momenten einfach zu nervös“, gestand Nadal. Und weiter: „In 90, 95 Prozent aller Spiele meiner Karriere konnte ich immer meine Nerven kontrollieren. Früher war ich mal für ein, zwei Punkte angespannt, dann hatte ich das wieder im Griff. Ein Beispiel: Es steht 3:3, Breakball, ich spiele eine relativ einfache Vorhand, und der Punkt ist auf einmal extrem wichtig – viel wichtiger, als er es sein soll. Ich verliere ihn, das macht es noch schlimmer. Beim nächsten Spiel bin ich dann noch nervöser.“ Dass ein Topspieler so offen über seine Schwächen redet, kommt im Profizirkus so gut wie nie vor. Man macht sich damit angreifbar.

Letzte Hoffnung: Sandplatzsaison

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Alle Neune: Folgt 2015 French Open-TItel Nummer 10 für Nadal? (Foto: Getty)

Nadals letzte Hoffnung ist nun die europäische Sandplatzsaison. Das ist seine Heimat, seine absolute Wohlfühlzone. Wo sonst können sich seine Ängste schneller in Staub auflösen als dort? Wo sonst kann er besser sein mangelndes Selbstvertrauen wieder aufbauen? Und wo sonst sind die Chancen größer, auch gegen die derzeit übermächtigen Rivalen mal wieder zu gewinnen? Die rote Asche als Lebenselixier. Das Problem ist nur: Irgendwie traut man es Nadal, dem besten Sandplatzspieler der Welt, im Moment nicht zu, dass er auf Sand wieder in die Spur und damit seine alte Bestform findet. Und gleichzeitig ist klar: Nie war die Gelegenheit größer für Novak Djokovic, den letzten fehlenden Titel in seiner Sammlung zu gewinnen – die Trophäe der French Open. Wenn die beiden bislang in Paris aufeinander trafen, gewann bislang immer Nadal. In der French Open-Bilanz liegt er mit sechs Siegen in sechs Partien gegen Djokovic klar vorne.

Doch 2015 könnte eine Zäsur im Herrentennis einläuten. Galt bislang stets Nadal als der Spieler, der Roger Federer in Sachen Grand Slam-Siege noch gefährlich werden könnte, nimmt diese Rolle nun mehr und mehr Novak Djokvic ein – auch wenn der Weg noch sehr lang für ihn ist. Federer liegt bei 17 Titeln, Nadal bei 14 und Djokovic bei acht. Fakt ist: Federers letzter großer Sieg (Wimbledon 2012) liegt weit zurück, Nadals Chancen auf Grand Slam-Siege beschränkten sich zuletzt auf Paris und selbst dort scheint er in seiner derzeitigen Verfassung schlagbar zu sein. Bleibt Djokovic, der zwei der letzten drei Majors gewann.

Übrigens: In einer anderen Wertung hat Djokovic seinen Widersacher Nadal schon überholt. Am kommenden Montag wird der Serbe in seine 142. Woche als Weltranglisten-Führender gehen. Nadal kam bislang auf 141 Wochen an der Topposition.cheapest air jordan 1 high colorways | air jordan 1 mid se cheap