Andreas Mies

Bundesliga-Flair: Andreas Mies (li.), hier im Doppel mit dem Tschechen Adam Pavlasek, hat mit dem KTHC Rot-Weiß einiges erlebt.

Tennis-Bundesliga: Stars zum Anfassen

Das Spielen für Köln in der Bundesliga ist für unseren Kolumnisten Andreas Mies eine Herzensangelegenheit. Das Motto des Wettbewerbs: Tennis zum Anfassen.

Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist die Tennis-Bundesliga in vollem Gang – hoffentlich mit mir in Aktion. Nach meiner Knie-OP im Februar ist es mein Ziel, bei den US Open in New York dabei zu sein. Dafür gebe ich in der Reha alles. Doppelmatches in der Bundesliga für meinen Heimatverein KTHC Rot-Weiss in Köln wären die ideale Vorbereitung für mein Comeback auf der ATP-Tour. Wir haben uns mit Rot-Weiss von der Oberliga bis in die Bundesliga gespielt. Ich war bei jedem Aufstieg dabei. Der Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2014 war der emotionalste für mich. Ich bin stolz, diesen kompletten Weg mit dem KTHC Rot-Weiss Köln gegangen zu sein. Wir spielten zuvor noch nie in der Bundesliga – trotz der Historie mit den Legenden, die für meinen Heimatverein angetreten sind. Der Centre Court ist nach Cilly Aussem benannt, der Wimbledonsiegerin von 1931. Auch Hanne Nüsslein, Mitglied in der Tennis Hall of Fame, hat bei uns in Köln viele Jahre gespielt.

Tennis-Bundesliga: Familiäre Herzensangelegenheit

Ich liebe die Atmosphäre in der Bundesliga. Es ist ein besonderer Wettbewerb in einer einzigartigen Stimmung. Den Teammodus erleben wir Spieler im gesamten Jahr nur beim Davis Cup und beim ATP Cup. Wenn man als Spieler dort nicht mitspielt, kennt man diesen Teamspirit gar nicht. Der Zusammenhalt als Mannschaft ist groß. Man macht außerhalb des Platzes viel gemeinsam: Bowling und Fußball spielen etwa. Und natürlich die Siegesfeiern. Es sind so viele tolle Spieler aus verschiedenen Ländern dabei. In der Bundesliga spielst du nicht nur für dich, sondern für dein Team. Das setzt noch mal zusätzliche Energien frei, wenn deine Kameraden am Spielfeldrand stehen und dich lautstark anfeuern. Diese fünf bis sechs Wochen jeden Sommer sind eine coole Zeit, die jeder Spieler genießt. Die Bundesliga ist für mich eine familiäre Herzensangelegenheit, da ich nur fünf Minuten entfernt von der Anlage wohne. Beim Betreten des Clubs wird Karnevalsmusik gespielt. Der Centre Court in Köln ist mein Wohnzimmer. 

Die Bundesliga-Matches sind eine tolle Chance, um Weltklassetennis aus nächster Nähe zu erleben, vor allem für Fans aus Nordrhein-Westfalen. Mit Köln, Düsseldorf, Aachen, Gladbach, Krefeld, Neuss und Sennelager kommen sieben der zehn Bundesliga-Teams aus meinem Bundesland. Es ist Brisanz in jedem Duell vorhanden, vor allem im Derby zwischen Köln und Düsseldorf. Zahlreiche Weltklassespieler im Einzel und im Doppel sind in der Bundesliga dabei, auch immer wieder aus den Top 20. Dominic Thiem spielte 2018 eine Partie für Mannheim, als er in den Top Ten stand. 

Tennis-Bundesliga: Currywurst, Kölsch und Weltklasse-Tennis

Das Ambiente auf der Anlage ist familiär, die Stimmung ist fröhlich. Bei unseren Heimspielen sind stets zwischen 3.000 und 5.000 Fans auf der Anlage – mehr als bei einigen ATP-Turnieren. Man schaut sich Toptennis an, isst eine Currywurst und trinkt ein Kölsch, nebenbei wird Musik gespielt. Viel mehr geht nicht. Durch das Format mit vier Einzeln und zwei Doppeln pro Spieltag sowie dem Kampf um Meisterschaft und Klassenerhalt ist jedes Match bedeutsam. Man muss dabei gewesen sein, um das nachzuvollziehen. Bei großen Turnieren werden wir Spieler gelegentlich von Bodyguards auf der Anlage begleitet. In der Bundesliga bewegen wir uns frei und plaudern auch mit den Zuschauern. Das gibt es nur in der Bundesliga. Es ist Weltklassetennis zum Anfassen.

Als ich 2019 nach meinem ersten French Open-Sieg wenige Wochen später das erste Mal Bundesliga spielte, platzte die Anlage in Köln aus allen Nähten. Es war eines meiner größten Highlights, als ich bei dieser Partie zwischen den Einzeln und den Doppeln auf dem Centre Court für meinen Titel in Paris geehrt wurde. Diese Feier war dermaßen emotional für mich, dass mir fast die Tränen gekommen sind. Anschließend spielte ich mein Doppel vor 5.200 Zuschauern und gewann es auch. Die Bundesliga hat für so viele schöne Momente in meiner Karriere gesorgt. Ich kann jedem Fan nur empfehlen: Schaut euch die Bundesliga an! men’s new jordans release dates | nike air force 1 shadow pistachio frost