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70 Jahre und kein bisschen leise: Niki Pilic

Seinen 70. Geburtstag wird Niki Pilic auch mit seinem Ex-Schützling Boris Becker feiern – mit den Funktionären im deutschen Tennis will der einstige Star-Trainer dagegen nichts mehr zu tun haben. „Es gibt null Kontakt seit Jahren, absolute Stille. Die wissen alles besser und haben vergessen, dass ich Deutschland im Davis Cup zu einmaligen Erfolgen geführt habe“, sagt Pilic, der heute seinen Ehrentag begeht, dem Sport-Informations-Dienst (SID).

In über einem Jahrzehnt als Kapitän führte der Kroate das deutsche Team dreimal (1988, 1989, 1993) zum Triumph im prestigeträchtigsten Teamwettbewerb. Ende 1997 wurde Pilic durch Teamchef Becker und Kapitän Carl-Uwe Steeb ersetzt, die jedoch den stetigen Abstieg des deutschen Tennis nicht stoppen konnten. „Der DTB hat im letzten Jahrzehnt so viel verloren. Die German Open der Männer sind auf einer niedrigeren Stufe, das Damen-Turnier in Berlin ist weg – es ist schon traurig“, klagt Pilic.

Pilic sieht Aufwärtstrend im deutschen Team

Mit Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen („Er ist mein einziger Kontakt im DTB“) und den neueren Gesichtern wie Philipp Kohlschreiber sieht Pilic wieder einen kleinen Aufwärtstrend, „aber so gut wie Boris Becker und Michael Stich sind sie natürlich nicht“. Der ehemalige Tennisprofi hatte in seiner Zeit Glück mit den beiden Ausnahmespielern, aber er verstand es auch, auf einzigartige Art und Weise unter dem Motto „Vier Freunde müsst ihr sein“ ein Team zu formen.

Wie damals im Dezember 1988 im legendären Daviscup-Finale von Göteborg gegen den haushohen Favoriten Schweden. Charly Steeb besiegte sensationell den Weltranglistenersten Mats Wilander, Becker besorgte den Rest. „Wir hatten eigentlich keine Chance und dann haben wir den Pott in der Hand. Das war eine Explosion von Emotionen, vielleicht mein schönster Moment“, sagt Pilic heute.

2005 Davis-Cup-Sieg mit Kroatien

2005 gewann der ehemalige Tennisprofi dann als Kapitän seiner Heimat Kroatien als erster Trainer der Welt für ein zweites Land den Davis Cup. Auf dem Weg zum Triumph hatte der Außenseiter unter anderem die turmhoch überlegenen US-Amerikaner mit Andre Agassi besiegt. Große Momente, an die Niki Pilic gern zurückdenkt, aber kein Grund, im Rentenalter kürzer zu treten. Täglich steht er in seiner Tennisakademie in Oberschleißheim bei München von zehn bis zwölf und zwei bis fünf auf dem Platz.

„Ich bin kein Typ, der im Restaurant sieben Cappuccino trinkt. Ich liebe meinen Job. Und was ich genieße, mache ich auch weiter“, sagt Pilic lachend. Zu seinen Schützlingen in München gehörten der serbische Himmelsstürmer Novak Djokovic oder Talent Ernests Gulbis (Lettland). Ein paar deutsche Schüler hat er auch, „aber ob die einmal die Weltspitze erreichen werden, ist schwer zu sagen.“

Seinen Ehrentag wird er mit der Familie feiern, dann noch einmal in seiner kroatischen Heimat im Hotel Mozart seines ehemaligen Schützlings Ivan Ljubicic ein paar Tage. Auf den 10. September freut sich Niki Pilic aber besonders, denn dann verneigen sich die Helden großer deutscher Tenniszeiten vor dem Erfolgstrainer: „Becker, Steeb, Kühnen und Eric Jelen kommen zu einem gemütlichen Abendessen nach München. Dann werden wir über die guten alten Zeiten sprechen.“ In denen im DTB noch vieles in Ordnung war…

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