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Becker holt zum Rundumschlag aus

Stuttgart (SID) – Der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker hat in einem Rundumschlag die Nachwuchsförderung im Tennis, die TV-Anstalten und seine Erben kritisiert. „Im deutschen Tennis sind in der Förderung leider einige am Werk, die, sachte ausgedrückt, nicht ganz so viel Bescheid wissen. Man muss die richtigen Leute dahinstellen“, forderte der 44-Jährige am Rande des ATP-Turniers in Stuttgart. Becker nannte den Fußball als leuchtendes Beispiel: „Nicht umsonst sind Matthias Sammer, Joachim Löw und Oliver Bierhoff so erfolgreich. Sie haben sehr viel Ahnung von der Sache.“

Kein Verständnis zeigte Becker dafür, dass die beiden Wimbledon-Viertelfinalisten Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer auf dem Stuttgarter Weissenhof nicht antraten. „Das verstehe ich nicht ganz. Die besten deutschen Spieler sollten bei den großen deutschen Turnieren spielen.“

Allerdings attestierte der sechsmalige Grand-Slam-Sieger seiner Sportart einen deutlichen Aufschwung – und lobte das „Fräuleinwunder“ mit Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Co. „Dem deutschen Tennis geht es wieder besser“, sagte Becker, „die Frauen haben dabei die Nase vorn, sie sind absolute Weltspitze.“

Für Becker ist es unverständlich, dass der Tennissport im TV trotz der jüngsten Erfolge weiter ein Mauerblümchendasein fristet. „Da muss man die öffentlich-rechtlichen Sender in die Verantwortung nehmen und ansprechen. Gerade in Wimbledon gab es Weltklasse-Leistungen deutscher Spieler. Doch die wenigsten haben es mitbekommen, weil man es nicht sehen konnte“, sagte Becker und kritisierte den Fußball-Hype: „Ob man die Fahrt vom Hotel zum Stadion live zeigen muss, weiß ich nicht.“ Gerade wenn Weltklasse-Leistungen geboten werden, hätten auch andere Sportarten das Recht, „von einer breiten Öffentlichkeit gesehen zu werden“.

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