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Federer ringt Roddick nieder

Roger Federer bleibt nach einem fantastischen Finale der König von Wimbledon. Mit ungeheurer Nervenstärke und einem „Entfesselungstrick“ im zweiten Satz hat der Schweizer nach einem Marathonmatch zum sechsten Mal die All England Championships gewonnen. Mit dem an Spannung kaum zu überbietenden 5:7, 7:6 (8:6), 7:6 (7:5), 3:6, 16:14-Erfolg nach 4:16 Stunden über einen sehr stark spielenden Andy Roddick (USA) hat er gleichzeitig eine weitere großartige Bestmarke aufgestellt. Mit 15 Grand-Slam-Titeln hat Federer jetzt Pete Sampras distanziert, der sich das historische Match in der Royal Box persönlich anschaute.

Der 27-Jährige übernimmt nun ab Montag auch wieder Platz eins der Weltrangliste von Rafael Nadal, der wegen Knieproblemen seinen Titel an der Church Road nicht verteidigen konnte. Gleichzeitig wurden noch nie so viele Spiele (77) in einem Wimbledon-Finale gespielt. Die alte Bestmarke datierte aus dem Vorjahresfinale zwischen Nadal und Federer (61).

Viel Prominenz in der Königlichen Loge

In der Königlichen Loge hatten sich für das Finale die Größten der Großen des Herrentennis versammelt um Zeuge eines historischen Endspiels zu werden. Federers Chance auf die neue Bestmarke war spätestens nach seinem Halbfinalsieg gegen Tommy Haas am vergangenen Freitag das Hauptthema in London SW19. Der zweimalige Grand-Slam-Champion Rod Laver saß dort neben dem fünfmaligen Wimbledon-Champion Björn Borg. Beim Stand von 2:1 im ersten Satz für Roddick gesellte sich auch noch Pete Sampras hinzu, der allein sieben Mal in Wimbledon siegreich war und von den 15.000 mit warmem Applaus begrüßt wurde.

Das Match bei erneut strahlendem Sonnenschein brauchte allerdings eine gewisse Anlaufzeit, bevor es die hohen Erwartungen erfüllte. Beide Spieler schlugen mit unglaublicher Präzision auf, richtige Ballwechsel kamen so nicht zustande. Erst bei 2:2 flog die Filzkugel erstmals öfter als zehnmal über das Netz. Wenn Federer es doch einmal schaffte, den bis zu 229km/h schnellen Aufschlag von Roddick zu returnieren, brillierte der Amerikaner zudem mit erstklassigen Passierschlägen.

Als der Satz in seine entscheidende Phase ging hatte der Schweizer allerdings etwas Pech. Bei 5:5 hatte er seine ersten Breakbälle überhaupt im Match, drei davon gingen so knapp ins Aus, dass selbst beim jeweils bemühten Hawk Eye die Vergrößerung für Klarheit sorgen musste. Anschließend konnte Roddick seinen ersten Breakball sofort zur 1:0-Satzführung nutzen.

Roddick vergibt vier Satzbälle

Im zweiten Durchgang wurde die Partie dann im Tiebreak dramatisch. Der bis dahin praktisch fehlerfrei aufspielende Roddick hatte bei 6:2 vier Satzbälle und nutzte keinen davon. Der einfachste Fehler war ein relativ einfacher Überkopfvolley mit der Rückhand, der ins Aus segelte. Damit hatte er eine Riesenchance vergeben, dass Match für sich vorzuentscheiden, während es Federer erneut gelungen ist, sich aus einer aussichtslos scheinenden Situation noch zu befreien.

Federers Ehefrau Mirka, die im Sommer ihr erstes Kind erwartet, schaute in der Spielerbox aber auch im dritten Satz noch nicht viel entspannter. Erneut zeigten beide Spieler beim eigenen Aufschlag keine Schwäche, so dass wieder der Tiebreak entscheiden musste. Und wieder demonstrierte der Schweizer in entscheidender Situation seine große Stabilität. Nachdem er seinen ersten Satzball mit eigenem Aufschlag verwandelt hatte, hüpfte er kurz jubelnd hoch und ballte beide Fäuste. Mirka lächelte erstmals.

Die Vorentscheidung war aber dennoch nicht gefallen. Roddick gewann Satz vier und erzwang einen entscheidenden fünften Durchgang. Dort gelang Federer sein erstes Break im gesamten Endspiel zum 16:14.

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