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Federer und Söderling kämpfen sich ins Finale

Fast 15.000 Pariser Tennisfans haben Roger Federer in einem begeisternden Fünfsatzkrimi ins Finale der French Open getragen. In 3:28 Stunden kämpfte sich der Schweizer im Halbfinale zu einem 3:6, 7:6 (7:2), 2:6, 6:1, 6:4-Erfolg über Juan Martin Del Potro aus Argentinien und greift am Sonntag gegen Außenseiter Robin Söderling aus Schweden nach seinem letzten noch fehlenden Grand-Slam-Titel.

Mit dem insgesamt 14. Erfolg bei einem der vier großen Turniere würde er zudem mit Rekordhalter Pete Sampras aus den USA gleichziehen und als sechster Spieler der Tennisgeschichte die Grand-Slam-Kollektion komplett machen.

Auch Söderling benötigt 3:28 Stunden

Söderling, der im Achtelfinale sensationell Federers großen Rivalen und viermaligen Turniersieger Rafael Nadal (Spanien) aus dem Turnier geworfen hatte, gewann 6:3, 7:5, 5:7, 4:6, 6:4 gegen Fernando Gonzalez aus Chile. Nach ebenfalls 3:28 Stunden verwandelte Söderling mit einer krachenden Vorhand seinen ersten Matchball und sank überglücklich und erleichtert auf die Knie. „Das ist unglaublich. Und ich war einfach nur erleichtert, als es vorbei war. Aber das schwierigste Match des ganzen Turniers liegt noch vor mir“, sagte Söderling.

Fünfmal Wimbledon, fünfmal die US Open, dreimal die Australian Open – Federer fehlt nur noch der Triumph in Roland Garros zum „Roger-Slam“. Zuvor waren nur Fred Perry, Don Budge, Rod Laver, Roy Emerson sowie als einzigem in der Profiära Andre Agassi Erfolge bei allen Grand Slams gelungen. Der US-Amerikaner machte sein Quartett 1999 ebenfalls in Paris komplett.

Federer mit vielen Fehlern

Und wen die Franzosen am Sonntag mit dem Coupe de Mousquetaire sehen wollen, machten sie am Freitag lautstark deutlich: Mit „Roger, Roger“-Sprechchören trieben sie ihren Liebling wie einen Landsmann immer wieder nach vorn. In den vergangenen Jahren war der 27-Jährige jeweils knapp vorm Ziel gescheitert, als er 2005 im Halbfinale und 2006 bis 2008 jeweils im Finale gegen Nadal verlor.

In seinem 20. Grand-Slam-Halbfinale nacheinander musste Federer bis an die Grenzen gehen, um den 1,98m großen Del Potro mehr mit Kampf als Eleganz niederzuhalten. Wie schon in den Runden zuvor leistete er sich auch gegen den groß aufspielenden Del Potro ungewohnt viele Fehler, behielt in den entscheidenden Momenten aber die Nerven und schaffte zum 4:3 im Entscheidungssatz schließlich das vorentscheidende Break.

Auf und Ab der Gefühle

Nach dem Aus des Weltranglistenfünften bleibt es bei zwei argentinischen Erfolgen in Paris durch Guillermo Vilas 1977 und Gaston Gaudio 2004. Vilas saß auf der Ehrentribüne, als sein Landsmann im sechsten Vergleich mit Federer die sechste Niederlage hinnehmen musste.

Zuvor hatte auf der Court Philippe Chatrier der sechsmalige Paris-Sieger Björn Borg dreieinhalb Stunden lang mit Söderling gelitten. In einem Auf und Ab der Gefühle lag der im Entscheidungssatz schon mit 1:4 zurück, ehe er mit etwas Glück und einer bärenstarken Vorhand noch die Wende schaffte. „Die beiden ersten Sätze habe ich sehr, sehr gut gespielt, dann war er sehr gut. Aber als ich dann im fünften Satz 1:4 zurücklag, hatte ich nichts mehr zu verlieren“, sagte Söderling.

Der 24-Jährige schaffte als erster Schwede seit seinem heutigen Trainer Magnus Norman vor neun Jahren den Sprung ins Finale. Letzter schwedischer Sieger beim bedeutendsten Sandplatzturnier der Welt war 1988 Mats Wilander. Mit dem Finaleinzug hat Söderling bereits 530.000 Euro Preisgeld sicher, der Sieger erhält einen Scheck über 1,06 Millionen.

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