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Fortsetzung der „Rafa-Roger-Show“ erwartet

Das Duell zwischen den Tennis-Schwergewichten Rafael Nadal und Roger Federer geht weiter. Jedenfalls laut Boxpromoter Don King, der höchstpersönlich in New York die nächste Runde im werbewirksamen Kampf der beiden eingeläutet hatte. Mit gewohnt markigen Sprüchen kündigte der Mann mit der Starkstromfrisur für die heute beginnenden 128. US Open die ultimative Fortsetzung der „Rafa-Roger-Show“ an. In Anlehnung an den legendären „Rumble in the Jungle“ der Boxgrößen Muhammad Ali und George Foreman versprach King fähnchenschwingend „the grapple in the apple“ zwischen Dominator Nadal und Herausforderer Federer.

Klare Rollenverteilung

Die Protagonisten aber verdarben King bei dem Werbeauftritt ein wenig den Spaß. Beide verzichten vor dem letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres auf einen verbalen Schlagabtausch. Wohlwissend, dass die Rollen bei dem mit 20,6 Millionen US-Dollar dotierten Turnier klar verteilt sind: Auf der einen Seite der frischgebackene Weltranglistenerste und Olympiasieger Nadal, der mit seinem dritten Grand-Slam-Erfolg in diesem Jahr Geschichte schreiben könnte – auf der anderen Seite der angeschlagene Federer, den vielleicht der fünfte Turniersieg in Folge bei den US Open über eine Saison voller Pleiten, Pech und Pannen hinwegtrösten könnte.

Doch Titelverteidiger Federer weiß längst, was eine Woche nach dem offiziellen Ende seiner viereinhalbjährigen Regentschaft an der Spitze der Weltrangliste die Stunde geschlagen hat. „Nadal ist in New York der Favorit, auch wenn hier auf Hartplatz gespielt wird. Er ist momentan einfach sehr, sehr stark“, meinte der 27-jährige Schweizer. Neidlos erkennt der Sympathieträger aus Basel die Entwicklung Nadals vom Sandplatzspezialisten zum Allrounder an. Er selbst sei „gespannt“, wie es sich anfühle, nicht als Primus der Tenniswelt ins Rennen zu gehen.

Federer geht ohne Druck ins Turnier

Gänzlich chancenlos sieht sich Doppel-Olympiasieger Federer, dem erstmals seit 2002 ein Jahr ohne Grand-Slam-Sieg droht, dennoch nicht. Befreit von der Last als Nummer eins will er die neue Rolle als Jäger nutzen. „Fast fünf Jahre ist von mir erwartet worden, dass ich jedes Turnier gewinne. Rafael wird nun dasselbe erleben, was ich durchgemacht habe. Mal sehen, wie er damit umgeht“, sagte Federer.

Ganz locker sieht das mit der Nummer eins Peking-Sieger Nadal, der mit Sightseeing in Manhattan den Jetlag bekämpfte. „Natürlich ist das eine befriedigende Sache. Der Druck ist trotzdem nach wie vor der gleiche, ebenso die Ziele. Ich will Turniere gewinnen. Für mich hat sich mit der Position also nicht viel geändert“, behauptete der muskulöse Linkshänder, der als erster männlicher Tennisprofi überhaupt in einem Jahr Olympia und die US Open gewinnen könnte.

Respekt herrscht zwischen den Konkurrenten

Die neue Situation in der Bestenliste lässt die beiden Rivalen aber nicht von gewohnten Umgangsformen abrücken. Wohl zum Leidwesen von Don King. Anerkennung prägt weiterhin das Verhältnis von Nadal und Federer, der den Rivalen einst sogar im Privatjet mitnahm. „Ich habe immer großen Respekt vor Roger, ich bewundere ihn“, sagte Nadal, verriet aber auch, dass die Sprachbarriere ein noch innigeres Miteinander verhindert.

Wer weiß, für was ein wenig mehr Distanz gut ist. Der gemeinsame Ausrüster des Duos jedenfalls vermarktet die sportliche Rivalität neuerdings auf seine Weise: Auf Plakaten und T-Shirts mustern sich Nadal und Federer mit angriffslustiger Miene.

Zwölf Deutsche sind im Feld

Um sich den Traum vom ersten US-Open-Sieg zu erfüllen, muss Nadal zum Auftakt allerdings erst einmal Björn Phau besiegen. Der Darmstädter spielte sich über die Qualifikation ins Hauptfeld, ebenso wie Andreas Beck (Ravensburg) und Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn).

Damit gehen beim lautesten Grand-Slam-Turnier des Jahres insgesamt zwölf Deutsche an den Start. Neben Phau erwischte auch Tommy Haas ein schweres Los. Der gebürtige Hamburger trifft in der ersten Runde auf den an Nummer zwölf gesetzten Franzosen Richard Gasquet. Wimbledon-Halbfinalist Rainer Schüttler (Korbach) bekommt es mit Florent Serra (Frankreich) zu tun.

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