Im Video: Kerber meldet sich mit Charleston-Titel zurück

 Angelique Kerber hat mit dem ersten Turniersieg seit anderthalb Jahren ihre wochenlange Formkrise und ihren Final-Fluch beendet. Die an Position fünf gesetzte Kielerin bezwang im Endspiel des Sandplatzturniers in Charleston/South Carolina Lokalmatadorin Madison Keys (Nr. 7) mit 6:2, 4:6, 7:5 und kassierte für ihren vierten Coup auf der WTA-Tour ein Preisgeld in Höhe von 124.000 Dollar.

Nach 2:16 Stunden verwandelte Kerber ihren ersten Matchball und triumphierte nach Wochen voller Selbstzweifel ausgerechnet auf ihrem schwächsten Belag. Dabei holte sie im entscheidenden Satz einen 1:4-Rückstand auf und gewann nach vier Finalpleiten 2014 wieder ein Endspiel. Zuvor hatte die einstige Wimbledon-Halbfinalistin Kerber die Titel in Linz (2013), Paris und Kopenhagen (beide 2012) gewonnen.

„Großes Tennis in Charleston“

„Danke Torben, dass Du mit mir hier warst“, rief Kerber ihrem Trainer Torben Beltz mit der Trophäe in der Hand zu: „Ich kann immer auf Dich zählen.“ Kerber und Beltz hatten bereits bis Dezember 2012 zusammengearbeitet. Im Anschluss an das Finale ließ der Coach auf Anfrage von tennismagazin.de kurz und knapp per SMS verlauten: „Großes Tennis in Charleston.“

Durch den Erfolg tankte die 27 Jahre alte Linkshänderin, die am Tag zuvor im deutschen Halbfinalduell Titelverteidigerin Andrea Petkovic (6:4, 6:4) ausgeschaltet hatte, auch Selbstvertrauen für das anstehende Semifinale im Fed Cup am kommenden Wochenende gegen Russland in Sotschi. Außerdem machte sie zwei Plätze in der Rangliste gut, steht jetzt auf Rang 14.

In ihrem 13. WTA-Finale machte die Weltrangisten-16. Kerber die ersten sieben Punkte und ging mit 2:0 in Führung. Auch in der Folge leistete sie sich deutlich weniger Fehler als die 20-jährige Keys. Die sonst so aufschlagstarke Halbfinalistin der Australian Open verlor im ersten Satz gleich dreimal ihr Service und gab Durchgang eins nach 36 Minuten ab.

Kerber agierte danach zu passiv und ermöglichte Keys den Satzgewinn durch einen Aufschlagverlust zum 4:6. Die Entscheidung fiel, als die Deutsche nach ihrer Aufholjagd im dritten Satz in der Schlussphase ihre Erfahrung ausspielte und die Nerven behielt.