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Nadal-Comeback mit Fragezeichen

Rafael Nadal bleibt bei seinem Plan. Schon Mitte Juli hatte er vor, sein Comeback beim 1000er-Turnier in Montreal zu versuchen, jetzt hat der Weltranglistenzweite den Start in der franko-kanadischen Metropole bestätigt. „Rafa spielt in Montreal“, kündigte Trainer und Onkel Toni Nadal an. Zweieinhalb Monate nach dem Aus gegen Robin Söderling bei den French Open in Paris will der 23-Jährige also wieder in den Turnierzirkus zurückkehren.

Das Comeback bleibt aber voller Zweifel. Wie gut halten die Knie? Sehnenentzündungen in beiden Gelenken hatten die lange Zwangspause schließlich notwendig gemacht, in der der Mallorquiner die Titel bei den French Open und in Wimbledon sowie Platz eins der Weltrangliste an seinen großen Rivalen Roger Federer abgeben musste. „Ich habe keine Ahnung, wie gut sein Standard sein wird“, sagte Toni Nadal: „Ich fürchte, er wird nicht in bester Form sein.“

Am 20. Juli hatte Nadal erst wieder in seiner Heimatstadt Manacor mit dem Training begonnen. Ganz vorsichtig und ohne Druck. 75 Minuten lang schlug er die Bälle, steigerte die Dosis langsam und vorsichtig. „Ich bin glücklich, dass ich überhaupt wieder auf dem Trainingsplatz stehen und das tun kann, was ich am liebsten tue“, sagte der Spanier. Zehn Wochen ohne Tennis – das gab es bei Nadal schließlich nie, seit er ein kleines Kind war.

Montreal und Cincinnati als Versuch und Formaufbau

Die Knieprobleme hat er bereits länger, Schmerzen gab es immer wieder. Nach den French Open – wahrscheinlich schon während des Turniers – aber ging es nicht mehr. Die jahrelangen Belastungen durch sein extrem kraftvolles Spiel forderten ihren Tribut. Vor Wimbledon ließ er sich in Barcelona durchchecken und musste sich danach zur langen Pause entschließen.

Das Turnier in Montreal und anschließend in Cincinnati bestreitet Nadal ohne großen sportlichen Ehrgeiz, auch wenn er bei den Canadian Open als Titelverteidiger an den Start geht. Beide Veranstaltungen dienen als Versuch und Formaufbau.

Nadal: „Die Herausforderung ist, bis zu den US Open in Form zu kommen.“ Das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am 31. August in New York, und es ist das einzige der vier Majors, das er noch nicht gewinnen konnte.

Nadal: „Man muss realisitisch bleiben“

Nadal muss nun auch wieder anfangen. Ihm droht ohnehin, erstmals seit dem 18. Juli 2005 aus einem der beiden ersten Plätze der Weltrangliste herauszufallen. Der Brite Andy Murray wird am 17. August bis auf 235 Punkte an ihn heranrücken, wenn die Zähler von Nadals Olympiasieg vor einem Jahr in Peking verfallen. Sollte Murray in Montreal also bis ins Halbfinale kommen und Nadal früh scheitern, wäre der Schotte vorbeigezogen.

„Man muss realistisch bleiben“, sagt Nadal: „Auch wenn ich zu hundert Prozent wieder fit sein sollte, wird der Rest der Saison sehr schwierig, weil mir durch die lange Pause einfach der Matchrhythmus fehlt.“

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