Roger Federer

INDIAN WELLS, CA - MARCH 18: Roger Federer of Switzerland addreses the audiance at the trophy ceremony after losing to Juan Martin Del Potro of Argentina during the men's final on Day 14 of the BNP Paribas Open at the Indian Wells Tennis Garden on March 18, 2018 in Indian Wells, California. (Photo by Matthew Stockman/Getty Images)

Frustrierter Federer: „Darf denn keiner mehr ein Wort sagen?“

Roger Federer kassierte im Finale in Indian Wells seine erste Saisonniederlage, obwohl er gegen Juan Martin del Potro den Titelgewinn auf dem Schläger hatte. Auf der anschließenden Pressekonferenz präsentierte sich Federer ungewohnt angefressen – aus einem bestimmten Grund.

Es war alles angerichtet für Roger Federers 18. Saisonsieg, den dritten Titel des Jahres (klammert man den Hopman Cup aus). Im Finale beim ATP-Masters-1000-Turnier in Indian Wells gegen Juan Martin del Potro servierte der Schweizer bei 5:4-Führung im dritten Satz zum Turniersieg und hatte bei 40:15 sogar zwei Matchbälle – wenig später noch einen weiteren. Doch in der Endphase verließ Federer der sonst so starke Aufschlag. Letztendlich holte sich del Potro im Tiebreak den Titelgewinn und besiegte den Weltranglistenersten zum siebten Mal – zum vierten Mal in einem Endspiel.

„Keine Ahnung, was da zum Teufel passiert war“

Für Federer ging damit eine schwarze Serie weiter. Denn der Schweizer verlor sein achtes von neun ATP-Finals, das im Tiebreak des dritten Satzes entschieden wurde – zum zweiten Mal gegen del Potro nach dem Basel-Finale 2012. Federer wehrte im Tiebreak des zweiten Satzes einen Matchball des Argentiniers ab und hatte die große Chance auf seinen ersten Finalsieg nach Matchballabwehr. Stattdessen wurde es die 19. Partie, die er nach Matchball für sich noch verlor. Besonders erstaunlich: Bei drei seiner letzten fünf Niederlagen hatte Federer den Sieg auf dem Schläger (drei Matchbälle gegen Evgeny Donskoy in Dubai, ein Matchball gegen Tommy Haas in Stuttgart).

Nach seiner ersten Saisonniederlage war Federer sichtlich frustriert. „Normalerweise gewinne ich über 90 Prozent der Aufschlagspiele, wenn ich einmal 40:15 führe. Und darum überwiegt die Enttäuschung. Als ich bei der Siegerehrung stand, hätte ich den Tiebreak gern noch mal gespielt, weil ich keine Ahnung habe, was da zum Teufel passiert war“, sagte der Schweizer, der zwei Doppelfehler servierte.

Über das gesamte Finale hinweg war die Stimmung aufgeheizt. Sowohl Federer als auch del Potro ließen ihren Frust vor allem an Stuhlschiedsrichter Fergus Murphy raus. Der Argentinier beschwerte sich über die Zuschauer, die nach Fehlern bei seinen ersten Aufschlägen applaudierten und für Unruhe sorgten. Der Schweizer zeigte auf der Pressekonferenz für das Klagen von del Potro kein Verständnis. „Damit bin ich nicht einverstanden. Dass von 17.000 Leuten einmal zwei ab und zu etwas hinunterschreien, gehört dazu. Er kann zwar immer beim Schiedsrichter verlangen, die Leute sollten leiser sein. Aber ich finde es falsch, wenn das Publikum immer sogleich abgestellt wird, wenn es endlich einmal laut wird. Darf sich denn keiner mehr bewegen, keiner mehr ein Wort sagen? Ich finde, da muss man sich ein wenig entspannen“, kommentierte der 36-Jährige, gratulierte del Potro aber artig zum Titelgewinn in Indian Wells.

In Miami steht die Nummer 1 wieder auf dem Spiel

Trotz der bitteren Niederlage überwog der Stolz beim Schweizer auf ein weiteres gutes Turnier. „Wenn ich mit 19 eine solche Partie verloren hätte, wäre ich am Boden zerstört gewesen. Heute kann ich alles viel besser einordnen und analysieren, verdauen und verkraften. Wichtig ist nun die Erholung, obwohl ich mich noch gut fühle nach den zwei schwierigen Dreisatzpartien vom Wochenende. Ich freue mich auf Miami und hoffe, dass ich weit komme und mir die Chance gebe, vielleicht jenen Titel zu verteidigen“, blickte Federer voraus.

Mit dem Turniersieg in Indian Wells hätte er die Nummer-eins-Position bis zum Wimbledonturnier höchstwahrscheinlich sicher gehabt. Nun steht in Miami die Weltranglistenführung wieder auf dem Spiel. In Florida muss Federer das Viertelfinale erreichen, um Weltranglistenerster zu bleiben.

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