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📸: Alexander Scheuber/Hamburg European Open

Turnierdirektorin Sandra Reichel berät Deutsche Meisterin Eva Lys

Eine Woche nachdem Eva Lys die Deutschen Meisterschaften in Biberach gewonnen hat, wurde offiziell, dass sie von Sandra Reichel beraten wird. Reichel ist Turnierdirektorin der Hamburg European Open sowie des WTA-Turniers in Linz.

Eva Lys, 19 Jahre alt, steht aktuell auf Platz 342 der Weltrangliste. Ihren ersten Erfolg feierte sie 2020 auf der ITF-Tour, als sie in Altenkirchen das Turnier der 25.000er-Kategorie gewann. Den Aufschwung des Turniersiegs konnte sie allerdings nicht nutzen, denn nur eine Woche später wurden aufgrund der Corona-Pandemie alle Turniere abgesagt. „Dann habe ich fast eineinhalb Jahre ausgesetzt“, erklärt die Hamburgerin in einem Pressegespräch in Hamburg, an dem auch tennis MAGAZIN teilnahm.

Lys: „Ich war so aufgeregt, Matches zu spielen“

Wenn mal ein Turnier stattfand, versuchte sie mitzuspielen. Aber der Trainingsrhythmus und die Matchpraxis gingen ihr verloren. Die Konsequenz: „Ich war 2020 so aufgeregt, Matches zu spielen“, sagt sie. Teilweise war sie so nervös, dass sie schon vor Betreten des Platzes nass geschwitzt war. Mit jedem verlorenen Match stieg die Unsicherheit und die Enttäuschung. Lys weiß aber auch, dass sie ihre Messlatte häufig sehr hoch ansetzt. „Ich erwarte immer viel von mir. Manchmal zu viel“, gesteht sie.

📸: Henrik Nielsen /Hamburg European Open

2021 kam dann Sandra Reichel ins Spiel. Bereits seit einigen Monaten steht sie Lys beratend zur Seite. Reichel hilft der Hamburgerin, die von ihrem Vater gecoacht wird, bei der Sponsoren- und Partnersuche, stellt ihre Erfahrungen im Tennisbusiness zur Verfügung und unterstützt das Mitglied des Porsche Talent Teams auch finanziell. Zudem sei sie eine weitere Vertrauensperson außerhalb der eingespielten Tennisfamilie.

„Mir gefällt an Eva besonders ihre Zielstrebigkeit und ihre Leidenschaft. Sie zeigt Kampfgeist und ist aggressiv“, beschreibt Reichel die 19-Jährige. „Aber sie muss lernen, geduldiger zu werden“, fügt die Beraterin schmunzelnd an. Was in dem Gespräch mit Reichel und Lys klar wird: die Harmonie stimmt.

Reichel: „Das Bauchgefühl hat einfach gepasst“

Aber wie kam es überhaupt zur der Zusammenarbeit? Neben der Arbeit am Rothenbaum und Linz plante Reichel, eine Spielerin zu unterstützen. Sie bat Barbara Rittner, Head of Womens Tennis beim Deutschen Tennis Bund (DTB), um Rat. Als der Name Lys fiel, wurde sie hellhörig. Sie kannte bereits Maria Lys, die Mutter von Eva, die ihr mal bei einer russischen Übersetzung behilflich war. „Ihre Mutter war mir gleich sympathisch“, sagte Reichel. Genau so war es dann auch mit der Tochter. „Das Bauchgefühl hat einfach gepasst“, erzählt sie. „Ich veranstalte das Damen- und Herrenturnier in Hamburg. Jetzt habe ich auch noch eine Spielerin aus Hamburg.“ Was Lys wichtig war: „Ich wollte mit einer Frau im Männer-dominierten Business arbeiten.“

Lys: „Ich bin auf dem richtigen Weg“

📸: Alexander Scheuber/ Upper Austria Ladies

Nachdem Lys im Laufe des Jahres nun wieder zu ihrem Spielrhythmus und Selbstvertrauen gefunden hat, geht es für die 19-Jährige bergauf. Im Juli spielte sie ihr erstes WTA-Turnier in Hamburg, unterlag allerdings in der ersten Quali-Runde der langjährigen Top-100-Spielerin Mandy Minella. Drei Monate später triumphierte sie beim 25.000-Dollar-dotierten ITF-Turnier in Istanbul. Mit diesem Sieg im Rücken reiste sie nach Linz, wo sie in der ersten Quali-Runde auf die 108. der Weltrangliste, Ana Bogdan, traf. Knapp mit 6:7 unterlag sie im dritten Satz. „Aber die Ergebnisse haben mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, sagte Lys. Vier Wochen später folgte dann der Sieg bei den Deutschen Meisterschaften. Auch wenn es für die Deutschen Meisterschaften keine Weltranglistenpunkte gab, hat Lys in einem Jahr 260 Weltranglistenplätze gut gemacht. Im November 2020 stand sie noch auf Rang 604.

Mit dem erfolgreichen Jahresabschluss im Rücken, startet Lys Mitte Januar in den USA ins Turniergeschehen. Geplant ist, drei 60.000er Turniere zu spielen. Und ihre Ziele? „Klar, jeder will Nummer eins werden und Grand Slam-Turniere gewinnen. Aber wenn ich da realistisch rangehe, will ich es 2022 schaffen, bei Grand Slams teilzunehmen. Das motiviert mich am meisten“, sagt Lys. Um in die Qualifikation der Majors zu rutschen, muss man mindestens auf Rang 250 stehen. Dazu arbeitet Lys gerade an ihrem Aufschlag und dem Übergang ans Netz. Mit Matchpraxis und vielen Turnierteilnahmen will sie ihr Selbstvertrauen steigern, um 2022 den Sprung in die Top 250 zu schaffen. „2023 sollen dann die Top 100 folgen“, fügte Sandra Reichel schmunzelnd hinzu. Es wird spannend zu beobachten sein, wohin die Reise für das neue Duo geht.

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