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Heftstory: Wettmanipulation auf der ATP-Tour –“Es startet ab Position 50″

Ein Polizeiverhör, das tennis MAGAZIN vorliegt, deutet an, wie weit verbreitet Wettmanipulation – sogenanntes Matchfixing – bis in die Top 100 der Weltrangliste wirklich ist. Ein großer Report zum Thema erscheint in unserer neuen Ausgabe am Dienstag.

Verschobene Matches, Spielsperren auf Lebenszeit, Wettsyndikate mit mafiösen Strukturen: Tennis, das machten viele Meldungen in den vergangenen Monaten deutlich (lesen Sie HIER mehr), hat ein zunehmendes Problem mit Spielmanipulationen. tennis MAGAZIN zeigt deshalb in seiner neuen Ausgabe (erscheint am Dienstag, den 19. März), wie das Geschäft der Matchfixing-Ringe funktioniert und welche Ausmaße die dunklen Machenschaften auf der Tour mittlerweile angenommen haben.

tennis MAGAZIN trug Informationen mit Unterstützung der französischen Tageszeitung Le Monde zusammen. In Frankreich nämlich wurden im Januar vier Profis festgenommen. Anfang März kamen weitere drei Spieler hinzu. Insgesamt sollen, so die Ermittlungen, 30 Profis aus Frankreich betroffen sein. Angeblich sind auch deutsche Spieler Gegenstand der Ermittlungen. Ein Polizeiverhör mit dem im Januar verhafteten Franzosen Mick Lescure, das tennis MAGAZIN im Wortlaut vorliegt, ermöglichte tiefe Einblicke in eine dreiste Wettkultur auf Future-, Challenger-, aber wohl auch auf der großen ATP-Ebene.

„Wettmanipulation ist üblich im Tennis“

Der 25-Jährige, der vier Futuretitel gewann und bis auf Platz 487 in der ATP-Rangliste kam, erzählte den Ermittlern, wie er mit dem Chef eines großen Matchfixing-Rings zusammengearbeitet hat. Es handelte sich dabei um den Armenier Grigor Sargsyan, Spitzname „Maestro“. Der Wettpate sitzt seit einer Razzia in Belgien im vergangenen Sommer in Haft. „Ein Match bewusst zu verlieren, war bis 2.500 Euro wert“, gab Lescure an. Und weiter: „Wettmanipulation ist üblich im Tennis – sogar auf der ATP-Tour. Es geht los bei Spielern unterhalb Platz 50 in der Weltrangliste. Wenn ihnen eine fünfstellige Summe angeboten wird, lehnen nur die Wenigsten ab.“

Auch in Spanien schlugen die Ermittler zu. Im Oktober 2018 kam es zu 15 Festnahmen. 28 spanische Spieler wurden im Zuge der Razzia verhört. tennis MAGAZIN erfuhr, dass der Profi Marc Fornell nach derzeitigem Ermittlungsstand der große Verbindungsmann in Spanien zwischen den armenischen Drahtziehern und den ATP-Spielern ist. Fornell, der immerhin 15 Future-Titel im Einzel und 40 im Doppel gewonnen hat, wurde im Dezember provisorisch gesperrt. Fornell war es jetzt auch, der Doppel-Olympiasieger Marc Lopez unlängst schwer belastete (Lesen Sie HIER mehr).

Im Gegensatz zum Franzosen Lescure, der nicht gesperrt ist. Nach seinem umfassenden Geständnis sind er und weitere tatverdächtige Spieler aus Frankreich weiter spielberechtigt. Einer von einer ihnen spielte seit seiner Freilassung bei vier ITF-Turnieren mit – unter anderem in Deutschland. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Spieler nun weiter Wettmanipulation betreiben.

Die detaillierten Aussagen von Lescure und die Gründe dafür, warum er und seine Landsleute noch nicht gesperrt sind, lesen Sie in unserer neuen Ausgabe. Außerdem im Fokus der tennis MAGAZIN-Recherchen: Ein fragwürdiger Deal des Tennis-Weltverbandes ITF mit dem Unternehmen Sportradar. Die Schweizer Firma soll eigentlich Wettmanipulationen verhindern. Doch ihr Geschäftsmodell lässt andere Schlüsse zu.

Unsere neue 132 Seiten umfassende Ausgabe 4/2019 erscheint am Dienstag, 19. März 2019, am Kiosk. Weitere Themen: Die besten Schläge auf der ATP-Tour, ein Porträt über Jan-Lennard Struff, Tipps für den Match-Tiebreak und der große Rackettest für Freizeitspieler. Hier können Sie das Heft bestellen!

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