Griffstärke bei Tennisschlägern – Was bedeutet das?
Bei Tennisschlägern gibt es in der Regel sechs unterschiedliche Griffstärken. Wir klären auf, was die Griffstärken bedeuten.
Auf dem Tennisschläger sind in der Regel zwei Angaben zur Griffstärke zu sehen – eine europäische Angabe sowie eine amerikanische Angabe. Wie auch beim Schlägerkopf, der in Europa mit Quadratzentimetern und in den USA mit Square Inch angegeben wird, sind die Einheiten bei der Griffstärke unterschiedlich. In Europa gibt es die Griffstärken 0 bis 5, in den USA die Griffstärken 4 bis 4 5/8.
Der Unterschied: In Europa wird der Umfang des Griffes in Millimeter gemessen, in den USA in Zoll und Inches. Griffstärke 0 besagt, dass der Umfang 100 bis 102 Millimeter beträgt. Bei Griffstärke 1 sind es 103 bis 105 Millimeter. Pro nächsthöherer Griffstärke vergrößert sich der Umfang also um je drei Millimeter (Griffstärke 2: 106 – 108 mm, Griffstärke 3: 109 – 111 mm, Griffstärke 4: 112 – 114 Millimeter, Griffstärke 5: 115 – 117). Umgerechnet auf das amerikanische System ergibt sich für die Griffstärke 0 ein Umfang von 4 Zoll. Zur nächsten Griffstärke geht die Berechnung in Achtel-Inches-Schritten (etwa 32 mm) weiter.
Griffstärke: Trend geht zu dünneren Griffen
So kommt es zu den Griffstärken 4 1/8 (Griffstärke 1), 4 2/8 bzw. 4 1/4 (Griffstärke 2), 4 3/8 (Griffstärke 3), 4 4/8 bzw. 4 1/2 (Griffstärke 4) und 4 5/8 (Griffstärke 5). In der früheren Zeit wurden vermehrt dickere Griffe gespielt, zum Beispiel mit Griffstärke 4. Das kommt im heutigen Tennis immer weniger vor.
Es gibt aber Ausnahmen. Der 2,11-Meter-Riese Ivo Karlovic benutzte in seiner Karriere aufgrund seiner großen Hände Griffstärke 5. Im Durchschnitt tendieren erwachsene Männer zu Griffstärke 3, Frauen und Jugendliche hingegen zu Griffstärke 2. Auch Rafael Nadal spielte mit Griffstärke 2. Durch den Einsatz von Overgrips kann man die Griffstärke deutlich verändern und individuell anpassen.
Griffstärke: Auf sein Gefühl verlassen
Ein optimaler Griff ist wichtig, damit die Muskulatur beim Spielen nicht zusätzlich belastet wird. Wenn der Griff zu klein ist, dann wird er häufig zu fest gegriffen und man kann Armprobleme entwickeln. Auch wenn er zu groß ist, wird es unkomfortabel. Bei der Wahl der Griffstärke sollte man sich auf sein Gefühl verlassen.
Wer es genau wissen möchte, kann seine Griffstärke auch nachmessen, indem man an der Schlaghand die Länge zwischen der Spitze des Ringfingers und der direkten Verbindung zur zweiten Handlinie misst. Die gemessene Länge in Millimetern gibt den nötigen Umfang des Griffs an.