In eigener Sache: Fehler im Editorial
Uns ist ein Fehler in der Printausgabe passiert. Wir bitten um Entschuldigung und rekonstruieren an dieser Stelle für Sie, liebe Leser, was eigentlich passiert ist.
Der Fahrplan für die Abgabe des Heftes 1-2/2025 sah so aus. Wir haben das Finale des Davis Cups in Bologna abgewartet. Die Hoffnung war, dass Deutschland erstmals seit 1993 wieder den Davis Cup gewinnt. Das klappte zwar nicht, aber zumindest durften wir den Italienern Respekt zollen, die aktuell so ziemlich alles abräumen, wenn es auf die letzten Meter des Jahres geht.
Für den dritten Triumph im dritten Jahr brauchten sie im Land des Stiefels noch nicht einmal Jannik Sinner. Das italienische Team – mit Heimvorteil im Rücken – war auch so stark genug. Dass der Davis Cup-Titel heute nicht den Wert hat wie früher, steht auf einem anderen Blatt. Im Finale gegen Spanien reichten den „Azzuri“ zwei gewonnene Einzel im Best of three-Modus. Zur Erinnerung: Früher ging eine Begegnung über vier Einzel und ein Doppel mit jeweils bis zu fünf Sätzen.
Ich schrieb das Editorial, kurz Edi. Das technische Prozedere sieht so aus: Der Text wird von meinen Kollegen Korrektur gelesen und dann an „Fertig an Grafik“ gestellt. Unser Layouter „putzt“ dann noch mal die Seite, damit es chic aussieht und alle Abstände stimmen. Dann geht die Seite an die Herstellung, neudeutsch Produktionsmanagement, und anschließend in die Druckerei. Soweit die Theorie.
Allerdings kam diesmal noch eine Extraschleife hinzu. Ich hatte unser Jubiläum vergessen! 50 Jahre tennis MAGAZIN steht auf dem Cover. Klar, dass wir mit dem Meilenstein auch im Heft wuchern wollten – und es auch getan haben; es gibt eine Rückschau auf die ersten fünf Jahre des seit 1976 erscheinenden Heftes und ein Gewinnspiel zum Jubiläum.
Im Editorial wollte ich die „50“ zumindest anteasern. Unser Layouter Keith rückte die Buchstaben noch einmal zusammen, verschob die Fotos und schuf somit Platz für neun Zeilen. Bei uns – und wohl in den meisten Redaktionen der Republik – ist es üblich, Blindtext einzubauen, der dann überschrieben wird.
Ich schrieb folgenden Text: „Ach ja: 2026 sind wir im Jubiläumsmodus – 50 Jahre tennis MAGAZIN. Das feiern wir gebührend mit Gewinnspielen, Storys und besonderen Aktionen in jedem Heft bis Jahresende. An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen, unseren treuen Lesern, bedanken. Ohne Sie gäbe es die „50“ nicht!“

So sollte das Editorial in der tennis MAGAZIN-Ausgabe 1-2/2026 eigentlich abgedruckt werden.
Dann das gleiche Prozedere: Text sichern, Korrektur lesen lassen, „Fertig an Grafik“ stellen. Anschließend ging die Seite final an die Herstellung, die ein „druckfähiges PDF“ an die Druckerei schickte. Das Problem: Es war die falsche Version, nämlich die mit Blindtext. Ein „Update-Fleck“, der normalerweise automatisch läuft, hatte nicht funktioniert. Fragen Sie nicht, was genau passiert ist. Ich habe keine Ahnung von Technik.
Wir haben, als ich den Fehler entdeckt hatte, mit Grafikern und Producern alle Versionen noch einmal gecheckt und sind leider nicht schlauer geworden, woran genau es hakte. Übrigens: Vor 50 Jahren wäre der Lapsus nicht passiert. Damals gab es in den Druckereien Setzer, eine Berufsgattung, die längst ausgestorben ist. Buchstabensalat jedenfalls hätten sie nicht „gesetzt“.
Ich habe, nachdem ich mich reichlich geärgert habe, meinen Frieden mit dem Fehlerteufel gemacht. Im E-Paper lesen Sie das vollständige Edi, in der Druckausgabe leider das fehlerhafte. So etwas ist in 50 Jahren nicht passiert. Fehler unterlaufen uns immer wieder, dieser ist einer, der jetzt einen kleinen – unrühmlichen – Platz in unserer Historie hat. Wir hoffen, dass Sie ihn uns nicht allzu übel nehmen – und mit uns trotzdem Jubiläum feiern!
