Alexander Bublik: „Ich wollte meine Karriere schon beenden”
Der 28-jährige Kasache Alexander Bublik über seinen steilen Aufstieg im Jahr 2025.
Herr Bublik, Sie sind seit elf Jahren Profi. Bis zum Vorjahr hatten Sie seit 2014 vier Turniere gewonnen. Und nun seit Juni dieses Jahres mit ihren Triumphen in Halle, Gstaad, Kitzbühel und Hangzhou plötzlich vier weitere in nur vier Monaten. Wie ist das zu erklären?
Ich war zum Ende des vergangenen Jahres und auch zu Beginn dieser Saison sehr unzufrieden mit mir. Ich hatte sogar erwogen, meine Karriere zu beenden, denn ich hatte die Sorge, aus den Top 100 zu rutschen. Das hätte alles verändert. Nach Indian Wells bin ich drei Tage nach Las Vegas gefahren, zum Abschalten. Aber auch, um mir Gedanken zu machen. Seitdem bin ich auf einer Mission.
Eine höchst erfolgreiche Mission, mit Platz 11 in der Weltrangliste sind Sie so gut wie nie zuvor platziert. Woran liegt das?
Ich habe versucht, mein variantenreiches Spiel zu erhalten, aber deutlich stabiler aufzutreten. Ich habe das Training etwas verändert. Dadurch ist zum Beispiel meine Vorhand besser geworden. Gerade auch im Spiel auf Sand. Ich habe mir auf Challenger-Turnieren Selbstvertrauen geholt und habe mich durch Qualifikationen gekämpft. Meine körperliche Fitness habe ich auch verbessert. Zudem hilft mir ein Schlägerwechsel ganz enorm. Um mein Racket leichter zu machen, haben wir sogar Gewicht abgeschliffen – auf 291 Gramm.
Wussten Sie, dass Sie neben Carlos Alcaraz und Novak Djokovic der einzige aktive Spieler sind, der in diesem Jahrzehnt innerhalb einer Saison auf Sand, Rasen und Hartplatz Turniersiege erreicht hat?
Nein, das wusste ich nicht. Aber das ist für mich eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Mein Ziel sind nun die Top 10. Es wäre ein Traum, diese einmal zu erreichen. Und ich habe nun das Gefühl, dass ich, wenn ich mein Potenzial nutze und weiter konzentriert arbeite, das tatsächlich schaffen kann.
Sie sind passionierter Schachspieler, hilft das beim Tennis?
Ich denke schon, auch im Schach muss man mehrere Züge vorausdenken. In letzter Zeit spiele ich übrigens auch viel das Computerspiel Apex Legends, das macht mir Riesenspaß. Generell profitiere ich jedoch vor allem von meinem großartigen Umfeld, das mich immer unterstützt.
