Tennis – Olympics: Day 8

RIO DE JANEIRO, BRAZIL - AUGUST 13: Angelique Kerber of Germany reacts during the Women's Singles Gold Medal Match against Monica Puig of Puerto Rico on Day 8 of the Rio 2016 Olympic Games at the Olympic Tennis Centre on August 13, 2016 in Rio de Janeiro, Brazil. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Jetzt zeigt sich, wie stark Angie Kerber ist

Angie Kerber hat den Eintrag in die Geschichtsbücher verpasst. Dennoch geht das Damenfinale bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro in die Historie ein.

4:6; 6:4; 1:6 – die nackten Zahlen, die wir noch in Jahrzehnten in den Statistiken zu den Spielen am Zuckerhut zum Damenfinale im Tennis finden werden. Ein Foto mit Angie Kerber und der Goldmedaille um den Hals werden wir daneben nicht finden. Schade. Stattdessen wird uns dort Monica Puig anstrahlen. Die zierliche 22-Jährige, mit der kein Mensch vor dem Turnier gerechnet hätte. Die Puerto Ricanerin, die als erste Athletin ihres Landes überhaupt Gold bei Olympischen Spielen holte.

Angie Kerber mit Silber, Monica Puig aus Puerto Rico mit Gold und Petra Kvitova aus Tschechien mit Bronze

Angie Kerber mit Silber, Monica Puig aus Puerto Rico mit Gold und Petra Kvitova aus Tschechien mit Bronze

Das Match am Zuckerhut war historisch. Es bleibt nur zu hoffen, dass es nicht zu lange im Kopf von Angelique Kerber bleibt. Schließlich ist es nach dem verlorenen Wimbledon-Finale gegen Serena Williams binnen weniger Wochen das zweiten Mal, dass die 28-Jährige ein großes Finale verliert. Das zweite Mal in kurzer Abfolge verpasst Sie es, ein Stück weit aus dem übergroßen Schatten von Steffi Graf zu treten.

„Ich wusste, dass sie gut spielen kann“, sagte Kerber später über die Gegnerin. „In so einem Finale entscheiden zwei, drei Punkte. Und die hat eben Monica gemacht.“ Eine Spielanalyse, der man nur bedingt folgen kann. Auch wenn Kerber durch Rückenschmerzen und Knieprobleme beeinträchtigt war, muss man anerkennen, dass Puig – wie schon im gesamten Turnierverlauf zuvor – die deutlich bessere Spielerin war. Aggressiver, mutiger und auch glücklicher.

Anders als in Wimbledon ging Kerber als Favoritin in die Partie und konnte diesem Status nicht gerecht werden. Dass die Kielerin wieder einmal ihr großartiges Kämpferherz bewies, reichte leider nicht. Natürlich kann man das Finale so zusammenfassen: „Kerber verliert Gold und gewinnt Silber!“ Die andere Seite der Medaille: Ein verlorenes Finale, besonders eines auf das man nur alle vier Jahre die Chance hat, bleibt ein verlorenes Finale.

Die Hoffnung: Dass Kerber mental mittlerweile so stark ist, um mit dieser Niederlage umgehen zu können und nichts in ihrem Kopf zurückbleibt. Spielerisch ist sie so stark, dass sie die nächsten Jahren ganz vorne in der Weltspitze bleibt und große Titel gewinnen kann. Diese werden aber nun mal mehr im Kopf als mit den Armen und Beinen entschieden.

Geht Kerber gestärkt aus dieser Niederlage hervor, wird sie nicht erst in vier Jahren bei den nächsten Olympischen Spielen sondern vielleicht schon bei den anstehenden US Open die nächste Möglichkeit bekommen, sich in die Geschichtsbücher einzutragen.

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