Monica Seles

Monica Seles spielte im August 1995 ihr erstes Turnier nach mehr als zweijähriger Pause.Bild: Imago

Flashback: Monica Seles gibt Comeback nach Messerattentat

Vor 30 Jahren, am 15. August 1995 in Toronto, kehrte Monica Seles nach dem Messerattentat beim WTA-Turnier in Hamburg auf die Tennis-Tour zurück.

837 Tage nachdem Monica Seles Opfer eines Messerattentates beim WTA-Turnier in Hamburg wurde, kehrte die US-Amerikanerin offiziell auf den Platz zurück. Seles nahm am WTA-Turnier in Toronto teil. Wenige Wochen zuvor hatte sie bereits einen Schaukampf gegen Martina Navratilova bestritten.

Seles siegte bei ihrem Comeback-Match in Toronto gegen ihre Landsfrau Kimberly Po mit 6:0, 6:3 und war dabei zu Tränen gerührt, als die Fans sie frenetisch feierten. „Einfach nur zu spielen. Das ist das einzige, wonach ich gefragt habe. Es ist so schön, wieder zu spielen. Es ist so einfach. Für eine lange Zeit war alles so dunkel. Nun sehe ich die Sonne“, sagte Seles. Am 30. April 1993 wurde Seles in Hamburg von einem irren Steffi-Graf-Fan niedergestochen. Die körperlichen Wunden verheilten schnell, doch die seelischen blieben.

Monica Seles: „Ich habe die richtige Entscheidung getroffen”

Die US-Amerikanerin stürmte in Toronto weiter bis zum Titel und gab in fünf Partien nur 14 Spiele ab. Drei Wochen später stand Seles auch im Finale bei den US Open und traf dort auf ihr langjährige Rivalin Steffi Graf – ein Duell, das die Erinnerung an das Messerattentat wieder in ihr Gedächtnis brachte. Graf gewann das US-Open-Finale in drei Sätzen. Für Seles war es die Rückkehr zur Normalität. „Ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Ich tue jetzt das, was ich liebe, nämlich Tennis spielen. Mein Leben geht wieder vorwärts“, sagte sie.

Seles konnte an ihre Glanzzeiten mit acht Grand-Slam-Titeln vor dem Messerattentat nicht mehr ganz anknüpfen. Sie spielte sich in ihrer „zweiten Karriere“ in insgesamt vier Grand-Slam-Finals vor, von denen sie eins gewann (Australian Open 1996).

Bei den French Open 2003 spielte Seles schließlich ihr letztes Karrierematch. Vor Kurzem machte die 51-Jährige öffentlich, dass sie an der neuromuskulären Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis leidet. Bei der Krankheit kommt es zu einer Störung der Übertragung von Signalen zwischen Nerven und Muskeln.