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Haas zieht erstmals ins Wimbledon-Halbfinale ein

Im Spätherbst seiner Karriere steht Tommy Haas erstmals im Halbfinale von Wimbledon. Der 31-Jährige setzte seinen sensationellen Siegeszug bei den 123. All England Championships mit einem 7:5, 7:6 (8:6), 4:6, 6:3 gegen den serbischen Weltranglisten-Vierten Novak Djokovic fort und bestätigte eindrucksvoll, dass sein Turniersieg in Halle keine Eintagsfliege war.

„Es ist unglaublich. Mir fehlen die Worte. Ich spiele hier einfach mein bestes Tennis“, sagte Haas, den jetzt ein Duell mit „Mister Wimbledon“ erwartet. „Gegen Roger Federer zu spielen, ist großartig. Ich werde rausgehen und schauen, ob ich ihn ärgern kann.“

Bislang war Haas ein Vorstoß ins Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers lediglich bei den Australian Open (1999, 2002, 2007) gelungen. Im Vorjahr hatte Rainer Schüttler in Wimbledon die Runde der letzten Vier erreicht.

Im Halbfinale gegen Federer

Der fünfmalige Wimbledon-Champion Federer setzte sich mit 6:3, 7:5, 7:6 (7:3) gegen den kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic durch. Haas‘ Bilanz gegen den Schweizer ist allerdings schlecht: Er liegt mit 2:9 Siegen zurück und gewann zuletzt 2002.

Haas war nach seinen letzten Erfolgen auf Rasen mit großem Selbstvertrauen in die Partie gegangen. Er hatte Djokovic erst vor drei Wochen im Finale des Vorbereitungsturniers von Halle bezwungen. „Das hat mir viel Selbstvertrauen gegeben“, sagte der Deutsche nach dem Match, „und jetzt ist es der Wahnsinn.“

Auch am Mittwoch knüpfte er an seine Form der vergangenen Tage an. Haas schlug erneut erstklassig auf, suchte den Weg ans Netz, wenn sich ihm die Chance bot, und ließ weder den Altersunterschied von neun Jahren noch die 30 Plätze Differenz in der Weltrangliste merken. Durch seinen Erfolg rückt Haas im ATP-Computer von Platz 34 erstmals seit Januar 2008 unter die Top 20 vor.

Haas lässt im ersten Satz nicht einen Breakball zu

Im ersten Satz erlaubte der gebürtige Hamburger seinem Gegner nicht einen Breakball. Auch Djokovic servierte jedoch sicher, der Durchgang blieb lange Zeit völlig offen. Erst beim Stand von 3:3 bot sich dem Deutschen eine kleine Chance, bei 30:30 verschlug er aber einen Angriffsball. Die nächste Gelegenheit nutzte er dann aber eiskalt. Seinen ersten Breakball bei 5:5 verwandelte Haas mit einem Vorhand-Passierball, den Djokovic nur noch ins Netz schlagen konnte.

Auch der zweite Durchgang blieb ausgeglichen. Beide Spieler waren in ihren Aufschlagspielen souverän. Aber wieder war es Haas, der am Ende die Nerven behielt und eiskalt zuschlug. Wieder hatte er bei 5:5 den einzigen Breakball im Satz, und wieder nutzte er ihn. Diesmal konnte er den Satz anschließend aber nicht ausservieren, weil er erstmals Schwächen bei seinem Aufschlag zeigte und sein erstes Break kassierte. Im Tiebreak wehrte er dann zunächst drei Satzbälle ab und verwandelte seinen ersten mit einer erfolgreichen Netzattacke.

Im dritten Satz gab er allerdings seinen Aufschlag zum 3:4 ab und musste deswegen in den vierten Durchgang. Immer wieder suchte er auch den Blick zu Coach Thomas Högstedt und seiner Verlobten Sara Foster in der Box, die ihn immer wieder mit anfeuernden Gesten antrieben und jubelnd aufsprangen, als er nach 2:43 Stunden seinen ersten Matchball nutzte und einen der größten Erfolge seiner langen Karriere perfekt machte.

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