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Kohlschreiber findet in Federer seinen Meister

Rasenkönig Roger Federer bleibt trotz des Versuches von Philipp Kohlschreiber Regent im westfälischen Halle. Im Finale der Gerry Weber Open behielt der Weltranglisten-Erste aus der Schweiz mit 6:3, 6:4 die Oberhand und baute eine Woche nach der Final-Niederlage bei den French Open gegen Rafael Nadal seine schier unglaubliche Serie auf Rasen auf 59 Siege in Folge aus. Für den 24-jährigen Kohlschreiber endete eine dennoch erfolgreiche Woche, die ihn in der Weltrangliste am Montag wieder an den deutschen Davis-Cup-Kollegen Tommy Haas und Nicolas Kiefer vorbeiziehen lässt.

Im Halbfinale hatte sich Kohlschreiber mit 6:3, 7:5 gegen James Blake (USA/Nr. 2) durchgesetzt und als erster deutscher Tennisprofi seit Nicolas Kiefer vor fünf Jahren das Finale von Halle erreicht. Der topgesetzte Federer hatte auf dem Weg zu seinem 55. Karrieretitel in der Vorschlussrunde 6:1, 6:4 gegen den Hannoveraner Kiefer gewonnen und blieb im ganzen Turnier ohne Satzverlust.

„Es war toll, hier zu spielen und toll, im Finale zu stehen“, sagte Kohlschreiber, der Federer fair gratulierte. „Ich habe in der ganzen Woche nie meinen Aufschlag abgegeben, das ist mir noch nie gelungen und deswegen etwas Besonderes“, sagte der Schweizer.

Kohlschreiber mit starkem Start

Ohne sichtbare Nervosität startete Kohlschreiber auf dem mit 11.500 Zuschauern vollbesetzten Center Court in sein erst drittes ATP-Finale, hatte sogar Breakbälle gegen Federer. Doch in den entscheidenden Momenten schaltete der 26-jährige Schweizer einen Gang nach oben und nahm „Kohli“ schließlich den Aufschlag zum 5:3 ab. Schon Kiefer hatte festgestellt: „Gegen die Topspieler wie Roger muss ich konsequenter sein. Federer passt sich jedem Spiel an und konnte immer einen drauf setzten“, sagte der 30-Jährige.

Obwohl Kohlschreiber im zweiten Vergleich mit Federer nach der Viertelfinal-Niederlage 2005 in Halle eine Sensation verpasste, konnte er nach einem verpatzten Frühjahr wieder an die guten Leistungen vom Jahresbeginn anknüpfen. Für Wimbledon will er sich dennoch nicht zu viel vornehmen. „Da beginne ich mit allen anderen Spielern in der ersten Runde, da hat man keinen Bonus. Das positive Gefühl zum Belag und das Selbstvertrauen will ich mitnehmen.“

Einen deutschen Sieger gab es aber bei den Gerry Weber Open: Der Hamburger Mischa Zverev gewann mit seinem russischen Partner Michail Juschni das Doppel-Finale mit 3:6, 6:4, 10:3 gegen die favorisierten Lukas Dlouhy/Leander Paes (Tschechien/Indien/Nr. 4). Für den in Moskau geborenen Zverev ist es der erste Titel auf der ATP-Tour.

Rundum zufrieden war auch Turnierdirektor Ralf Weber mit der 16. Auflage des einzigen deutschen ATP-Rasenturniers. „Das Vertrauen, das wir den deutschen Spielern als Vorschuss geben, liefern sie in Form von Siegen zurück“, sagte Weber. Neben den guten Leistungen der Deutschen trug auch Publikums-Liebling Roger Federer nach der Absage im Vorjahr wieder dazu bei, dass mehr als 100.000 Zuschauer auf die Anlage strömten.

„Wir setzen schon seit Jahren konsequent auf unsere heimischen Spieler. Diese Trumpfkarte hat 2008 ganz besonders gestochen“, sagte Weber. Elf deutsche Profis im Hauptfeld waren Rekord für das einzige deutsche ATP-Rasenturnier.

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