Marco Trungelliti

Argentina's Marco Trungelliti serves to Australia's Bernard Tomic during their men's singles first round match on day two of The Roland Garros 2018 French Open tennis tournament in Paris on May 28, 2018. - Argentinian Marco Trungelliti embarked on a road trip from Barcelona to Paris and was rewarded with a lucky loser spot to play Bernard Tomic at Roland Garros. The world number 190 had already returned to his base in Barcelona after losing in qualifying last week, but a spate of withdrawals saw a possible place in the main draw open up. (Photo by CHRISTOPHE SIMON / AFP) (Photo credit should read CHRISTOPHE SIMON/AFP/Getty Images)

Marco Trungelliti nach Wettskandal: „Ich werde als Maulwurf dargestellt“

Marco Trungelliti wurde bekannt als glücklichster Lucky Loser bei den French Open. Nun hat der 29-jährige Argentinier schwer zu kämpfen, da er einen Wettbetrugsskandal um drei seiner argentinischen Kollegen aufdeckte.

Seine Geschichte war die Feel-Good-Story bei den French Open 2018. Der Argentinier Marco Trungelliti rutschte vergangenes Jahr bei den French Open als Lucky Loser ins Hauptfeld. Als er davon erfuhr, war er bereits in Barcelona. Da es keine Flüge mehr und einen Zugstreik gab, machte sich Trungelliti mit dem Auto (1.000 Kilometer) auf den Weg nach Roland Garros, um sich noch rechtzeitig als Lucky Loser einzuschreiben – mit dabei seine Großmutter. Das Foto aus dem Auto und die Geschichte dahinter begeisterte die Tenniswelt. Trungelliti erreichte nach dem Sieg gegen Bernard Tomic die zweite Runde in Paris.

Derzeit ist Trungelliti nicht nach Lachen zumute. Der Grund: In seiner Heimat Argentinien ist der 29-Jährige unter seinen Kollegen als Verräter verpönt. Trungelliti hatte dazu beigetragen, dass seine Landsmänner Federico Coria (zwei Jahre), Nicolas Kicker (drei Jahre) und Patricio Heras (drei Jahre und Gefängnis) wegen Wettbetrugs von der Tennis Integritiy Unit gesperrt wurden. Trungelliti berichtete der Tageszeitung La Nacion, dass er 2015 von einem Wettbetrüger kontaktiert wurde, der ihm bei Manipulationen auf ATP-Level mit bis zu 100.000 Euro lockte.

Marco Trungelliti: „Sie haben mich einfach links liegen lassen”

Der Argentinier widerstand im Gegensatz zu einigen seiner Landsleute den Offerten der Wettbetrüger. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP sagt er: „Ich war damals die Nummer 250 der Welt und spielte vor allem Challenger-Turniere. Sie haben mir gesagt, dass ich 1.000 Euro kriege, wenn ich einen Satz verliere. Und 2.000, wenn ich das Spiel verliere. Für Partien auf höchster Stufe gebe es noch viel mehr, erzählten sie. Wenn du mental nicht auf der Hut bist, wirst du mit Sicherheit einlenken. Eine Stunde arbeiten für 100.000 Euro – einfacheres und schnelleres Geld gibt es nicht.“

Trungelliti bekam die Manipulation seiner Landsleute mit und meldete dieser der Tennis Integrity Unit. „Für mich war es schwierig, weil ich einige Spieler, die Spiele manipulierten, kannte. Ich habe mir dann Spiele von ihnen angeschaut und es machte mich richtig wütend.“ Statt dankbar zu sein, ließ die TIU den Argentinier nach eigenen Angaben fallen wie eine heiße Kartoffel. „Sie wollten nicht mit mir sprechen und auch nicht, dass ich damit an die Öffentlichkeit gehe. Sie haben mich einfach links liegen gelassen und wollten nichts mehr mit mir zu tun haben. Es war eine Katastrophe. Meiner Meinung nach war dies eines der schlimmsten Verfahren, das ich je gesehen habe.“

Marco Trungelliti: „Argentinien ist kein sicherer Ort”

Und noch viel schlimmer: Seitdem die Wettbetrugsgeschichten öffentlich wurden, wird Trungelliti vor allem in seiner Heimat Argentiniern von Spielerkollegen und Turnierorganisatoren gemieden. „Früher ging ich an ein Turnier und jeder Spieler hat ‚Hallo‘ gesagt. Heute grüßt mich keiner mehr. Ich werde ignoriert und als Maulwurf dargestellt.“ Bei seinen Heimturnieren in Cordoba und in Buenos Aires bekam Trungelliti keine Wildcard für das Hauptfeld, obwohl er zu diesem Zeitpunkt im ATP-Ranking so gut platziert war wie noch nie.

Für den derzeitigen Weltranglisten-131. wurde es sogar so schlimm, dass er seine Heimat verlassen hat und mittlerweile in Andorra lebt. „Argentinien ist kein sicherer Ort, vor allem nicht in diesem Fall. Sie wissen, wo ich lebe, wo ich mich aufhalte.“104 – Air Jordan 4 Laser Black kaufen kannst – Jordan Legacy 312 Storm Blue – AQ4160 | cheapest jordan 1 low colorways