Western & Southern Financial Group Masters Day 1

Petzschner gewinnt, Schüttler verliert Nerven

In der Hitze von New York hat Wimbledon-Doppelsieger Philipp Petzschner kühlen Kopf bewahrt und Rainer Schüttler die Nerven verloren. Während Petzschner als zweiter deutscher Tennisprofi im Schnelldurchgang die zweite Runde der US Open erreichte, durchlebte der 34-jährige Schüttler bei Temperaturen bis 35 Grad Celsius seinen persönlichen Albtraum.

Der Korbacher konnte beim 3:6, 3:6, 6:4, 6:3, 6:7 (2:7) gegen Benoit Paire (Frankreich) eine 5:2-Führung im entscheidenden Satz nicht nutzen und seine Pleitenserie in Flushing Meadows nicht stoppen. Petzschner indes erreichte nach dem 6:3, 6:1, 6:1 gegen Dusan Lojda (Tschechien) die zweite Runde und trifft dort auf den an Position drei gesetzten Novak Djokovic oder Viktor Troicki (beide Serbien). Einen Tag zuvor hatte Andreas Beck (Stuttgart) die Auftakthürde gemeistert, während fünf andere Deutsche an einem „schwarzen Montag“ auf der Strecke geblieben waren.

Schüttler hat trotz Niederlage noch Spaß

Schüttler, im Big Apple wieder einmal der älteste Spieler im Einzel-Feld, kassierte beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres bereits die fünfte Auftaktpleite in Folge und hat mittlerweile ein New-York-Trauma. In den kommenden Wochen werden wohl auch deshalb die fast schon obligatorischen Rücktrittsgerüchte aufkommen.

Seit seinem überraschenden Halbfinaleinzug in Wimbledon 2008 ist der „Shaker“ bei sieben der vergangenen zehn Grand-Slam-Turnieren bereits in der ersten Runde gescheitert. Über die zweite Runde kam er kein einziges Mal mehr hinaus. Schüttler, vor sechs Jahren noch die Nummer fünf der Welt, ist derzeit nur noch 91. der Weltrangliste – im Januar war er sogar aus den Top 100 herausgefallen. Zuletzt hatte er aber immer wieder betont: „Solange ich noch Spaß habe, mache ich weiter. Und ich habe noch Spaß.“

Petzschner beendet Niederlagenserie

Die Weichen für die Zukunft hat er aber längst gestellt. Zusammen mit seinem früheren Davis-Cup-Kumpel Alexander Waske hat Schüttler im Leistungszentrum des Hessischen Tennis-Verbandes (HTV) in Frankfurt die „Schüttler-Waske Tennis-University“ ins Leben gerufen. Dort sollen Talente und etablierte Profis optimale Bedingungen vorfinden und schnell lernen, worauf es im Profisport ankommt.

Petzschner dagegen konnte seine Niederlagenserie endlich beenden. Seit seinem Wimbledon-Sieg an der Seite des Österreichers Jürgen Melzer Anfang Juli hatte der Weltranglisten-52. aus Bayreuth fünf Auftaktschlappen in Serie kassiert und keinen Einzelsieg mehr gefeiert. Ein Kapselriss im Finger behinderte Petzschner zuletzt außerdem. „Ich war froh, dass es bei der Hitze schnell ging. Jetzt freue ich mich auf ein Spiel auf einem großen Court“, sagte der 26-Jährige.

Auch Benjamin Becker hat die erste Runde souverän gemeistert. Der 29-Jährige aus Orscholz behielt im Duell gegen Wimbledon-Achtelfinalist Daniel Brands (Deggendorf) mit 7:6 (7:1), 7:6 (7:5), 6:4 die Oberhand.

Nächster Gegner des Weltranglisten-70. Becker beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres ist der an Position zehn gesetzte David Ferrer (Spanien). Becker hatte in Flushing Meadows bislang nur 2006 die erste Runde überstanden und war damals erst im Achtelfinale an Andy Roddick (USA) gescheitert.

Für Florian Mayer ist das Turnier dagegen beendet. Der 26-Jährige aus Bayreuth unterlag dem in der Weltrangliste um 20 Plätze schlechter positionierten Florent Serra (Frankreich) in 1:47 Stunden mit 5:7, 2:6, 0:6. Es war Mayers dritte Niederlage im dritten Vergleich mit Serra.

Die Hartplätze von Flushing Meadows scheinen für den Deutschen ohnehin kein gutes Pflaster zu sein: Bei seinen bisherigen fünf Teilnahmen hatte Mayer dreimal sein Auftaktspiel verloren und war zweimal in der zweiten Runde des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres gescheitert.

Kohlschreiber und Kamke im direkten Duell

Als letzte Deutsche starten am Mittwoch Davis-Cup-Spieler Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Tobias Kamke aus Lübeck ins Turnier und treffen im direkten Duell aufeinander. Für Beck steht am gleichen Tag bereits das ultimative Match seiner bisherigen Karriere auf dem Plan: Der Linkshänder aus Stuttgart trifft in der zweiten Runde auf Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer. „Das ist die pure Freude. Ich habe immer gesagt, ich will einmal gegen Federer spielen“, kündigte Beck vor der Feuertaufe gegen das „absolute Vorbild“ an.

Die Bühne für Gänsehaut-Feeling ist bereitet: Der Ort des Traum-Duells gegen Federer ist das 23.771 Zuschauer fassende, größte Tennis-Stadion der Welt. Kein Wunder also, dass Beck nach Monaten voller Rückschläge gar nicht weiß, wohin mit den ganzen Glücksgefühlen. „Ich möchte das alles einfach genießen“, sagte der Davis-Cup-Spieler.

Erste Berührungspunkte mit dem an Position zwei gesetzten Federer, der in Flushing Meadows zwischen 2004 und 2008 fünfmal triumphierte, hat es bereits gegeben. Wenngleich der Tennissport dabei keine Rolle spielte. „Wir haben schon einmal ein paar Sätze über die Fußball-Bundesliga gesprochen. Roger ist ja wie ich ein großer Fan“, berichtete VfB-Stuttgart-Anhänger Beck, der mit dem Schweizer auch schon trainiert hat.

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