2016 US Open – Day 4

NEW YORK, NY - SEPTEMBER 01: Alexander Zverev of Germany reacts against Daniel Evans of Great Britain during his second round Men's Singles match on Day Four of the 2016 US Open at the USTA Billie Jean King National Tennis Center on September 1, 2016 in the Flushing neighborhood of the Queens borough of New York City. (Photo by Elsa/Getty Images)

US Open-Tagebuch: Alexander Zverev & der Davis Cup

 

Davis Cup ohne Zverev?

Anderes Thema, der Davis Cup und die ewig schwelende Frage: Spielt Zverev nun gegen Polen, oder spielt er nicht? Kohlmann weiß es nicht, noch immer nicht. DTB und Teamchef rechnen nicht mehr mit seiner Teilnahme, so viel steht fest. Was ebenfalls klar ist: Das Spielchen, das Zverev treibt, schadet seinem Image enorm.

Eines stellt Kohlmann richtig – und Zverev damit ins Abseits: Er habe mit ihm mehrfach über einen Einsatz in Berlin gesprochen – „das erste Mal nach der Erstrundenniederlage gegen Tschechien Anfang März“. So ein Relegationstermin kommt nämlich gar nicht so plötzlich wie manche denken. Nur zur Erinnerung: Am Dienstag hatte der 19-Jährige behauptet, zum einen nicht so langfristig (!) planen zu wollen und zum anderen, dass ihn bislang niemand gefragt habe, ob er zur Verfügung steht. Uromas Weisheit „Lügen haben kurze Beine“ hat der 1,98-Lulatsch mit seinen ewig langen Gräten also mal locker widerlegt!

Während ich diese Zeilen in den Rechner hacke, sinniere ich über zwei Fragen: Warum beschädigt ein Riesentalent wie Zverev schon mit 19 Jahren seinen Ruf, obwohl ihm Tennis-Deutschland eigentlich zu Füßen liegen könnte? Und warum wird er von seinem Manager Patricio Apey so schlecht beraten? Der Argentinier scheint kein Freund des Davis Cups zu sein, das ist bekannt. Als er sich früher um Andy Murray kümmerte, spielte der Schotte – Aha! – nur äußerst selten für Großbritannien. Inzwischen hat sich nicht nur das Image des Weltranglistenzweiten gebessert, sondern er liebt auch noch den Teamwettbewerb. Welch’ wundersame Wandlung! Dabei sollte doch ein Manager – unabhängig vom Vorhaben, seinen Klienten zu einem Global Player aufbauen zu wollen – begreifen, dass der Davis Cup eine Plattform ist, um sich hervorragend in der Heimat zu präsentieren!

Nightsession mit Kerber

Zum Schluss noch die Chronistenpflicht: Die Nightsession von Angelique Kerber ist natürlich ein Muss heute Abend – und in der ersten Reihe, direkt am Court, mal wieder ein Highlight. Diese speziellen Tickets gibt es für Journalisten immer dann, wenn ein Profi aus dem eigenen Land spielt. Um 21:45 Uhr geht es „on Ashe“ wie es immer so schön heißt. Kerbers Gegnerin: „Cici“ Bellis, eine 17-jährige Amerikanerin, die vor zwei Jahren hier in Flushing Meadows schon einmal auf sich aufmerksam machte und damals – ja, genau, mit zarten 15 Jahren – Dominika Cibulkova besiegte. Gegen die Weltranglistenzweite ist sie chancenlos. Kerber gewinnt 6:1, 6:1. Der nächste souveräne Sieg für „Angie“ – auf dem Weg zur Nummer eins?

00:30 Ankunft in Manhattan. Zehn Minuten Fußweg bis zu meinem Hotel. Ranjids mobiler Kiosk hat längst – oder noch, ganz wie Sie wollen – geschlossen. In ein paar Stunden werden wir uns wieder treffen.

Gute Nacht aus New York

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