Porsche Tennis Grand Prix Stuttgart – Day 1

Angelique Kerber während Tag eins des Porsche Tennis Grand Prix. On April 23, 2018 in Stuttgart, Germany. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Kerber vor Porsche Grand Prix: „Brauche Siege auf Sand“

Nach der bitteren Pleite im Fed-Cup-Halbfinale gegen Tschechien sind vier deutsche Tennisspielerinnen ab Dienstag in Stuttgart gefordert. Carina Witthöft hat die Chance sich mit einem Sieg über Marketa Vondrousova ebenfalls noch für das Hauptfeld qualifizieren. Für Angelique Kerber geht es bei dem WTA-Turnier darum, einen Fehlstart in die Sandplatzsaison zu verhindern.

Echte Vorfreude war bei Angelique Kerber nicht zu erkennen. Als sie nach dem bitteren Halbfinal-Aus mit der deutschen Fed-Cup-Mannschaft auf das unmittelbar folgende WTA-Turnier vorausblickte, wirkte die Kielerin herzlich wenig euphorisch. „Sand ist jetzt nicht gerade mein Lieblingsbelag“, bekannte sie mit einem gequälten Lächeln: „Ich werde versuchen, es besser zu machen als in den letzten Jahren.“

Kerber trifft erneut auf Kvitova

Nur zwei Tage nachdem der deutsche Finaltraum in der Stuttgarter Porsche-Arena durch ein 1:4 gegen Tschechien so schmerzhaft geplatzt war, ist Kerber an gleicher Stelle erneut gefordert. In ihrem Auftaktmatch am Dienstag aber bekommt sie es dabei mit Petra Kvitova zu tun. Eben jener Kvitova, die ihr am Sonntag im letztlich entscheidenden vierten Einzel eine Lehrstunde (2:6, 2:6) erteilt hatte.

Es könne ja eigentlich nur besser werden, scherzte die 30-Jährige deshalb vor Beginn des Events in der Schwabenmetropole, das von den Spielerinnen zuletzt zum neunten Mal zum beliebtesten Turnier auf der Tour gewählt worden war. Kerbers schwacher Auftritt am Sonntag setzt sie allerdings bereits leicht unter Druck: Nach dem vielversprechenden Jahresauftakt droht ihr ein krasser Fehlstart in die ungeliebte Sandplatzsaison.

Dennoch ist Kerber, die 2015 und 2016 in Stuttgart triumphiert hatte, wie schon am Fed-Cup-Wochenende gemeinsam mit Julia Görges die große deutsche Hoffnungsträgerin. Vorjahressiegerin Laura Siegemund ist zwar dank einer Wildcard erneut am Start, nach langer Verletzungspause aber nur krasse Außenseiterin. Die deutsche Nachwuchshoffnung Antonia Lottner hat von den Veranstaltern ebenfalls eine Wildcard bekommen.

Furioses Starterfeld

Erneut ist das Teilnehmerfeld mit zahlreichen Topspielerinnen gespickt. Mit der Weltranglistenersten Simona Halep, Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza, der Ukrainerin Elina Svitolina und French Open-Champion Jelena Ostapenko sind vier Top-5-Spielerinnen in Stuttgart. Lediglich Australian Open-Siegerin Caroline Wozniacki lässt das Turnier dieses Jahr aus und tritt stattdessen beim WTA-Turnier in Istanbul an.

Etwas aussichtsreicher als Kerber scheint nach ihrem furiosen zweiten Einzel gegen Karolina Pliskova derweil die deutsche Nummer eins Görges. Die Weltranglistenelfte konnte das Turnier ebenfalls 2011 schon einmal gewinnen und war vor zwei Wochen beim Sandplatzturnier in Charleston bis ins Finale vorgestoßen. Dass Görges das letztlich bedeutungslose Doppel aufgrund leichter Bauchmuskelprobleme vorzeitig aufgeben musste, wertete Teamchef Jens Gerlach als „reine Vorsichtsmaßnahme“.

Ihre Auftaktgegnerin am Dienstag ist die Lettin Anastasija Sevastova. Antonia Lottner und Laura Siegemund haben ebenfalls deutlich mehr Glück als Kerber bei der Auslosung gehabt. Die 21-jährige Lottner trifft auf eine Qualifikantin und Siegemund bekommt es mit der Tschechin Barbora Strycova zu tun.

Kerber will Selbstvertrauen sammeln

Kerbers Erwartungen sind derweil moderat. „Für mich ist es wichtig, erstmal wieder so zu spielen wie am Jahresanfang“, sagte sie: „Ich brauche Siege, die mir das Selbstbewusstsein geben, auch auf Sand Matches gewinnen zu können.“ Das Fernziel sind die French Open Ende Mai. „Ich hoffe, dass ich in Paris bei 100 Prozent bin“, meinte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin.

Die Fed-Cup-Enttäuschung wollte Kerber dementsprechend schnell abhaken und 2019 einen neuen Anlauf auf den heiß ersehnten Titel nehmen. Auch wenn der „goldenen Generation“ so langsam die Zeit davonzulaufen droht. „Wir haben unseren Traum und unser Ziel. Und wir hoffen noch immer, dass das eines Tages in Erfüllung gehen wird“, sagte sie. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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