Sebastian Korda

Sebastian Korda: „Wir sind alle hungrig”

Sebastian Korda im Gespräch mit tennis MAGAZIN über die neue Generation der US-Spieler und seine berühmte Familie.

Herr Korda, die USA hatte keinen männlichen Grand Slam-Sieger mehr seit 2003. Es gab die goldene Generation mit Sampras, Agassi, Courier und Chang. Wie sehr sind diese erfolgreichen Zeiten immer noch in den Köpfen der amerikanischen Tennis-Fans präsent?
Auf jeden Fall sind alle hungrig. Alle wollen einen neuen Tennis-Champion. Wir haben tolle Typen: Taylor Fritz, Reilly Opelka, Frances Tiafoe, Jenson Brooksby, ich selbst und einige andere. Wir pushen uns alle gegenseitig. Ich hoffe, dass wir die Barriere bald durchbrechen werden. 

Was sind die Stärken der neuen amerikanischen Tennis-Generation?
Wir sind große Typen, große Aufschläger, wir spielen aggressiv. Das ist heutzutage der Schlüssel. Wir sind alle super jung und leisten gute Arbeit.

Was braucht es, dass Sie und die anderen den nächsten Schritt gehen und in die Top Ten einziehen?
Den Körper aufbauen, hart trainieren, einfach weitermachen. Wir sind immer noch ziemlich neu auf der Tour und sammeln bei jedem Turnier neue Erfahrungen.

Sebastian Korda: „Es ist ziemlich cool, so einen Dad zu haben“

Haben Sie eine Lieblingserinnerung von den US Open?
Ich habe mein erstes Hauptfeldmatch vor zwei Jahren gespielt, das war fantastisch. Als ich das erste Mal in New York als Zuschauer war, coachte mein Dad dort. Das war einer der Gründe, warum ich angefangen habe, Tennis zu spielen. Bis ich elf Jahre alt war, habe ich fast nur Eishockey gespielt. 

Nervt es, wenn man mit seinem berühmten Vater, Petr Korda, verglichen wird?
Nein, überhaupt nicht. Es ist ziemlich cool, einen Dad zu haben, der etwas erreicht hat, was jedes Kind erreichen möchte. Es ist eine große Ehre, so eine sportliche Persönlichkeit in der Familie zu haben.

Ihre Mutter Regina hat auch professionell Tennis gespielt.
Ja, sie stand in den Top 30 der Welt. Sie war eine unglaubliche Spielerin, aber sie hat ihre Karriere wegen einer wirklich bösen Verletzung frühzeitig beenden müssen. 

Sebastian Korda: „Wir leben auf einem Golfplatz“

Welche Rolle spielt sie in Ihrer Karriere?
Sie ist der Fels in unserer Familie. Sie ist immer da, wie mein Dad, hält uns alle zusammen, sie sorgt dafür, dass wir alle normal bleiben. 

Herr Korda, Sie kommen aus einer sportverrückten Familie. Ihre beiden älteren Schwestern sind professionelle Golferinnen. War Golf für Sie auch ein Thema?
Eher nicht. Meine Schwestern haben sich schon in sehr jungen Jahren in Golf verliebt. Wir leben auf einem Golfplatz. Ich wollte aber immer Tennis spielen. 

Der Scherensprung war das Markenzeichen Ihres Vaters. Sie haben ihn nach Ihrem Junior-Australian-Open-Titel gemacht. Ist der Sprung beim nächsten großen Erfolg schon eingeplant?
Nein, es wird wieder plötzlich aus mir herauskommen (lacht). Das plane ich nicht im Vorhinein. 

Wie würden Sie Ihre Persönlichkeit und Ihren Spielstil beschreiben?
Aggressiv, ich versuche, ans Netz zu kommen, die Bälle früh zu nehmen. Privat bin ich relaxed, versuche einfach, eine gute Zeit zu haben.

Sebastian Korda: „Agassi ist ein Mentor für mich“

In einem Video der ATP sieht man, wie Sie die Geschwindigkeit Ihrer Augen mit einer 3D-Brille am Computer trainieren. Haben Sie noch andere untypische Trainingsmethoden?
Nein, nur das Ding mit dem Auge (lacht).

Sie haben schon mit Steffi Graf und Andre Agassi trainiert. Wie war das?
Andre ist ein Mentor für mich. Ich durfte ein paar Wochen mit ihm und Steffi verbringen. Sie sind als Paar unglaublich. Steffi kann immer noch Tennis spielen wie zu ihren besten Zeiten.

Carlos Alcaraz ist bereits ein Star. Bei den NextGen Finals in Mailand haben Sie gegen ihn verloren, in Monte Carlo dieses Jahr gewonnen, bei den French Open wieder verloren. Könnte Alcaraz gegen Korda das nächste große Duell im Tennis werden?
Hoffentlich! Wir sind beide jung, er ist ein bisschen jünger als ich, aber wir haben bereits einige Male gegeneinander gespielt. Hoffentlich folgen viele Matches. 

Sebastian Korda: „Ich muss mich noch steigern“

Sie haben immer gesagt, dass Rafael Nadal Ihr großes Vorbild ist. Hatten Sie auch ein amerikanisches Idol?
Ich habe Andy Roddick immer geliebt, aber meine größten Idole waren Nadal, Radek Stepanek und Marat Safin. 

In Indian Wells waren Sie nahe dran, Nadal zu besiegen. War das bislang die schmerzhafteste Niederlage in Ihrer Karriere?
Nein, definitiv nicht. Es war eine gute Erfahrung für mich. Es hat mir gezeigt, dass ich mit jedem auf der Welt mithalten kann. Sie zu schlagen, ist das Ziel. Um Grand Slam-Turniere zu gewinnen, muss ich mich noch in allen Bereichen steigern: Beinarbeit, Tempo der Schläge, einfach alles.

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