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Sensationeller Schlag in Roland Garros: Zverev traf im Match gegen Tien den Netzpfosten und machte den Punkt. Bild: Datenbank

French Open 2025: Zverev nach spektakulärem Pfostentreffer in Runde zwei

Vorjahresfinalist Alexander Zverev gewinnt souverän die erste Runde in Paris. Für Aufsehen sorgt er mit dem „Shot of the Day“.

Vor dem Start der French Open 2025 im Stade Roland Garros hatte Alexander Zverev mit einer Reihe von Unannehmlichkeiten zu kämpfen. Seine Form war ziemlich unstet, beim Turnier in Hamburg warf ihn eine Fiebernacht inklusive Magen-Darm-Virus zurück und auf dem Flug nach Paris wurde das Flugzeug, in dem er saß, tatsächlich von einem Blitz getroffen. Eine gute Vorbereitung sieht anders aus, was auch Alexander Zverev selbst im Vorfeld des Turniers zugab.

In seiner Erstrundenpartie gegen den US-Youngster Learner Tien ließ Zverev allerdings wenig Zweifel an seiner sportlichen Verfassung aufkommen. Der Vorjahresfinalist gewann ungefährdet mit 6:3; 6:3, 6:4. „Ich fühle mich okay, so ein Magen-Darm-Virus geht ja auch schnell wieder vorbei“, sagte Zverev nach seinem Sieg.

Zverev mit dem „Shot of the Day“

Im Februar hatte der 28-Jährige klar in Acapulco gegen Tien verloren. „Acapulco war viel langsamer“, antwortete Zverev auf die Frage, warum er in Paris so glatt Revanche nehmen konnte. „Aber ich habe heute auch besser gespielt“, schob er noch hinterher.

Den spektakulärsten Moment der Partie gab es Ende des ersten Satzes. Linkshänder Tien servierte von der Vorteilsseite aus weit nach außen auf der Rückhand von Zverev. Der Weltranglisten-Dritte positionierte sich weit neben der Doppel-Seitenauslinie, traf der Rückhand-Return perfekt und platzierte den Ball am Netzpfosten vorbei als direkten Gewinnschlag in der Hälfe seines Gegners. Tosender Applaus brandete auf den Court Suzan Lenglen auf.

Erst in der Wiederholung wurde deutlich, dass Zverevs Ball den Netzpfosten leicht touchierte hatte, so dass dieser unerreichbar für Tien wurde. Nur kurz Erklärung: Der Netzpfosten gehört – wie die Netzkante beim Netzroller – zum Spielfeld. Wenn man ihn trifft und der Ball von dort ins Spielfeld springt, geht die Rally einfach weiter.

„Ich wollte den Return schon am Pfosten vorbeispielen. Ich wollte ihn aber nicht treffen, das wäre zu viel des Guten gewesen“, kommentierte Zverev später seinen Pfostentreffer. Feststeht: Zverev Kunstschuss ist schon jetzt einer der Bälle des Turniers, wenn nicht sogar der Ball des Turniers. Als „Shot of the Day“ preist ihn bereits die offizielle Turnier-Website von Roland Garros an.

Kein Cerundolo, aber vielleicht wieder Griekspoor

Viel Positives kann Zeverv also aus seinem Auftaktmatch mitnehmen. Und weil bereits am Montag eines der „Dark Horses“ des Turniers, der Argentinier Francisco Cerundolo, überraschend gegen Gabriel Diallo ausschied, steckt im Zverev-Achtel des Draws nicht mehr allzu viel Gefahr. Zverev hatte alle drei Matches gegen Cerundolo, die ausnahmslos auf Sand stattfanden, verloren. Zuletzt in Buenos Aires und Madrid in diesem Jahr.

Allerdings: Im Achtelfinale könnte Zverev nun auf Tallon Griekspoor treffen, gegen den er 2025 schon zweimal gespielt hat (Bilanz 1:1). Auch 2024 trafen die beiden in Roland Garros aufeinander. Damals gab es in der dritten Runde eine wilde Partie, in der Griekspoor im fünften Satz mit 4:1 und Doppelbreak in Führung lag, Zverev aber am Ende im Match-Tiebreak noch gewann.