Ella Seidel

Ella Seidel steht in Wimbledon im Quali-Finale.Bild: Imago/Andreas Gora

Wimbledon-Quali: Ella Seidel schlägt Jule Niemeier deutlich

In der zweiten Qualifikationsrunde von Wimbledon lässt Ella Seidel ihrer Landsfrau Jule Niemeier keine Chance und besiegt sie klar mit 6:2 und 6:0. Nun trifft die Hamburgerin am heutigen Donnerstag (ca. 14 Uhr deutscher Zeit) auf die Kroatin Jana Fett und spielt um den Einzug in das Hauptfeld.

Bereits vor dem Duell zwischen Jule Niemeier und Ella Seidel war klar, dass sich nur noch maximal eine deutsche Dame für das Hauptfeld in Wimbledon qualifizieren kann. Tamara Korpatsch und Mona Barthel waren bereits in der ersten Qualifikationsrunde ausgeschieden. Dass dieses Match so deutlich ausgehen würde, war dennoch nicht zu erwarten. Seidel ging zwar mit den besseren Resultaten aus den letzten Wochen in das Match, verlor aber beide zuvor gespielten Duelle gegen Niemeier.

Im Match war Jule Niemeier zu fehleranfällig. Mit 29 unerzwungenen Fehlern und einer Aufschlagsquote von nur 45 Prozent war die Dortmunderin gegen Seidels starke Aufschlagleistung im zweiten Satz machtlos. Ihre schwache Saison, in der Niemeier bei nur acht Siegen und siebzehn Niederlagen steht, konnte sie auch in Wimbledon nicht in eine andere Richtung drehen. Dadurch rutscht sie im Ranking immer weiter nach unten und wird in Zukunft wohl wieder mehr auf der ITF-Tour zu sehen sein.

Anders sieht es bei Seidel aus. Die 20-Jährige hat sich durch tolle Erfolge in den letzten Wochen immer weiter nach oben gespielt. Folgerichtig ist sie in der Quali auch an Position 13 gesetzt. Ins Quali-Finale gegen die Kroatin Jana Fett geht die Hamburgerin als leichte Favoritin. Den bisher einzigen direkten Vergleich entschied die Deutsche für sich. Durch einen Sieg würde Seidel sich erstmals für das Wimbledon-Hauptfeld qualifizieren.

Erstmal seit 1983 nur drei deutsche Herren im Hauptfeld

Durch die Niederlage im Quali-Finale von Yannick Hanfmann steht nun auch fest: Dieses Jahr sind mit Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff und Daniel Altmaier erstmals seit 42 Jahren nur drei deutsche Herren im Hauptfeld in Wimbledon vertreten. Mit Justin Engel, Diego Dedura und Co. betreten zwar aktuell eine ganze Menge an deutschen Youngsters den Profi-Circuit. Jedoch scheint die Lücke zwischen der „alten“ und „neuen“ Generation beim DTB derzeit ziemlich groß zu sein.