Anke Huber

Anke Huber: „Ich beklage mich nicht über mein Preisgeld”

Anke Huber, die ehemalige Nummer vier der Welt, über ihre Karriere, frühere Gagen, den Wunsch nach Duellen auf der Damentour und Werbung mit Milchschnitte.

Frau Huber, 1991 schlugen Sie Martina Navratilova im Finale des Porsche Tennis Grand Prix, der in diesen Tagen läuft. Was ist davon hängen geblieben?

Das ist mehr als 30 Jahre her. Da war ich 16. In dem Alter macht man sich nicht so viele Gedanken. Ich bin auf den Platz gegangen, hatte nichts zu verlieren. Sie hatte den Druck, mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht. Die Tribüne, damals noch in Filderstadt, ist fast umgefallen, weil die Leute wie verrückt getrampelt haben. 

Sie spielten in der Zeit von Steffi Graf, der Williams-Schwestern, Martina Hingis. Gab es damals mehr Stars im Damentennis?

Tennis hatte in Deutschland einen anderen Stellenwert. Man hat die Spielerinnen gekannt, weil Tennis jeden Tag im Fernsehen lief. Es war ganz normal, dass Tennis uns begleitet hat. Das ist heute leider nicht mehr der Fall. Aber es gibt immer noch genügend Stars. Was fehlt, sind die großen Rivalitäten bei den Grand Slam-Turnieren. Früher gab es mit Graf gegen Seles oder Williams gegen Hingis oft die gleichen Finals. Darauf hat man sich gefreut wie auf Federer gegen Nadal bei den Herren. Ich hoffe, künftig kommen diese Duelle auch bei den Damen wieder. Denn es sind die Matches, an die man sich erinnert.

Wer steht für modernes Damentennis?

Es gibt einige Spielerinnen: Iga Swiatek, Maria Sakkari, Paula Badosa, Ons Jabeur, Emma Raducanu und viele mehr.

Fehlt Serena Williams?

Natürlich fehlt sie. Aber man muss sich auch damit abfinden, dass es irgendwann vorbei ist. Sie hat ein Alter erreicht, bei dem sie nicht mehr lange spielen wird, wenn sie überhaupt noch einmal auf den Platz zurückkehrt. Man sollte die Turniere ohne Serena planen, auch wenn es schade ist.

Emma Raducanu gewann bei den US Open 2021 mit 2,5 Millionen Dollar. Sie hat mit einem Turnier­sieg mehr als die Hälfte Ihres Gesamtpreisgeldes in zwölf Jahren Profi­karriere kassiert. Wie sehen Sie diese ­Entwicklung?

Das ist eine Entwicklung, die es auch in anderen Bereichen gibt. Ich bin froh, dass ich nicht in der heutigen Zeit spiele. Die Spielerinnen stehen noch präsenter in der Öffentlichkeit, als es bei uns der Fall war. Durch Social Media ist es sicherlich nicht einfacher geworden. Wenn die Marktsituation so ist und die Turniere das Preisgeld zahlen, haben es die Spielerinnen auch verdient. Was mich betrifft: Ich bin zufrieden, so wie es ist. Ich kann mich nicht beklagen.

Bei Ihnen denkt man immer noch an die Werbung mit einer damals deutschlandweit bekannten Süßigkeit. Können Sie das Wort Milchschnitte noch hören?

Ja klar. Das war für mich ein toller Deal. Es war eine Werbung, die jeden Tag im Fernsehen lief. Für mich als junge Spielerin war es eine wichtige Unterstützung. Klar schlägt man heute die Hände über dem Kopf zusammen, wenn man den Spot sieht. Das ist 30 Jahre her. Aber ich bin sehr dankbar dafür. Die Milchschnitte hat mich bekannter gemacht und ich habe damit viel Geld verdient. Da darf man nicht meckern.air jordan 1 mid outlet | The Global Destination For Modern Luxury