Sebastian Ofner

Sebastian Ofner: Die Rückkehr des Tennis-Falco

Er mischte 2017 Wimbledon aus dem Nichts auf. Sechs Jahre später ist der Österreicher Sebastian Ofner zurück auf der großen Tennisbühne.

Wimbledon 2017: Ein unscheinbarer Österreicher namens Sebastian Ofner erreichte bei seiner Grand-Slam-Premiere aus der Qualifikation die dritte Runde. Nach Siegen gegen Thomaz Bellucci und Jack Sock schied der 21-Jährige gegen Alexander Zverev aus. Die berühmte Story vom Nobody, der Wimbledon aufmischte, ließ die Österreicher durchdrehen. Plötzlich gehörten nicht Liebling Dominic Thiem, sondern Ofner, dem Korporal, der vom österreichischen Bundesheer unterstützt wird, die Schlagzeilen. Ofner, Nummer 217 der Welt, war erst auf den letzten Drücker in die Wimbledon-Qualifikation gerutscht und hatte zuvor noch nie auf Rasen gespielt. „Ich habe das nicht für möglich gehalten“, sagte Ofner damals über seine fünf Siege in Folge (drei in der Quali, zwei im Hauptfeld).

Aus Ofner wurde damals in Wimbledon der Tennis-Falco. Denn die Frisur des Österreichers erinnerte an den großen, leider viel zu viel früh verstorbenen Popstar Falco. Die Falco-Frisur ist mittlerweile Geschichte und auch der Hype um Ofner ist nach Wimbledon 2017 schnell abgeebbt. Auch wenn er wenige Wochen später beim Heimturnier in Kitzbühel noch das Halbfinale erreichte und das beste Resultat auf der ATP-Tour verzeichnete, blieb die Tür in die Top 100 zu. Es begann eine lange Leidenszeit für den mittlerweile 27-Jährigen, vor allem bei den Grand-Slam-Turnieren.

Sebastian Ofner und der Grand-Slam-Fluch

Bei 15 Grand-Slam-Turnieren trat Ofner nach Wimbledon 2017 in der Qualifikation an – 15-mal scheiterte er beim Versuch, ins Hauptfeld zu kommen. Bei den French Open 2022 beendete er den Fluch und qualifizierte sich zum zweiten Mal für ein Grand-Slam-Turnier. Ein Jahr später steht Ofner erneut im Hauptfeld der French Open und mischt wie schon sechs Jahre zuvor in Wimbledon die Konkurrenz auf. Nach Siegen gegen die US-Amerikaner Maxime Cressy und Sebastian Korda steht der 27-Jährige in der dritten Runde.

„Das hätte ich selber nicht geglaubt. Letztes Jahr habe ich nur wenig trainiert. Die Matches nur mit Schmerzmitteln gespielt“, sagte er. Eine hartnäckige Verletzung an der Ferse bremste ihn aus. Mittlerweile sind die Schmerzen weg. Das Resultat sieht man auf dem Platz. Ofner gewann Anfang April das Challenger-Turnier in Prag, qualifizierte sich für die French Open und spielte sich nun ohne Satzverlust in die dritte Runde vor. „Von Mai 2021 bis Anfang 2023 war ich keinen Tag schmerzfrei. Es ist ein befreiendes Gefühl, dass ich wieder voll laufen kann und zu jedem Stopp sprinten kann. Ich muss nicht mehr nachdenken, wie ich mich bewegen muss“, sagte Ofner.

Sebastian Ofner: „Dieses Jahr fühlt es sich verdient an”

Bei der dritten Grand-Slam-Teilnahme zum zweiten Mal als Qualifikant in der dritten Runde. Das muss dem Österreicher jemand erst mal nachmachen. „Als Grand-Slam-Spezialist sehe ich mich nicht. Es fühlt sich sehr gut an, weil ich immer das Gefühl hatte, dass ich es kann. Durch die Verletzung habe ich mental einen Riesensprung gemacht, weil mir bewusst geworden ist, wie schnell man wieder von vorne anfangen muss. Mein Spiel war schon immer da, jetzt passt es auch vom Kopf noch mehr“, erzählte Ofner, der nach den French Open höchstwahrscheinlich erstmals in den Top 100 stehen, nicht weit entfernt von Dominic Thiem.

„Erstes Mal im Live-Ranking Top 100 und das mit einem Grand-Slam-Turnier. Dass das so zusammenspielt, ist schön. Zweistellig hört sich gut an“, sagte Ofner über den möglichen Meilenstein in seiner Karriere. Dass seine Karriere wie nach dem Wimbledonturnier 2017 ins Stocken kommt, daran glaubt er nicht. „Das kann man nicht vergleichen. Dieses Jahr fühlt sich es verdient an. Das habe ich mir hart erarbeitet. 2017 in Wimbledon war es mehr ein Glückslauf.“ Der Tennis-Falco ist zurück – ohne Falco-Frisur. Nächster Gegner von Ofner: Fabio Fognini.cheap air jordan 11 | Cheap Air Jordans 1 low For Sale