Roger Federer

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 19: Roger Federer of Switzerland plays a backhand during practice ahead of the 2020 Australian Open at Melbourne Park on January 19, 2020 in Melbourne, Australia. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)Bild: Getty Images

Australian Open: 5 Kurzgeschichten zu Tag 1

Was passierte an spannenden und kuriosen Sachen am ersten Tag der Australian Open? Wir geben einen Überblick über die Geschehnisse und Randgeschichten im Melbourne Park.

Roger Federer: Erst Verstecken, dann Rekordteilnahme

Mit seinem 21. Hauptfeldstart bei den Australian Open avancierte Roger Federer zum Rekordteilnehmer bei den Herren in Melbourne. Der Schweizer spielte sein erstes Pflichtmatch seit seiner Halbfinalniederlage bei den ATP Finals in London und begann heute seine insgesamt 900. Woche in den Top 10 – eine unglaubliche Zahl. Mit einem klaren 6:3, 6:2, 6:2 nach 81 Minuten gegen Steve Johnson, der in der Woche zuvor das Challenger-Turnier in Bendigo gewann, wischte Federer seine leichten Fragezeichen hinter seiner Form beiseite und behielt seine saubere Weste in Melbourne: 21. Erstrundensieg bei seinem 21. Start. Federer kann bei den Australian Open als erster Spieler in der Profiära 100 Matches gewinnen. Was er dafür benötigt, ist der Einzug ins Achtelfinale. Sollte er das Turnier zum siebten Mal gewinnen, würde er Ken Rosewall als ältesten Australian-Open-Sieger ablösen. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg.

Einen Tag vor Turnierbeginn zeigte sich Federer, dass neben der harten Arbeit auf dem Platz auch Spaß abseits des Platzes wichtig ist. Die Kameras in den Katakomben filmten den Schweizer dabei, wie er mit seinem Team um Trainer Severin Lüthi und Physiotherapeut Daniel Troxler Verstecken spielte. Federer nahm Troxler in den Schwitzkasten und versuchte, sich unsichtbar zu machen. Die amüsanten Szenen machte Eurosport über die sozialen Medien öffentlich. Merke: Der beste Erwachsene ist derjenige, der auch Kind sein kann.

Julia Görges will nicht bis 38 spielen

Für Julia Görges hätten die Australian Open nicht besser beginnen können: 6:1, 6:2 nach 56 Minuten gegen Viktoria Kuzmova. Die Deutsche war die erste Spielerin am heutigen Tag, die als Siegerin vom Platz ging. Görges befindet sich mit 31 Jahren im letzten Teil ihrer Karriere. So lange wie Serena Williams, die mit 38 Jahren immer noch aktiv ist, will sie „auf jeden Fall nicht“ spielen, wie sie im Interview mit sportschau.de erzählte. Zum Einwand, dass Williams dies ebenfalls vehement verneint hatte und mit 38 Jahren weiterhin auf der Tour unterwegs ist, erklärte Görges: „Das wird bei mir aber ziemlich sicher nicht der Fall sein. Diese und nächste Saison spiele ich auf jeden Fall noch. Danach schauen wir mal. Ich bin mir aber sehr sicher, dass ich den richtigen Zeitpunkt treffen werde.“

Wo sind bloß all die Tschechen hin?

„Wo sind all die Indianer hin“, fragte die Gruppe Pur in einem ihrer bekanntesten Songs. Bei den Australian Open lautet die Frage: Wo sind bloß all die Tschechen hin? Während bei den Damen zahlreiche Tschechinnen am Start sind, sucht man bei den Herren einen tschechischen Spieler vergeblich. Nach dem Rücktritten von Tomas Berdych und Radek Stepanek ist eine riesige Lücke im tschechischen Herrentennis entstanden. Und die wird in Melbourne deutlich. Erstmals überhaupt finden die Australian Open, seitdem sie seit 1988 auf Hartplatz gespielt werden, ohne einen tschechischen Herren statt. Australian Open ohne einen Tschechen im Hauptfeld gab es zuletzt  im Jahr 1982, als das Turnier noch auf Rasen ausgetragen wurde.

Dominic Thiem: „Luft in Peking viel schlimmer als in Melbourne“

Die schlechte Luftqualität in Melbourne war das große Thema während der Qualifikation. Die Entscheidung der Turnierverantwortlichen, am ersten Quali-Tag zu spielen, als zahlreiche Spieler über Hustenanfälle und Atemprobleme klagten, wurde massiv kritisiert. Mittlerweile hat sich die Wetterlage in Melbourne entspannt. Dominic Thiem sah vor Turnierbeginn die Wetterthematik tiefenentspannt, weil er Schlimmeres gewöhnt ist. „Es war hier ziemlich schlimm zwei Tage. Aber wir haben bereits in Peking gespielt, wo es viel schlimmer ist als hier in Melbourne“, ließ Thiem wissen. Der Österreicher weiß, wovon er redet. In Peking konnte er letztes Jahr den Titel gewinnen. „Es gab hier keine Probleme am Abend. In anderen Plätzen gab es einige Probleme am Abend, einige haben gehustet. Hier war das nicht der Fall. Natürlich sind wir glücklich, dass die Luft nun sauberer ist. Aber sie war nie superschlecht, würde ich sagen. Das Wichtigste ist, dass die Buschfeuer bald verschwinden. Das ist die Hauptsorge für alle“, sagte Thiem.

Banana-Gate um Elliot Benchetrit

Elliot Benchetrit spielt am morgigen Dienstag sein erstes Hauptfeldmatch bei den Australian Open. Der 21-jährige Franzose sorgte nach seinem Quali-Sieg für einen Aufreger, den der schwedische Tennisjournalist Alex Theodoridis öffentlich machte. In einer kurzen Videosequenz ist Benchetrit während seines Quali-Finalspiels zu sehen, wie er ein Ballmädchen dazu auffordert, eine Banane für ihn zu schälen. Als das Ballmädchen irritiert in Richtung Schiedsrichter John Blom schaute, wies dieser den Franzosen zurecht, dass er dies bitte unterlassen solle. Benchetrit beklagte sich anschließend via Twitter über den Banana-Gate, dass das Video nutzlos sei, da es nur einen kleinen Ausschnitt zeige. „Social Media hievt eure Dummheit auf ein neues Level“, beschwerte sich der 21-Jährige. Theodridis konterte, indem er ein weiteres Video von der Szene veröffentlichte. Benchetrit, der die Banane schließlich mit den Zähnen öffnete, spielt am Dienstag in der ersten Runde gegen den Japaner Yuichi Sugita.

Der tennisMAGAZIN-Rückblick von Tag 1:

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