Djokovic Nadal

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 10: Rafael Nadal of Spain (L) and Novak Djokovic of Serbia hits a forehand react after watching a video replay while on the sidelines during the Tie Break Tens ahead of the 2018 Australian Open at Margaret Court Arena on January 10, 2018 in Melbourne, Australia. (Photo by Michael Dodge/Getty Images)Bild: Getty

Djokovic oder Nadal: Wer beendet das Jahr als Nummer 1?

Djokovic oder Nadal: Bei den ATP-Finals in London geht es ab kommenden Sonntag auch darum, wer das Tennisjahr als Weltranglisten-Erster beenden wird. Novak Djokovic könnte dabei einen Rekord von Pete Sampras einstellen.

Die Ausgangslage vor den am Sonntag startenden ATP-Finals in London könnte spannender kaum sein: Zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadal wird es einen Zweikampf um den Platz an der Sonne geben – einer von den beiden wird das Jahr als Nummer eins beenden. Das Duell gewinnt auch noch dadurch an Brisanz, weil Novak Djokovic zum sechsten Mal als Weltranglisten-Erster eine Saison beschließen könnte. Das schaffte bislang nur ein Spieler: Nein, nicht Roger Federer – sondern Pete Sampras.

Djokovic stand 2011, 2012, 2014, 2015 und 2018 jeweils in der Jahresabschlussrangliste ganz oben (s. Tabelle unten). Sampras schaffte das zwischen 1993 und 1998 sechsmal hintereinander. Sollte Djokovic also 2019 wieder am Ende die Nummer eins sein, würde er mit seinem Idol gleichziehen. Federer stand bislang fünfmal (zuletzt allerdings 2009!) an der Top-Position zum Saisonende; Rafael Nadal gelang dieses Kunststück bislang viermal (zuletzt 2017).

Am Saisonende die Nummer 1

1. Pete Sampras6-mal (1993, 1994, 1995, 1996, 1997, 1998)
2. Novak Djokovic5-mal (2011, 2012, 2014, 2015, 2018)
2. Roger Federer5-mal (2004, 2005, 2006, 2009)
2. Jimmy Connors5-mal (1974, 1975, 1976, 1977, 1978)
5. John McEnroe4-mal (1981, 1982, 1983, 1984)
5. Ivan Lendl4-mal (1985, 1986, 1987, 1989)
5. Rafael Nadal4-mal (2008, 2010, 2013, 2017)
8. Björn Borg2-mal (1979, 1980)
8. Stefan Edberg2-mal (1990, 1991)
8. Lleyton Hewitt2-mal (2001, 2002)

Das letzte Masters-1000er-Turnier der Saison in Paris-Bercy legte vergangene Woche die Ausgangssituation für das finale Duell fest. Djokovic gewann dort ohne Satzverlust seinen fünften Titel und fliegt nun als Top-Favorit nach London. Nadal hingegen konnte zum Halbfinale gegen Denis Shapovalov wegen einer Bauchmuskelverletzung nicht antreten, übernahm aber aufgrund der Ranking-Arithmetik die Führung der Weltrangliste am heutigen Montag – zumindest vorerst. Denn die ATP-Finals in London (10. bis 17. November) bringen erst die endgültige Gewissheit darüber, wer von den Beiden als Weltranglisten-Erster das Jahr abschließen wird.

In der aktuellen ATP-Weltrangliste führt Rafael Nadal (9.585) mit 640 Punkten vor Novak Djokovic (8.945) und hat somit die bessere Ausgangsposition für den finalen Showdown in London. Allerdings sind die ATP-Finals Nadals schlechtestes Turnier von den „Big Events“ auf der Tour. Das frühere „Masters“ gewann er noch nie, zweimal (2010, 2013) stand er im Endspiel. Seit 2005 qualifizierte sich Nadal jedes Jahr für das letzte Highlight des Jahres, doch sechsmal musste er verletzungsbedingt absagen. 2017 spielte er zuletzt in London, aber nach der Auftaktniederlage gegen David Goffin trat er zu keinem weiteren Match mehr an.

Djokovic Nadal ATP Finals

EVERGREEN: Djokovic und Nadal spielten schon 54-mal gegeneinander. 28-mal siegte der Serbe.Bild: Getty

Novak Djokovic dagegen ist ein Spezialist für die ATP-Finals. Schon fünfmal holte er den Titel (2008, 2012, 2013, 2014, 2015) und erreichte zudem noch zweimal das Endspiel (2016, 2018). Im vergangenen Jahr verlor er das Finale gegen Alexander Zverev. Bei einem weiteren Titel könnte er mit Roger Federer gleichziehen, der bisher als einziger Spieler die ATP-Finals sechsmal gewann.

In London gibt es pro Gruppensieg 200 Weltranglistenpunkte. Für die Finalteilnahme erhalten die Profis 400 Punkte; der Champion schließlich kriegt noch weitere 500 Punkte. Wer das Turnier also ungeschlagen gewinnt, sammelt 1.500 Punkte für das Ranking ein. Aus der Punkteverteilung ergeben sich nun folgende Szenarien für den Kampf um die Nummer 1 zum Jahresende.

Djokovic und Nadal: Szenarien für den Kampf um die Nummer 1

– Sollte Nadals Verletzung so schwerwiegend sein, dass er gar nicht erst in London antreten kann, müsste Djokovic dennoch mindestens mit zwei Vorrundensiegen ins Endspiel der ATP-Finals kommen. Er hätte dann 9.745 Punkte, während Nadal bei 9.585 Punkten bleiben würde. Dasselbe würde auch gelten, falls Nadal spielen und alle drei Gruppenspiele verlieren sollte.

– Djokovic wird die Führung der Jahresabschlussrangliste auch dann übernehmen, wenn Rafael Nadal im Halbfinale rausfliegt (egal, ob mit zwei oder drei Gruppensiegen) und der Serbe in London den Titel holt.

– Nadal bleibt die Nummer eins, falls Djokovic in der Vorrunde oder im Halbfinale rausfliegt. Außerdem wird er vor Djokovic in der Jahresendwertung liegen, wenn er mit drei Gruppensiegen ins Endspiel einzieht oder das Jahresabschlussturnier gewinnt.

Djokovic gegen Nadal: Showkampf in Nur-Sultan, Kasachstan

Weil das Traumfinale zwischen Nadal und Djokovic in Paris-Bercy durch die Verletzung des Spaniers platzte, reichte es dort nur für eine gemeinsame Trainingseinheit. Das letzte Aufeinandertreffen der Beiden fand am 24. Oktober in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan (früher: Astana) statt. Nadal gewann das Charity-Match gegen Djokovic mit 6:3, 3:6, 11:9.

Ob sich die zwei Rivalen auch in London wieder gegenüber stehen werden, ist noch offen. Nadal sprach auf seiner Abschluss-Pressekonferenz in Paris-Bercy von einer „nicht ganz so schwerwiegenden Verletzung“. Er würde alles tun, „was mathematisch möglich ist“, um sich für die ATP-Finals wieder in Form zu bringen. „Ich hoffe, dass ich bereit für London sein werde“, sagte Nadal.

Dienstagabend ist die Auslosung für die ATP-Finals 2019. Gemäß den Statuten werden Djokovic und Nadal als die beiden Führenden der Rangliste jeweils den Gruppenkopf der beiden Vorrundengruppen bilden. Sie könnten also frühestens im Halbfinale aufeinander treffen. Sollte Nadal absagen, würde sein Landsmann Roberto Bautista Agut als Ersatzmann nachrücken.men’s jordan retro 13 release date | men’s jordan retro 13 release date