Halle: Federer zittert sich weiter, Kohlschreiber und Mayer als letzte Deutsche raus

Halle Westfalen (SID) – Roger Federer zitterte sich ins Viertelfinale, die deutschen Tennisprofis sorgten beim Rasenturnier in Halle/Westfalen für die schlechteste Bilanz seit 1996. Der 36 Jahre alte Weltranglistenerste Federer kämpfte sich mit viel Mühe gegen den Franzosen Benoit Paire zu einem 6:3, 3:6, 7:6 (9:7) und feierte seinen 18. Erfolg auf Rasen in Serie.

„Es war ein hartes Match auf einem guten Niveau. Am Ende war es einfach nur knapp. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Matchbälle ich abgewehrt habe“, sagte Federer: „Es war ein bisschen enttäuschend, wie ich im zweiten Satz serviert habe.“

Die früheren Titelträger Philipp Kohlschreiber (Ausgburg) und Florian Mayer (Bayreuth) schieden dagegen als letzte Deutsche im Achtelfinale der Wimbledon-Generalprobe aus. Kohlschreiber unterlag Matthew Ebden (Australien) 6:4, 1:6, 2:6. Der 34 Jahre alte Mayer, der nach den US Open seine Karriere beenden wird, unterlag dem 2015-Finalisten Andreas Seppi (Italien) 2:6, 4:6.

„Ich weiß noch nicht in welcher Funktion, aber wir sehen uns wieder. Der schönste Moment hier war natürlich der Titelgewinn vor zwei Jahren“, sagte Mayer, der nach der Partie von Turnierdirektor Ralf Weber für seine Karriere geehrt wurde: „Es ist schon viel Wehmut dabei, weil es hier so viele schöne Erinnerungen gibt. Da bin ich schon ein bisschen traurig.“

Die Niederlage von Mayer machte am Abend die schlechteste deutsche Bilanz seit 22 Jahren perfekt. Bei den seit 1993 ausgetragenen Gerry Weber Open stand zuvor lediglich 1996 kein einziger deutscher Spieler im Viertelfinale. Von den acht gestarteten deutschen Spielern in Halle waren nur Kohlschreiber und Mayer ins Achtelfinale eingezogen. Bereits das war die schlechteste Bilanz seit 2006.

Federer zeigte bei seiner Zitterpartie gegen den Weltranglisten-48. Paire vor allem im zweiten Satz ungewohnt viele Fehler und musste im Tiebreak sogar zwei Matchbälle abwehren. Nach 1:58 Stunden verwandelte er seinen dritten Matchball zum Sieg.

Im Viertelfinale trifft der Australian-Open-Champion am Freitag auf Serve-and-Volley-Spieler Ebden, der in der Vorwoche beim Rasenturnier im niederländischen ’s-Hertogenbosch erst im Halbfinale gescheitert war.

Rekordteilnehmer Federer ist bei jedem seiner 16 Starts in Halle mindestens ins Viertelfinale gekommen. Um auch in der kommenden Woche an der Spitze der Weltrangliste zu stehen, muss er seinen Titel bei den Gerry Weber Open erfolgreich verteidigen.

Zehn Siege bei einem Turnier sind ihm in seiner Karriere noch nicht gelungen. In Wimbledon (ab 2. Juli) peilt Federer seinen neunten Titel an. 

In der Vorwoche hatte der derzeit älteste Spieler in den Top100 nach zweieinhalb Monaten selbstverordneter Pause während der Sandplatzsaison erstmals das Rasenturnier in Stuttgart gewonnen. Bereits mit dem Finaleinzug am Weissenhof hatte Federer French-Open-Sieger Rafael Nadal (Spanien) zum dritten Mal in diesem Jahr von der Spitze der Weltrangliste verdrängt.

Seppi bekommt es nun mit dem Kroaten Borna Coric zu tun, der sich mit 6:4, 6:2 gegen Nikolos Basilaschwili (Georgien) durchsetzte. Zum Turnierauftakt hatte der Weltranglisten-34. Coric den an Position zwei gesetzten Vorjahresfinalisten Alexander Zverev ausgeschaltet.

Aber nicht nur die deutschen Spieler haben Probleme, die Wimbledon-Generalprobe entwickelt sich immer mehr zum Favoritensterben. Nach dem Aus des an Position sechs geführten Kohlschreiber sind in dem Weltranglistenersten Federer und dem Spanier Roberto Bautista Agut (Nr. 4) nur noch zwei der acht gesetzten Spieler im Turnier. 

Der Weltranglistendritte Zverev, French-Open-Finalist Dominic Thiem (Österreich) sowie die ebenfalls gesetzten Franzosen Lucas Pouille (Nr. 5) und Richard Gasquet (Nr. 8) sowie Kei Nishikori (Japan/Nr. 7) scheiterten früh. 

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