Rolex Paris Masters – Day Six

PARIS, FRANCE - NOVEMBER 02: Krawietz and Andreas Mies of Germany speak as the play against Kevin Pierre-Hugues Herbert and Nicolas Mahut of France in their Mens Doubles Semi Final on day 6 of the Rolex Paris Masters, part of the ATP World Tour Masters 1000 held at the at AccorHotels Arena on November 2, 2019 in Paris, France. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Krawietz & Mies: „Wenn wir London gewinnen, reißen wir den Big Ben ab“

Kevin Krawietz und Andreas Mies dürfen sich bei den ATP-Finals in London mit den Besten der Welt messen. Für das neue deutsche Spitzendoppel ist es das nächste Highlight in einer schon jetzt märchenhaften Saison.

London/Frankfurt (SID) Die scherzhafte Jagd auf die Wahrzeichen der Welt hat für Kevin Krawietz und Andreas Mies inzwischen Tradition. Zwar entging der Eiffelturm nach ihrem French-Open-Sieg dem angekündigten Einsturz, und auch die Freiheitsstatue passte nach dem verpassten Finaleinzug bei den US Open doch nicht ins Reisegepäck. Vor ihrer Premiere bei den prestigeträchtigen ATP-Finals nimmt das neue deutsche Spitzendoppel aber bereits das nächste Bauwerk ins Visier. „Wenn wir London gewinnen, reißen wir den Big Ben ab“, kündigt Mies im Gespräch mit dem SID lachend an.

Die geplanten Angriffe auf die Monumente der Metropolen sind zwar nur ein kleiner Running Gag. In gewisser Weise sind sie aber auch Ausdruck der Erfolgsformel der beiden Gewinner dieses Jahres. Denn Krawietz und Mies nehmen sich selbst nicht zu ernst, genießen ihr neues Tennisleben in vollen Zügen und ziehen aus dieser Leichtigkeit viel Selbstvertrauen. „Wir glauben daran, dass wir im Tennis alles erreichen können. Mit dem Glauben gehen wir jeden Tag raus und haben viel Spaß zusammen“, erklärt Mies.

Krawietz & Mies mit einem „unbeschreiblichen“ Jahr

Das funktioniert so gut, dass das Duo in den vergangenen zwölf Monaten einen beinahe märchenhaften Aufstieg hingelegt hat. Im Herbst 2018 kämpften Krawietz/Mies noch bei einem Challenger-Turnier im mittelfränkischen Eckental um ein paar wenige Weltranglistenpunkte, ein Jahr später messen sie sich in London mit den besten Doppelpaarungen der Welt – zum Auftakt am Montag (13.00 Uhr/Sky) mit Horia Tecau/Jean-Julien Rojer (Rumänien/Niederlande).

„Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich auch manchmal bei dem Gedanken erwische: Wahnsinn, was dieses Jahr alles passiert ist!“, sagt Mies. „Unbeschreiblich“ nennt es Krawietz.

Dabei lief in der Saison 2019 nicht einmal alles perfekt. Im Prinzip war es eher ein ständiges „Auf und Ab, so wie jedes Jahr, nur eben auf einem anderen Niveau“, findet Mies. Im Februar gewannen sie in New York ihren ersten Titel auf der ATP-Tour, kassierten anschließend zwei Erstrundenpleiten. Der Titel in Roland Garros veränderte alles, ehe sie erneut in ein Leistungsloch fielen, dem sie erst mit dem Halbfinal-Einzug bei den US Open und einem weiteren Titel in Antwerpen im Oktober wieder entstiegen.

Krawietz & Mies beim Davis Cup dabei

Zusammen mit dem Davis-Cup-Finalturnier, für das Teamchef Michael Kohlmann sein neues Spitzenduo erstmals ins deutsche Aufgebot berufen hat, bildet das Elite-Turnier in London nun den „krönenden Abschluss“ (Mies) dieser beinahe wundersamen Saison. Deutschlands Tennis-Ikone Boris Becker sieht für das an Nummer drei gesetzte deutsche Duo dabei „die Möglichkeit, in der Woche für Furore zu sorgen. Sie sind im Kreise der Weltbesten, jedes Spiel ist ein Finale“, sagte Becker dem SID.

Krawietz und Mies wollen ihre Finals-Premiere in jedem Fall genießen – und dann weiter nach Madrid, um sich mit dem Davis-Cup-Debüt einen „Kindheitstraum“ (Krawietz) zu erfüllen. Welches Bauwerk dort um seinen Fortbestand fürchten muss, ließen die beiden zunächst offen. „Wir sind ja Jäger und Sammler“, scherzt Mies allerdings bereits: „Die Wahrzeichen haben wir immer im Auge.“

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