Struff stürmte in Madrid bis ins Finale

Im vergangenen Jahr erreichte Struff beim Sandplatz-Masters in Madrid das Endspiel gegen Carlos Alcaraz.Bild: AFP/SID/Thomas COEX

Struff über Madrid: „Das genauso zu wiederholen, wird schwierig“

Im vergangenen Jahr hat Jan-Lennard Struff beim Masters in Madrid als Lucky Loser das Finale erreicht. So schön der Erfolg damals auch war – jetzt muss er die Punkte verteidigen. Im Rahmen der BMW Open äußerte sich der 33-Jährige zum anstehenden 1000er-Turnier, zur Verteidigung der Punkte und zur Olympia-Qualifikation.

Struff mit guten Erinnerungen an Madrid

„Ich muss nicht lügen, Madrid war das beste Turnier, das ich bisher gespielt habe. Es war eine unfassbar intensive Zeit in den zwei Wochen“, blickt die deutsche Nummer zwei auf die letzte Ausgabe des Masters-Turniers zurück. Gleichzeitig ist er sich aber auch der Aufgabe bewusst, die nun vor ihm steht, nämlich die Punkte zu verteidigen: „Das genauso zu wiederholen, wird sehr schwierig.“

Wenn man die 600 Punkte in der Weltrangliste abzieht, steht der Deutsche 26 Positionen weiter hinten auf Platz 50. Allerdings schreckt Struff nicht vor den Folgen eines frühen Ausscheidens in Madrid zurück und gibt sich mit Blick auf die nächsten Wochen kämpferisch. „Wenn ich zurückfallen sollte, kann ich mir die Punkte in den Wochen danach wieder erarbeiten (…) und wahrscheinlich werde ich das auch“, sagt Struff. Dabei vertraut er unter anderem auf seine Sandplatzqualitäten, da er es „mag, auf Asche zu spielen“. Außerdem pausierte Struff im vergangenen Jahr aufgrund einer Hüftverletzung. Das bedeutet: Von Mitte Juni bis September 2023 spielte er kein Turnier mehr, er hat also auch keine Punkte zu verteidigen. Diese turnierfreien Wochen fehlen ihm jedoch auch im Race to Olympia.

Struff noch ohne Glück im Jahr 2024 – bis München

In der aktuellen Saison konnte Struff noch keine größeren Ergebnisse einfahren. Bei den Australien Open verlor er in Runde zwei nach einem umkämpften Match mit drei Tie-Breaks gegen den Serben Miomir Kecmanovic. Bei den Masters-Turnieren in Indian Wells und Miami konnte der 33-Jährige ebenfalls das Auftaktmach gewinnen. Allerdings folgten im Anschluss Niederlagen gegen Jannik Sinner und Alex de Minaur – zwei Top-10-Spieler. Die starken Gegner sind für Struff ein Grund dafür, dass „der Ausschlag nach oben (in den Ergebnissen) gefehlt hat“. Erstmals zwei Siege am Stück konnte er Anfang April in Monte Carlo einfahren. Auch dort traf er anschließend jedoch auf Jannik Sinner. In München schaffte nun er endlich einen tieferen Run, den er am Ende sogar zu seinem ersten ATP-Titel überhaupt krönte. Diesmal setzte er sich auch gegen stärkere Konkurrenten wie Holger Rune oder Taylor Fritz souverän durch.

Umkämpfter Weg bis nach Olympia

In Bezug auf die Olympischen Spiele machte Struff kein Geheimnis daraus, dass es „ein Traum wäre, dabei zu sein“. Schließlich waren seine bisherigen Teilnahmen in Rio und Tokio ein „überragendes Gefühl“. Insgesamt können sich vier Deutsche für den Einzelwettbewerb der Olympischen Spiele qualifizieren. „Ich weiß, dass ich Gas geben muss. Es ist ein enges Rennen“, weiß auch der Warsteiner. Falls es nicht für eine Teilnahme reichen sollte, was vor seinem Erfolg in München nicht unwahrscheinlich war, zeigt er sich bereits jetzt als fairer Sportsmann: „Dann sage ich Glückwunsch an die anderen drei und Sascha (Zverev), weil sie es sich dann absolut verdient haben“.