Australian Open, Day Ten, Tennis, Melbourne Park, Melbourne, Australia – 21 Jan 2025

Es hielt nur ein halbes Jahr: Novak Djokovic und Andy Murray arbeiten nicht mehr zusammen. Ihr größter gemeinsamer Moment ist auf diesem Foto verewigt, nachdem Djokovic im Viertelfinale der Australian Open 2025 gegen Carlos Alcaraz gewonnen hatte. Bild: IMAGO / Shutterstock

„Danke, Coach Andy“: Djokovic und Murray beenden ihre Zusammenarbeit

Andy Murray gehört nicht mehr zum Trainerteam von Novak Djokovic. Das gaben beide am Dienstagmorgen bekannt, ohne Gründe für die Trennung zu nennen.

Nach sechs gemeinsamen Monaten trennen sich nun ihre Wege: Novak Djokovic und Andy Murray – einst Rivalen auf dem Court, zuletzt aber als Spieler-Trainer-Team unterwegs – arbeiten nicht mehr zusammen. Via Social Media erklärte Djokovic das Ende ihrer „Arbeitsbeziehung“. Dass Andy Murray in der Box von Novak Djokovic saß, war insbesondere zu Beginn der Saison 2025 ein Riesen-Thema auf der Tour.

Djokovic: „Genossen, unsere Freundschaft zu vertiefen“

„Danke, Coach Andy, für all die harte Arbeit, den Spaß und die Unterstützung in den letzten sechs Monaten auf und abseits des Platzes, ich habe es wirklich genossen, unsere Freundschaft zusammen zu vertiefen“, schrieb Djokovic. Murray fügte laut The Athletic hinzu: „Danke an Novak für die unglaubliche Gelegenheit, mit ihm und seinem Team zusammenzuarbeiten zu können. Danke für all ihre harte Arbeit in den letzten sechs Monaten. Ich wünsche Novak alles Gute für den Rest der Saison.“ Zu den Gründen für die Trennung äußern sich beide aber nicht.

Wenn man sich allerdings die Ergebnisse der letzten Monate von Djokovic anschaut, liegt es auf der Hand, warum es zur Trennung kam: Djokovic hat sich vermutlich mehr von der Zusammenarbeit erhofft. Aber in der laufenden Saison gewann der Serbe noch kein Turnier. In Doha (vs. Botic van de Zandschulp) und Indian Wells (vs. Matteo Berrettini) verlor er jeweils seine Auftaktpartie. Zählt man seine Aufgabe im Halbfinale der Australian Open (vs. Alexander Zverev) scheiterte Djokovic erstmals seit 2018 in drei aufeinanderfolgenden Matches.

Djokovic selbst nahm die ungewöhnliche Misserfolgsserie relativ gelassen hin. „Ich arbeite hart im Training, aber das schlägt sich in den Matches nicht wieder. Noch nicht“, sagte der 24-malige Grand-Slam-Turniersieger. In Miami allerdings zeigte sich Djokovic stark verbessert und spielte sich ohne Satzverlust ins Endspiel. Dort allerdings verlor er überraschend gegen den Aufsteiger der Saison Jabuk Mensik mit 6:7, 6:7. Miami blieb sein bestes Turnier 2025 bislang.

Djokovic wollte mit Murray seinen 25. Grand Slam-Titel holen

Einen kompletten Fehlstart legte Djokovic zu Beginn der Sandplatzsaison hin. In Monte Carlo (vs. Alejandro Tabilo) und in Madrid (vs. Matteo Arnaldi) verlor er gleich zu Turnierbeginn. Besonders schockiert zeigte sich Star-Coach Patrick Mouratoglou über Djokovics Auftreten während der Matches. „Er wirkte nicht so, als wolle er überhaupt gewinnen“, urteilte er scharf. „Ein Spieler wie er sollte nicht antreten, wenn ihm die Lust und die Motivation fehlen.“ Tatsächlich sagte Djokovic dann auch seinen Start beim gerade laufenden Turnier in Rom ab.

Novak Djokovic hatte sich Andy Murray ins Team geholt, um vor allem ein Ziel zu erreichen: den 25. Grand Slam-Titel zu holen. Dieser Plan ist nun krachend gescheitert. Zugegeben: In Melbourne, mit Andy Murray in der Box, lieferte Djokovic beim Sieg gegen Carlos Alcaraz eine fantastische Leistung ab. Allerdings verletzte er sich dabei so sehr, dass er im Halbfinale aufgeben musste. In seiner aktuellen Verfassung allerdings zählt Djokovic weder in Roland Garros noch in Wimbledon zu den Favoriten.

Allerdings weiß man aus Erfahrung auch: Insbesondere dann, wenn es um Grand Slam-Titel geht, sollte man einen Novak Djokovic niemals abschreiben.