Roger Federer

CAPE TOWN, SOUTH AFRICA - FEBRUARY 07: Roger Federer of Switzerland during the Match in Africa between Roger Federer and Rafael Nadal at Cape Town Stadium on February 07, 2020 in Cape Town, South Africa. (Photo by Ashley Vlotman/Gallo Images)

Neues ATP-Ranking: Zu großer Schutz von Federer & Co.

Nach der neuen Berechnung der Weltrangliste auf der ATP-Tour stellt sich die Gerechtigkeitsfrage. Vor allem Roger Federer profitiert von der nächsten Anpassung im ATP-Ranking. 

Als die ATP die neuen Informationen zur Berechnung der Weltrangliste für die nächsten Monate veröffentlichte, twitterte der renommierte Sportjournalist Simon Cambers ironisch: „Ich muss zugeben, die Details für die Ausweitung des ATP-Rankings sind komplizierter als die Formel für die Setzliste in Wimbledon.“ Für den normalen Tennisfan ist es schon schwer genug, die übliche Weltrangliste zu verstehen. In Pandemie-Zeiten braucht man fast schon ein Mathematik-Studium, um die Auswirkungen von Turnierergebnissen auf die Weltrangliste nachvollziehen zu können.

Zverev zum ATP-Ranking: „Das ganze System ist beschissen”

Rückblick: Vom 16. März bis 3. August 2020 war das ATP-Ranking eingefroren. Seit dem Restart der Tour heißt die Devise für die Spieler: Auf das bestehenden Punktekonto gibt es nur Punkte obendrauf, abgezogen wird nichts. Und das wird nach der neuen Berechnungsgrundlage der ATP mindestens bis zum 9. August 2021 so bleiben. Klingt auf den ersten Blick gut. Ob es das tatsächlich ist? Schwierig! Die neue Formel sieht vor, dass Ergebnisse von Turnieren zwischen dem 4. März und dem 9. August 2019 mit 50 Prozent der gesammelten Punkte ins aktuelle Ranking übernommen werden können, sofern beim gleichen Turnier 2021 nicht mehr Punkte gesammelt werden. Dies gilt auch für die 2020er-Turniere, die in den Herbst verlegt wurden: French Open, Rom, Kitzbühel und Hamburg.

„Das ganze System ist beschissen“, schimpfte Alexander Zverev während der ATP Finals im November 2020. Die aktuelle Regelung bietet zu großen Schutz für die Topstars und erschwert es jungen Spielern, in der Weltrangliste zügig nach oben zu klettern. Die damalige Regelung wurde getroffen, um Spielern, die Sorge vor dem Coronavirus haben, ausreichend Schutz in der Weltrangliste zu bieten. Allerdings gab es nur wenige Spieler, die nach dem Restart der Tour freiwillig auf Turniere verzichtet haben. Auf der Tour ist eine gewisse Normalität eingekehrt – trotz Reiserestriktionen.

Roger Federer bleibt in den Top 10

Von der neuen angepassten Regelung auf der ATP-Tour profitieren die etablierten Spieler, die sich auf guten Ergebnissen im Jahr 2019 ausruhen können. Besonders ein Spieler: Roger Federer. Der Schweizer gibt nächste Woche nach 13-monatiger Auszeit in Doha sein Comeback. Dennoch ist er seit November immer noch die Nummer fünf der Welt. Für den Tennislaien ist das schwer zu verstehen. Federer würde selbst in den nächsten Monaten weiterhin in den Top 10 bleiben, wenn er sein Comeback nochmals nach hinten verschieben würde. Zur Titelverteidigung in Miami Ende März tritt er nicht an, trotzdem behält er die Hälfte der gewonnenen Punkte aus dem Turniersieg 2019, insgesamt 500 Punkte, auf seinem Konto.

Oder Gael Monfils: Der Franzose hat all seine sechs Matches seit dem Restart verloren. In der Weltrangliste hatten diese kaum eine Auswirkung. Monfils ist die Nummer zwölf der Welt. Es stellt sich immer mehr die Gerechtigkeitsfrage, wenn Spieler nicht spielen oder nichts gewinnen, aber von ihren Ergebnissen aus 2019 profitieren, zum Beispiel auch für eine gute Setzung im Turnier.

Andrey Rublev trotz zahlreichen Siegen mit großem Rückstand

Fakt ist: Die Spieler, die seit August 2020 stark aufspielten, werden für ihre Ergebnisse nicht ausreichend belohnt. Beispiel: Andrey Rublev: Der Russe gewann 70 Prozent all seiner Weltranglistenpunkte seit dem Restart: Das macht 3.235 Punkte – die viertmeisten aller Spieler. In der Weltrangliste macht sich dies aber noch nicht ganz bezahlt. Rublev hat als Nummer acht der Welt satte 4.500 Punkte Rückstand auf den Weltranglistenvierten Dominic Thiem.

Auch Jungstar Jannik Sinner profitiert nicht von dem aktuellen System. Seine beiden Turniersiege in Sofia und Melbourne sowie das Viertelfinale bei den French Open machen sich im Ranking noch nicht deutlich bemerkbar. Der 19-jährige Italiener wäre sonst bereits ein Top-20-Spieler. Die Stars werden zu sehr geschützt. Eine traditionelle Weltrangliste, in denen nur die Resultate der vergangenen 52 Wochen einfließen, wird es erst am 15. August 2022 geben. Lange ist es hin…mens jordan release dates 2022 | is factory outlet store legit reddit