216414.jpg

Haas vor Comeback, Federer vor Rekord

Die ganz große Tennisbühne eröffnet am Montag die Spielzeit 2009. Bei den Australian Open in Melbourne beginnt der Ernst des Lebens für die Topspieler. Die deutschen Profis dagegen werden beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres aller Voraussicht nach nur Statisten sein. 20 immerhin stehen in der ersten Runde, eine außergewöhnliche Zahl und ein Erfolg für den Deutschen Tennis Bund (DTB). Aber wie in alten Hollywoodschinken werden sie wohl nur die Massenszenen für „das Volk“ spielen. Die Stars sind andere.

Deren Kämpfe faszinieren die Besucher in Australien, die wahrscheinlich erneut einen Zuschauerrekord aufstellen werden. Kann Novak Djokovic seinen Titel verteidigen, Rafael Nadal seine Position als Nummer eins behaupten, Roger Federer sie zurückerobern und mit einem Sieg den Rekord von Pete Sampras von 14 Major-Titeln einstellen? Bricht Andy Murray in die Phalanx der großen Drei ein, wiederholt „Tennis-Ali“ Jo Wilfried Tsonga seinen Siegeszug bis ins Finale?

Damen-Bundestrainerin Barbara Rittner und Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen waren mit ihren Hauptdarstellern vor Beginn der Veranstaltung im Melbourne Park zufrieden. Neun deutsche Spielerinnen stehen im Hauptfeld, nachdem sich Julia Schruff und Kathrin Wörle erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft haben.

Fünf deutsche Männer überstehen Qualifikation

Bei den Männern schafften sogar fünf deutsche Qualifikanten den Sprung in die erste Runde. Nicolas Kiefer musste erwartungsgemäß seinen Start wegen eines doppelten Bänderrisses absagen. „Ich kann nicht riskieren, dass sich die Verletzung verschlimmert und ich dann noch länger ausfalle“, erklärte der tief enttäuschte Hannoveraner.

Von Verletzungen waren zuletzt auch Tommy Haas, Rainer Schüttler und Philipp Kohlschreiber geplagt, sie können aber antreten. Haas beklagte Ellbogenproblemen, ihm fehlt nach fünf Monaten Pause Spielpraxis. „Ich muss mich halt durchbeißen“, sagte er vor seinem Match am Dienstag gegen den Argentinier Eduardo Schwank, „das ist immerhin keine haushohe Hürde.“

Schüttler kommt nach seiner Handgelenk-Entzündung ebenfalls zu Gute, dass er noch nicht am Montag gegen den Israeli Dudi Sela aufschlagen muss. Kohlschreiber, der in Auckland wegen Schulterproblemen aufgab, muss dagegen am Montag gegen Sam Querrey ran. „Kohli“ trainierte Sonntag aber scheinbar unbehindert und hüllte sich anschließend in Schweigen.

Hoffnungen ruhen auf Lisicki und Grönefeld

Die größten Hoffnungen bei den Damen tragen Sabine Lisicki, die vor einem Jahr an gleicher Stelle ihren Durchbruch auf der Tour feierte, und Anna-Lena Grönefeld. „Ich habe mich monatelang auf diesen ersten Jahreshöhepunkt vorbereitet“, sagt die Nordhornerin, die mittlerweile in Saarbrücken lebt und trainiert. Am Dienstag spielt sie gegen Elena Baltacha (Großbritannien).

Gewohnt selbstbewusst verkündete Serena Williams ihre Topform und die Tatsache, dass sie selbstverständlich die Beste sei. Die dreifache Australien-Siegerin ist in Abwesenheit der verletzten Titelverteidigerin Maria Scharapowa Topfavoritin auf den Turniersieg. Schwester Venus, French-Open-Siegerin Ana Ivanovic und Sydney-Siegerin Jelena Dementjewa sind ebenfalls aussichtsreich, weniger Chancen werden der topgesetzten Weltranglistenersten Jelena Jankovic eingeräumt.

Aber vielleicht schwingt sich ja auch ein Nebendarsteller zum unerwarteten Helden auf. In Melbourne passiert das schließlich so oft wie bei keinem anderen Grand-Slam-Turnier.

mens jordan shoes release dates | men’s jordan 1 release date